„Bürgergenossenschaft Klosterpforte Burlo eG“ – 400 Burloer/-innen kamen zur Projektvorstellung

„Bürgergenossenschaft Klosterpforte Burlo eG“ – 400 Burloer/-innen kamen zur Projektvorstellung
Das Gründungsteam der Genossenschaft stellt sich vor - Foto: BD/mhs 2024

Engagiertes Gründungs-Team stellte ambitionierte Ziele zum Erhalt der „Klosterpforte“ vor

BURLO | bd | Am Donnerstagabend war die Burloer Bürgerschaft aufgerufen, an der Präsentation zur Idee, die traditionsreiche Gaststätte „Zur Klosterpforte“ in Burlo als Bürgergenossenschaft zu betreiben und somit neu zu beleben, teilzunehmen. Rund 400 Burloer/-innen waren gekommen, um alle wesentlichen Informationen zum Projekt aus erster Hand zu erfahren. Norbert Nießing als Vorsitzender des Aufsichtsrates der neu gegründeten Genossenschaft übernahm die Anmoderation und brachte die Idee der Gründungsmitglieder auf den Punkt: „Wir wollen die Klosterpforte als Dorftreffpunkt für Jung und Alt erhalten und ausbauen. Wir suchen also Mitmacher, um die Zukunft in Burlo und Borkenwirthe aktiv zu gestalten.“

Herausgestellt wurde bereits zu Beginn die derzeitige Gastronomiesituation in Burlo. So sei das von Mustafa Huskovic seit vielen Jahren betriebene „Gasthaus Reemann“ derzeit der einzige gastronomische Betrieb in der Gemeinde, der von den Bürgerinnen und Bürgern als lokaler Treffpunkt genutzt werden könne. Das Pfarrgemeindezentrum, in dem derzeit noch diverse Treffen von Vereinen sowie private Feierlichkeiten stattfinden, sei langfristig wenig geeignet, als Dorftreffpunkt genutzt zu werden. Aufgabe der Kirche als Betreiber des PGZ sei es nun mal nicht, Gastronomie zu betreiben – so Nießing einleitend. Vor diesem Hintergrund und der Tatsache, dass Huskovic aufgrund seines fortgeschrittenen Lebensalters das Gasthaus vielleicht nur noch ein paar Jahre betreiben wird und somit am Ende in Burlo kein Gastronomiebetrieb mehr erhalten bliebe, sei es umso wichtiger, einen Dorftreffpunkt für die Bürgerinnen und Bürger zu schaffen. Dazu böte sich nach Vorstellung der Genossenschaftsmitglieder das historisch bedeutende Gebäude der alten Gaststätte „Zur Klosterpforte“ an. Das teilweise denkmalgeschützte Gemäuer (die erste Schanklizenz wurde bereits im Jahre 1820 an die Familie Wilkes erteilt) könne mit einigem Sanierungs und Umbauaufwand nicht nur erhalten werden, sondern soll sich als Teilstück des bestehenden Gebäude-Ensembles Mariengarden und Heimathaus als Gemeindetreffpunkt etablieren. Die derzeitigen Besitzer der Immobilie seien bereit, das Anwesen an die Genossenschaft für den Betrag von 435.000 Euro zu verkaufen.

Impressionen aus dem Planungsentwurf

Die geplante Gastronomie soll nicht, wie bei ähnlichen Projekten in anderen Kommunen, von den Mitgliedern der Genossenschaft gestemmt werden. Diese soll für einen Pachtbetrag in Höhe von 2.500 EUR monatlich in professionelle Hände gelegt werden. Dazu sei man im Vorstands- und Aufsichtsratsgremium guter Dinge. Es gebe bereits einige interessierte Anfragen aus dem gewerblichen Bereich.

Die Baupläne sehen im Wesentlichen den Erhalt des denkmalgeschützten Gebäudes sowie einen Neubaubereich vor. Innerhalb des alten und erhaltenswerten Gebäudeteils soll auch der alte Thekenbereich inklusive Kaminzimmer erhalten bleiben. Als Anbau sollen dann – so der Entwurf – zwei Kegelbahnen und ein lichtdurchfluteter Restaurant-/Saalbereich entstehen.

