Kommunalwahlen am 14. September – Klaus Bunse will Burloer Ortsvorsteher werden

Kommunalwahlen am 14. September – Klaus Bunse will Burloer Ortsvorsteher werden
Klaus Bunse bewirbt sich als Burloer Ortsvorsteher - © Foto: SPD Borken

Der 74-jährige Burloer und SPD-Politiker hat sich für die kommenden Jahre viel vorgenommen

BURLO | bd | Viele Themen treiben den engagierten, pensionierten Schulleiter und Wahl-Burloer Klaus Bunse um. Auch nach 50 Jahren SPD-Parteizugehörigkeit und 30 Jahre andauernder, politischer Mitgestaltung im Borkener Stadtrat verdeutlichte er in einem Gespräch mit Burlo-Direkt-Redakteur Michael H. Schmitt, dass nach seiner Einschätzung in den zurückliegenden Jahren auf Gemeindeebene viele Themen mit dringendem, politischen Handlungsbedarf, schlicht und ergreifend liegen geblieben sind. Die Entwicklung Burlos sei für ihn ein Herzensprojekt, für das er sich auch in den kommenden Jahren mit all seinen politischen Erfahrungen und dem über Jahrzehnte gewachsenen, lokalen Netzwerk, stark machen will. Dass sein Wirken für Burlo in der Vergangenheit durchaus von Erfolg gekrönt sei, ließe sich an vielen Beispielen belegen. Eines davon sei die Entwicklung des Burloer Friedhofes, wo er sich über Jahre hinweg für die Einrichtung so genannter „Gemeinschafts-Grabanlagen“ stark gemacht hat. Diese Idee sei mittlerweile zum Wohlgefallen der Burloer Bürgerinnen und Bürger umgesetzt worden. Und dennoch gibt es auf lokaler Ebene jede Menge Baustellen, die möglichst zeitnah abzuarbeiten sind.

„Auch mit aller gebotenen Objektivität muss man leider feststellen, dass die Attraktivität der Gemeinde in den vergangenen Jahren nicht wirklich verbessert wurde. Im Gegenteil. Durch die Zunahme der Straßenverkehrsbelastung, meiner Meinung nach durchweg mangelhafter Sanierung des Verkehrsraums und gleichzeitigem Schwund wichtiger Infrastruktur gilt es umso mehr, der Entwicklung mit frischen Ideen gegenzusteuern“, beschreibt Bunse den Iststand in Burlo-Borkenwirthe. Sanierungsbedürftige Fahrbahndecken, insbesondere der in die Jahre gekomenen L600 (Borkener Straße) sowie der anliegenden Radwege seien dabei nur beispielhaft aufgeführt.

Verkehrsbelastung

Ein für Bunse vordringliches Betätigungsfeld für den Ortsvorsteher müsse die verkehrstechnische Entwicklung in der Gemeinde sein. Die Verkehrssituation auf der Borkener Straße habe seiner Einschätzung nach mittlerweile bedenkliche Ausmaße angenommen. Für viele Gemeindemitglieder ist die Belastung des Straßenverkehrs, der alltäglich über die Borkener Straße rollt, nicht nur belastend, sondern grenzwertig. „Ich habe bereits anlässlich der Kommunalwahlen 2020 darauf hingewiesen, dass vor allem im Bereich der Senioreneinrichtung „Rosengarten“ sowie entlang des Schulweges aufgrund wiederkehrender, gefährlicher Situationen und der deutlichen Zunahme des Schwerlastverkehrs Handlungsbedarf besteht. Getan hat sich bis heute kaum etwas. Mittlerweile gibt es mit der „Wohnfit Senioren-Tagespflege“ in der ‚Neuen Mitte Burlo‘ eine weitere Örtlichkeit, die überwiegend von betagteren Menschen aufgesucht wird. Auch dort wurden verkehrstechnisch bislang keine Präventivmaßnahmen ergriffen, um den Senioren und Seniorinnen das Überqueren der Borkener Straße gefahrloser als bisher zu ermöglichen.“ Insofern kann die Forderung für die Borkener Straße nur wiederholt werden, die zulässige Höchstgeschwindigkeit in der gesamten Ortsdurchfahrt auf 30 km/h zu begrenzen. Auch dies sei ein Vorschlag, den er bereits vor einigen Jahren formuliert und an die entsprechenden Stellen weitergeleitet habe – bislang ohne Erfolg.


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Auch die Situation an der Kreisstraße 40 (Dunkerstraße) hat sich nicht spürbar verbessert. Auch dort sei die Belastung für die Anwohner, aber auch für den Radverkehr durch diverse Maßnahmen eigentlich nur „verschlimmbessert“ worden. Der Schwerlastverkehr von und zum nordwestlich der Gemeinde gelegenen Gewerbegebiet hat durch Expansion der dort ansässigen Unternehmen immer mehr zugenommen. Die innerorts geltende Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h würde von vielen Verkehrsteilnehmern nach wie vor nicht eigehalten. Daran haben auch die Baumaßnahmen entlang der Strecke bislang nichts geändert. Immer wieder kommt es auch dort trotz Installation von Radwegpiktogrammen insbesondere zwischen Radfahrenden und Kraftfahrzeugführenden zu gefährlichen Konfliktsituationen. Viele Radfahrende nutzen daher erst gar nicht die Fahrbahn der Dunkerstraße, sondern nutzen entgegen den Vorschriften der Straßenverkehrsordnung den Gehweg. All diese Problematiken sind der Verwaltung von Kreis und Stadt Borken hinreichend bekannt. Lösungen, die dauerhaft zur Entlastung bzw. Entschärfung der Situation führen, gibt es bisher nicht. Dauerhaft gelöst werden könne die Problematik wohl nur durch den Bau einer direkten Verkehrsanbindung an die L572, die die Ortslagen Burlo und Oeding verbindet.

