Schrott-LKW ausgebremst – Polizei ermittelt Überladung von 61 Prozent
Auf Fahrer und Halter warten nun entsprechende Konsequenzen
OEDING | pd | Da staunten selbst die erfahrenen Beamten des Verkehrsdienstes der Kreispolizeibehörde Borken nicht schlecht: Die Waage zeigte kein Ergebnis, sondern lediglich Striche – Error. Dies bedeutete, dass der niederländische Lkw samt Anhänger mehr als 60 Tonnen wiegen musste. Der Fahrer transportierte Schrott und fiel den Polizisten bei einer Kontrolle am Montagnachmittag an der Jakobistraße in Südlohn-Oeding auf.
Die Wägung des Fahrzeugs stellte die Spezialisten vor besondere Herausforderungen: Selbst die größte der Polizei im Kreis Borken zur Verfügung stehende Waage war aufgrund des außergewöhnlichen hohen Gesamtgewichtes erstmals nicht in der Lage, ein Messergebnis anzuzeigen. Um das tatsächliche Gewicht
dennoch zuverlässig feststellen zu können, war es erforderlich, Zugfahrzeug und Anhänger getrennt voneinander zu wiegen. Im Ergebnis wurde so in Summe 64,4 Tonnen ermittelt. Das entspricht bei einem zulässigen Gewicht von 40 Tonnen eine Überladung von gut 61 Prozent.
Gegen den Fahrer und den Fahrzeughalter wurde ein entsprechendes Verfahren eingeleitet. Die Weiterfahrt wurde strengstens untersagt. Überladene Lkws stellen eine erhebliche Gefahr für alle Verkehrsteilnehmer dar. Durch das zu hohe Gewicht verlängert sich der Bremsweg, das Fahrzeug wird
instabiler und ist schwer zu kontrollieren. Gleichzeitig werden Bremsen, Reifen und Fahrwerk übermäßig belastet, das zu technischen Defekten oder Reifenplatzern führen kann. Auch die Straßeninfrastruktur wird durch zu schwere Fahrzeuge erheblich in Mitleidenschaft gezogen.