Genossenschaftsanteil kann für 500 Euro erworben werden

Kernstück der vorgestellten Pläne ist die Finanzierung des Vorhabens. André Melis als Mitglied des Genossenschaftsvorstands erläuterte dazu, dass die Gesamtkosten für das bis dato in Burlo einzigartige Bürgerprojekt rund 1,8 Millionen Euro betragen. Aufgeschlüsselt setzt sich der Betrag aus den Anschaffungskosten von 435.000 Euro und den Kosten für den Um-/Neubau in Höhe von veranschlagten 1.365.000 Euro zusammen. So müssen nach Abzug eines Bankkredites zur Finanzierung rund eine Million Euro über die Bürgeranteile (1 Anteil = 500 EUR) zusammenkommen, um die Idee umzusetzen.

Würde jedes Genossenschaftsmitglied also nur einen Anteil erwerben, müssten 2.000 Personen einen solchen erwerben, um den Betrag zu erreichen. Genossenschaftsvorsitzende Gabriele Benien betonte in diesem Zusammenhang, dass aktuell davon ausgegangen werde, dass einige Personen durchaus mehrere Anteile erwerben würden, um die gesteckten Ziele zu erreichen. Dabei sei es wichtig zu wissen, dass jeder Anteilseigner lediglich eine Stimme innerhalb der Genossenschaftsversammlung habe, ganz gleich, wie viele Anteile er/sie tatsächlich besitzt. Eine Rendite für die Einlage dürften die Anteilseigner nach derzeitigem Stand in den kommenden Jahren nicht erwarten.

Zur Umsetzung der Pläne, die den Bürgerinnen und Bürgern im Rahmen der Versammlung auch visuell vorgestellt wurden, hat sich das Genossenschaftsteam einen durchaus ambitionierten Zeitrahmen gesetzt. So soll die Mitgliederwerbung bereits Ende Februar 2025 abgeschlossen sein. Im direkten Anschluss soll das Gebäude käuflich erworben und mit den Baumaßnahmen begonnen werden. Voraussetzung dazu sei natürlich, dass bis dahin die Finanzierung über eine ausreichende Anteilszeichnung erreicht sei. Alle Einzelheiten sowohl zu den Inhalten der Genossenschaftssatzung als auch der Pläne können der eigens zur Genossenschaftsgründung eingerichteten Internetseite entnommen werden, die unter der Adresse „klosterpforte-burlo.de“ zu erreichen ist. Dort ist auch der Mitgliedsantrag hinterlegt, über den die Anteile gezeichnet werden können.

Am Ende der Präsentation erhielt das „Gründungsteam“ aus dem Auditorium lang anhalten Applaus. Wer von der Idee und den Plänen überzeugt ist, hatte bereits im Anschluss des rund 60-minütigen Vortrages Gelegenheit, Mitglied in der „Bürgergenossenschaft Klosterpforte Burlo eG“ zu werden. Die Option, dass der erforderliche Finanzrahmen über die Mitgliederwerbung/Anteilszeichnung wider Erwarten nicht erreicht werden sollte und somit die Pläne nicht umgesetzt werden können, wäre nicht nur für die Gründungsmitglieder der Genossenschaft, sondern wohl auch für alle Bürgerinnen und Bürger im Sinne einer auch zukünftig funktionierenden, sozialen Gemeinschaft innerhalb der Gemeinde der „Supergau“. Insofern zeigt die Vorsitzende Gabriele Benien im Nachgang der Präsentation in einem Telefonat hinreichend Zweckoptimismus und zeigt sich überzeugt, dass die gesteckten Ziele erreicht werden. Dennoch weist sie darauf hin, dass bei wesentlichem Unterschreiten des erforderlichen Finanzrahmens die Rückabwicklung der Genossenschaft unvermeidlich wäre. Für den Fall würden dann die bis dato gezeichneten Anteile an die Anleger zurückerstattet. Über den jeweils aktuellen Stand der verkauften Anteile will der Genossenschaftsvorstand zeitnah auf der Internetseite informieren.


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