Entwicklung Pfarrgemeindezentrum (PGZ)

Mittlerweile verwaist das Pfarrgemeindezentrum zusehends. Einerseits sei durch den Bau des Heimathauses und dem Angebot, Feierlichkeiten in den dortigen Räumen zu organisieren, eine wichtige Einnahmequelle für das PGZ weggefallen. Andererseits werden in absehbarer Zeit auch die Musiker und Musikerinnen des Blaskapelle Burlo ebenfalls neue Räume in Nähe des Heimathauses beziehen. Der traditionsreiche Burloer Männergesangverein, der die Räume des PGZ bislang für die Proben benötigte, hat sich zwischenzeitlich – von der Öffentlichkeit unbemerkt – aufgelöst. Einzig für die Jugendarbeit werden die Räumlichkeiten derzeit noch genutzt. Insofern sieht Bunse auch hier Handlungsbedarf und regt an, das PGZ mittelfristig als Seniorenwohnheim umzugestalten. Eine derartige Einrichtung werde aufgrund der allseits bekannten, demografischen Entwicklung in Burlo ohnehin dringend benötigt.


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Dass es gerade für die Jugendlichen kaum attraktive Angebote in der Gemeinde gibt, sei ein weiterer Punkt, der dringend aufgegriffen werden sollte. Die durchweg als positiv zu bezeichnenden Angebote der ortsansässigen Vereine reichten nicht aus, um die Jugend an die Gemeinde zu binden. „Freizeitmöglichkeiten, Treffpunkte und jugendgerechte Aufenthaltsorte außerhalb der Vereine – Fehlanzeige. Hier muss dringend nachgebessert werden, damit die Gemeinde auch für die nachfolgenden Generationen interessant bleibt. Dazu reicht das gute Schul- und Kita-Angebot leider nicht aus“, meint der Burloer.

Wohnraumsituation

Auch die Lage am Wohnungsmarkt in Burlo sei ein Thema mit hoher Priorität. „In Burlo-Borkenwirthe werden viele Bestandsimmobilien von Paaren oder Einzelpersonen bewohnt, die aufgrund ihres Lebensalters darüber nachdenken, sich ‚kleiner zu setzen‘. Mangels zur Verfügung stehendem und vor allem bezahlbarem Mietwohnraum oder kleineren Eigentumswohnungen bleiben die Immobilieneigentümer in ihren eigenen vier Wänden wohnen. Meiner Meinung nach ist hier die Politik aufgefordert, zügig Angebote zu schaffen. Die neuerlich ins Gespräch gebrachte Grundstücksentwicklung am ehemaligen Tennisplatz am Vennweg sei ein erster und richtiger Schritt in die rictige Richtung. Der vor einigen Jahren darüber hinaus von der Borkener Politik ins Gespräch gebrachte Ausbau der städtischen Grundstücke am Ramäkersweg sowie an der Hedwigstraße seien dazu probate Lösungen, die vorangebracht werden müssten.

Entwicklung Klostersee

Ein weiteres Thema, das bereits seit Jahrzehnten ein immer wiederkehrender „Aufreger“ in der öffentlichen Diskussion darstellt, ist die Entwicklung des Klostersee-Areals. Von den ursprünglichen Plänen einer Badelandschaft mit Bootsanleger und/oder Wassersportanlagen ist die Verwaltung bekanntermaßen längst abgerückt. Von den einstigen Ideen, das Areal als Naherholungsgebiet umzuwandeln, ist letztlich als Minimallösung die Gestaltung eines Rundwanderweges geworden. Diese Idee wurde bereits vor mehreren Jahren im Rahmen des Dorfentwicklungskonzeptes aufgegriffen und in Absprache mit der städtischen Verwaltung in Angriff genommen. „Bis auf die Installation zweier Bänke, auf denen die Bürgerinnen und Bürger auf ihrem Weg rund um den Klostersee Platz nehmen können, ist auch hier – bis auf viele blumige Versprechen – nichts übrig geblieben. Weder die Spielgeräte noch die immer wieder ins Spiel gebrachten Informationstafeln, die rund um den See das Areal erlebbar machen sollten, wurden bislang installiert.“

Attraktivität des Wohnumfelds

Last, but not least, greift Klaus Bunse noch ein Thema auf, das viele Gemeindemitglieder umtreibt. Die Rede ist von der zusehends abnehmenden Attraktivität des Burlo-Borkenwirther Umfelds. „Leider gibt es zu diesem Thema nur wenig Positives zu berichten. Angesichts der beschriebenen Entwicklung des Straßenverkehrs, des Klosterseeareals, der Schließung sowohl der Apotheke am Venn und nun – wie aktuell vermutet – wohl auch des Traditionsimbiss Böwing – bleiben kaum noch Argumente, um Menschen zum Zuzug nach Burlo zu bewegen.“ Absichtsbekundungen, man wolle in den kommenden Jahren entsprechende Angebote unterbreiten oder Äußerungen, man habe die soziale Infrastruktur in Burlo im Blick, reichen nach Meinung des Burloers bei Weitem nicht aus. Insofern möchte er sich in der kommenden Legislaturperiode einmal mehr um die Entwicklung in der Gemeinde kümmern. Und dies nicht nur mit Floskeln, sondern mit entsprechendem Handeln auf politischer Ebene.

Anm. der Redaktion: Das Gespräch mit Klaus Bunse wurde am 05.08.2025 geführt


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