Kreis Borken – Corona-Inzidenz klettert erneut auf Höchstwert

Kreis Borken – Corona-Inzidenz klettert erneut auf Höchstwert
Symbolbild - Bearbeitung BD

Während die Politik über Lockerungen diskutiert, infizieren sich im Kreis Borken immer mehr Menschen mit dem COVID-19-Erreger

KREIS BORKEN | mhs | Müde machen nicht nur die in einer Dauerschleife laufenden Querelen und Diskussionen der SpitzenpolitikerInnen zum Thema Impfpflicht und Lockerungen der Pandemiemaßnahmen, sondern vor allem die wenig erfreulichen Aussichten auf Besserung der Situation, mit der die Menschen nunmehr seit mehr als zwei Jahren in der Pandemielage leben. Mit Blick auf die Infektionslage in Kitas und Schulen, aber auch auf überwiegend menschenleere Einkaufszonen und die Personalnöte in vielen Betrieben lassen vielerorts Verunsicherung und teilweise auch Resignation zurück. Dass sich die CDU/CSU-Spitze – allen voran erneut der bayerische Ministerpräsident Markus Söder – in dieser Situation vom Gesetz zur Pflege-Impfpflicht verabschieden will – einem Gesetz, dem sie selbst bereits zugestimmt hat – lässt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern in zunehmendem Maße völlig zu Recht Zweifel an der Befähigung der Politik insgesamt aufkommen. Auch die von den freien Demokraten geübte Kritik an RKI-Chef Wieler kommt da gerade zur Unzeit. Anstatt vor die Lage zu kommen und vor allem die Bürgerinnen und Bürger zu beruhigen (die Zahl der an oder mit COVID-19 Verstorbenen liegt aktuell bei 119.215), erweisen sich die Parteispitzen erneut als koalitionäre Zankäpfel, denen es offenkundig um Machterhalt und weniger um zielführende Pandemiepolitik geht.

Während sich die Infektionslage im Kreis Borken Anfang Februar etwas verbesserte, keimte bei vielen Menschen Hoffnung auf, nun über den Berg der „Omikron-Welle“ zu sein. Dass diese Einschätzung ein Irrtum war, belegen die heute vom Robert-Koch-Institut veröffentlichten Zahlen zur Infektionslage. Demnach legte die Zahl der Neuinfektionen innerhalb der letzten sieben Tage (auf 100.000 Einwohner) erneut massiv zu, sodass am Ende eine Wocheninzidenz von 2.110,0 steht. Eine Zunahme von 1.309 Neuinfektionen innerhalb der vergangenen 24 Stundem sprechen da eine eigene, unmissverständliche Sprache. Glaubt man dem Bundesgesundheitsminister, ist mit dem neuerlichen Anstieg noch nicht der Kamm der Omikron-Welle erreicht. Somit dürfte die Zahl der Infektionen auch in den kommenden Tagen noch weiter zunehmen. Ein Blick in die umliegenden Kreisgebiete verrät, dass der Landkreis Borken bei der Zahl der Neuinfektionen mit großem Abstand vor allen anderen rangiert – Steinfurt (1.202,8), Coesfeld (1.394,6), Wesel (1.499,8), Grafschaft Bentheim (1.562,8), Recklinghausen (591,1) und Kleve (1.198,4).

Die Zahl der Intensivbettenbelegung im Klinikverbund Westmünsterland hat gegenüber dem Vortag ebenfalls leicht zugelegt. Laut DIVI-Intensivregister liegt der Anteil der COVID-19 PatientInnen an der Gesamtzahl der Intensivbetten aktuell bei 8,7%. Aktuell sind sechs Personen in intensivmedizinischer Behandlung, eine davon muss invasiv beatmet werden. Doch auch bei diesen Zahlen ist das tatsächliche Bild in den Kliniken getrübt. Aufschluss über die tatsächliche Anzahl der COVID-Patienten, die außerhalb der Intensivstationen, aber dennoch stationär in den Krankenhäusern behandelt werden müssen, geben diese Statistiken nach wie vor nicht.