Traum vom Eigenheim verliert zunehmend an Boden – Ein gesellschaftspolitisches Alarmsignal

Der Rückzug aus dem Eigentumswunsch ist ein stiller Rückzug aus einer wichtigen Säule der privaten Daseinsvorsorge
JOURNAL | pd | Der Traum vom Eigenheim verliert zunehmend an Boden. Nur noch 33 Prozent der Befragten nennen Wohneigentum als Sparziel – ein Rückgang um zehn Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Besonders bei jüngeren und mittleren Altersgruppen, geht das Motiv „eigenes Zuhause“ deutlich zurück. Dies ist das Ergebnis einer aktuellen Erhebung des Marktforschungsinstituts Kantar GmbH, die im Auftrag des Verbands der privaten Bausparkassen durchgeführt wurde. Für die regelmäßig durchgeführte Erhebung werden dreimal jährlich mehr als 2.000 Personen ab 14 Jahren in Deutschland zu ihrem Sparverhalten befragt.
„Viele Menschen scheinen inzwischen zu glauben, dass Wohneigentum für sie ohnehin nicht mehr realistisch ist – und haben sich damit abgefunden“, so Christian König, Hauptgeschäftsführer des Verbands der Privaten Bausparkassen. „Das ist gesellschaftspolitisch ein Alarmsignal. Der Rückzug aus dem Eigentumswunsch ist ein stiller Rückzug aus einer wichtigen Säule der privaten Daseinsvorsorge.“
Die Umfrage zeigt: Statt für Immobilien sparen die Menschen zunehmend für Altersvorsorge (60 Prozent) und Konsum (44 Prozent). Kapitalanlage liegt mit 34 Prozent auf Platz drei – während Wohneigentum auf Platz vier zurückfällt. „Wir werden sehen, ob sich dieser Trend in den Anlageformen der kommenden Herbstumfrage 2025 weiter fortsetzt“, sagt König.
Die Ergebnisse verdeutlichen die Herausforderungen auf dem Immobilienmarkt: hohe Kosten, regulatorische Unsicherheiten und fehlende Förderimpulse führen offenbar dazu, dass immer mehr Menschen, gerade jüngere, ihren Eigentumstraum aufgeben. Der Verband fordert daher gezielte Maßnahmen, um Eigentumsbildung wieder möglich zu machen – besonders für Familien und Normalverdienende.
Quelle: Verband privater Bausparkassen