Skurio Volleys verlieren vor ausverkauftem Haus das Aufsteiger-Duell
						Trotz starker Phasen und großem Kampfgeist unterliegen die Skurios Volleys dem ETV Hamburg nach vier umkämpften Sätzen
BORKEN | pd | Es war ein Abend, auf den viele Volleyballfans in Borken lange gewartet hatten: das erste Aufsteigerduell in der Geschichte der 1. Volleyball Bundesliga zwischen den Skurios Volleys Borken und den ETV Hamburger Volksbank Volleys. Eine Partie mit besonderer Symbolkraft, nicht nur, weil sich hier zwei ambitionierte Neulinge gegenüberstanden, sondern auch, weil auf der Hamburger Bank ein alter Bekannter saß – Markus Friedrich, der über viele Jahre als Co-Trainer in Borken gearbeitet hatte und an diesem Abend als Gegner zurückkehrte. Beide Teams hatten eine kräftezehrende englische Woche in den Beinen, doch die Vorfreude in der ausverkauften Mergelsberg-Halle mit 1.042 Zuschauern war greifbar.
| VERANSTALTUNGS-TIPP Forum Mariengarden | 
| Klicke auf das Bild und sichere Dir jetzt Dein Ticket | 
![]() Jetzt Tickets sichern  | 
![]() Jetzt Tickets sichern  | 
Die Skurios Volleys starteten furios. Vom ersten Aufschlag an zeigte das Team von Trainerin Danuta Brinkmann und Co-Trainerin Kira Walkenhorst, dass es bereit war, die eigenen Fans mitzureißen. Mit druckvollen Aufschlägen, stabiler Annahme und präzisen Angriffen setzten die Skurios Volleys den Gästen früh zu. Über 7:3 und 15:9 bauten sie ihren Vorsprung kontinuierlich aus, Hamburg fand kaum Mittel gegen die kompakte Blockarbeit und das variable Spiel der Gastgeberinnen. Selbst mehrere Wechsel auf Seiten des ETV – Konjer gegen Klein, später Körtzinger für Köster und Thaden für Krams – änderten wenig am klaren Verlauf. Als Borken schließlich den zwölften Satzball verwandelte und den Durchgang mit 25:13 gewann, bebte die Meggi. Es war der erste Satzgewinn in der höchsten deutschen Spielklasse.
Doch die Geschichte dieses Abends nahm eine andere Wendung. Im zweiten Satz drehte sich das Momentum früh, als Hamburg nach einer Gelben Karte gegen Trainer Markus Friedrich plötzlich wie entfesselt spielte. Die Norddeutschen agierten nun druckvoller, nutzten kleine Unsicherheiten im Borkener Spiel und punkteten in Serie. Brinkmann reagierte mit mehreren Wechseln – unter anderem kamen Piest für Mohr, Konjer für Loker und Kastrup für Rudde – und versuchte mit Auszeiten gegenzusteuern. Doch der Rhythmus war verloren. Hamburg zog über 10:17 und 10:19 davon, Borken kämpfte zwar, fand aber nicht mehr zur Dominanz des ersten Satzes zurück. Der ETV nutzte seinen ersten Satzball und glich mit 25:16 zum 1:1 aus.
Der dritte Satz entwickelte sich zum emotionalen Mittelpunkt der Partie. Borken war wieder voll da, zeigte die Reaktion, die man sich erhofft hatte. Über 8:6 und 15:10 schien alles auf einen erneuten Satzgewinn hinauszulaufen. Hamburgs Trainer Friedrich nahm früh beide Auszeiten, um sein Team wachzurütteln. Doch Borken blieb zunächst fokussiert. Erst als Brinkmann personell rotierte – Gesquiere kam für Luther, später Kastrup und Konjer wurden eingewechselt – kippte die Dynamik. Hamburg brachte Krams und Liegert und startete eine Aufholjagd, die die Spannung zurückbrachte. Punkt um Punkt schrumpfte der Vorsprung, bis der ETV beim 21:20 erstmals wieder führte. Borken kämpfte sich zurück, erspielte sich sogar Satzball beim 24:23, doch Hamburg zeigte in der entscheidenden Phase mehr Nervenstärke. Mit einem 24:26 ging der Satz knapp verloren – ein Nackenschlag für die Gastgeberinnen, die nun 1:2 zurücklagen.
Im vierten Durchgang lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Brinkmann schickte eine veränderte Startformation aufs Feld – unter anderem mit Konjer, Coenders, Luther, Loker, Bernhard, Kretschmer und Libera Hansen. Auch Hamburg wechselte kräftig durch. Nach einem frühen Rückstand (6:9) kämpfte sich Borken über 10:10 zurück ins Spiel. Die Partie wurde nun zu einem echten Kräftemessen, bei dem jede Ballberührung umkämpft war. Als Borken nach 21:22 mit fünf Punkten in Folge auf 24:21 davonzog, stand die Halle Kopf. Drei Satzbälle, die den Tiebreak bedeutet hätten – und die Hoffnung auf den ersten Bundesligasieg. Doch Hamburg blieb cool, konterte mit drei Punkten in Serie, glich aus und sicherte sich schließlich den Satz mit 28:26 – und damit den 3:1-Auswärtssieg.
Es war eine Niederlage, die wehtat, weil sie so greifbar nah am Erfolg vorbeiging. Doch sie offenbarte auch, dass dieses junge Team in der Liga angekommen ist. Die Skurios Volleys spielten phasenweise mutig, leidenschaftlich und taktisch klug – nur in den entscheidenden Momenten fehlte die letzte Konsequenz.
| Gewerbliche Anzeige | 
![]() Klick für mehr Info  | 
Die dänische Libera Ditte Kjaer Hansen, die als Borkens beste Spielerin Silber erhielt, brachte es nach dem Spiel auf den Punkt: „Wir haben nach dem ersten gewonnen Satz nicht zu unserem Spiel gefunden. Wir haben versucht, Druck zu machen, konnten uns aber nicht wie erhofft durchsetzen.“ Auf die Auszeichnung hätte sie gut und gerne verzichtet: „Lieber wäre mir gewesen, wir hätten dafür gewonnen.“
Trainerin Danuta Brinkmann analysierte die Partie direkt nach Spielende deutlich, ohne ihr Team pauschal zu kritisieren. Sie betonte, dass ihre Mannschaft lernen müsse, in entscheidenden Situationen mutiger zu agieren und Führungen konsequent zu nutzen – eine Lehre, die in einer langen Saison wertvoll sein kann. Für die Skurios Volleys endete damit ihre erste englische Woche in der Bundesliga – mit drei Spielen in sieben Tagen – und Auftritten, der trotz der Niederlage Mut machen. Die Skurios Volleys haben gezeigt, dass sie mit etablierten Erstligisten mithalten können, wenn sie ihr Potenzial abrufen, können sich trotz Satzführung aber bislang kaum belohnen. Nun gilt es, die Erfahrungen aus diesem intensiven Duell mitzunehmen und in den kommenden Partien in konstanter und cleverer zu spielen. Denn eines war an diesem Abend deutlich zu spüren: Diese Mannschaft hat das Zeug dazu, sich in der Liga zu behaupten – es dauert nur noch ein wenig.






