Stromtrasse A-Nord | Bauernverbände und Amprion einigen sich auf Regelung zum Leitungsbau

Stromtrasse A-Nord | Bauernverbände und Amprion einigen sich auf Regelung zum Leitungsbau
Stromtrasse A-Nord: Einigung zwischen Amprion und Landwirtschaft - Foto: Stephan-Wolfert-WLV

Einigung auf eine Rahmenregelung

KREIS BORKEN | pd | Gestern (11. August 2022) haben Vertreter der betroffenen Landesbauernverbände und des Leitungsbauunternehmens Amprion bei einem Treffen in Rhede (Kreis Borken) ihre Einigung auf eine Rahmenregelung zum Leitungsbauvorhaben A-Nord bekannt gegeben.

Die im Genehmigungsprozess befindliche Erdkabel-Planung für A-Nord sieht eine knapp 300 Kilometer lange Trasse vor: von Emden durchs Emsland und Münsterland bis nach MeerbuschOsterath bei Düsseldorf. Bei der Umsetzung des Stromleitungsprojekts soll diese Rahmenregelung den noch abzuschließenden individuellen Gestattungsverträgen mit Eigentümern und Bewirtschaftern auf der Trasse zugrunde gelegt werden. Sie gilt darüber hinaus auch für die parallel geplanten und beantragten Offshore-Stromnetzanbindungssysteme DolWin4 und BorWin4, die zwischen Emden und Wietmarschen auf circa 100 Kilometer parallel zu A-Nord verlaufen.

„Landwirtschaft und Energiewirtschaft bekennen sich zu ihrer gemeinsamen Verantwortung für das Gelingen der Energiewende. Wir ebnen hiermit entscheidend den Weg für mehr Klimaschutz und zur Versorgungssicherheit der Bevölkerung. Als Landwirtschaft verstehen wir uns da als Teil der Lösung,“ erklärt Henner Braach als Vizepräsident des Westfälisch-Lippischen Landwirtschaftsverbandes e.V. (WLV) nochmals den Grundgedanken.

Der Geschäftsführer der Amprion Offshore GmbH, Peter Barth, verbindet mit der Einigung die Hoffnung, dass langwierige und teure juristische Zwangsverfahren vermieden und der Netzausbau möglichst einvernehmlich und schnell umgesetzt werden können: „Wir haben in den kommenden Jahren noch tausende Kilometer Netzausbau vor der Brust, gerade auch in Form von erdverlegten Offshore-Leitungen. Damit wir diese Herausforderung bewältigen, brauchen wir die Akzeptanz der Menschen vor Ort, die ihre Flächen für diese wichtigen Infrastrukturen bereitstellen. Wir sind zuversichtlich, dass diese landwirtschaftliche Rahmenregelung genau darauf abzielt und eine gute Vorlage für kommende Erdkabelprojekte sein kann.“

Zum Hintergrund

A-Nord verbindet die Netzverknüpfungspunkte Emden und Meerbusch-Osterath und bildet damit den nördlichen Teil des sogenannten Korridors A, einer neuen Nord-Süd-Verbindung zur Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragung (HGÜ) – hauptsächlich von Windenergie. Der Verlauf der Trasse wird von der Bundesnetzagentur festgelegt. Aktuell liegt dort der Antrag auf Erteilung eines Planfeststellungsbeschlusses zur Entscheidung vor. Mit diesem wird dann die 300 Kilometer lange Trasse final festgeschrieben werden. Nach Schätzungen der Bauernverbände wird es entlang der Trasse mehrere tausend betroffene Eigentümer und Bewirtschafter geben. Vorhabenträger ist die Amprion GmbH, die aktuell damit rechnet, dass die Bauarbeiten für A-Nord in 2024 starten und nach etwa drei Jahren abgeschlossen sein können.

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