Skurios Volleys – Nach Niederlage Tabellenführung abgegeben

Skurios Volleys – Nach Niederlage Tabellenführung abgegeben
Gegen die Angriffe des Schweriner SC II fanden die Skurios Volleys häufig nicht die passende Antwort (Foto: Tom Schulte)

Schwerin gewinnt verdient und nimmt drei Punkte mit nach Hause

BORKEN | pd | Exakt 355 Tage ist es her, da kassierten die Skurios Volleys die letzte Heimniederlage. Der Sieger hieß damals Leverkusen. Nun aber setzte sich der Aufsteiger Schweriner SC II völlig unerwartet vor 512 Zuschauern auswärts in Borken durch – und das auch noch sehr deutlich. 1:3  (18:25, 25:17, 20:25, 11:25) hieß am Samstagabend der Endstand des Spiels gegen den Tabellenzwölften aus Mecklenburg und was das bedeutet, ist allen Fans klar: vor dem Spiel gegen Stralsund sind die Skurios Volleys nun der Jäger und Stralsund steht nach dem 3:1 auswärts gegen Blau-Weiß Dingden ganz oben an der Tabellenspitze.

Unterschiedlicher hätten die Statements der Trainer nach den 104 Spielminuten kaum sein können. „Am Ende kann ich nur stolz sein auf die Mädels was sie hier abgeliefert haben“, strahlte Schwerins Coach Arne Kramer anschließend. Ein wenig wirkte er auch nach Spielende noch überrascht, wie deutlich sich seine Spielerinnen durchgesetzt hatten. Nur fünf Siegen konnten die Mecklenburgerinnen bis dahin erzielen, davon je zwei Siege bei beiden Berliner Teams. Nun kam also mit Borken ausgerechnet der Tabellenführer hinzu.

Auf Borkener Seite zeigte sich Markus Friedrich nach dem 1:3 ernüchtert. „Im Endeffekt haben wir heute genau das Gegenteil gespielt wie Schwerin.“ Coach Chang Cheng Liu und er beobachteten, wie intensiv der Aufsteiger von Minute eins an alles in die Waagschale warf und erfolgshungrig war. „Wir aber waren heute einfach nur das Gegenteil. Wir waren kalt und völlig ohne Spannung“, bilanzierte Friedrich trocken. Zehn Heimsiege lang hatten die Skurios Volleys zuvor in Serie feiern können, entsprechend euphorisch waren die Fans. Insgesamt 512 Fans waren eine beachtliche Kulisse in der Meggi und das trotz des Beginns der Osterferien.

Die Fans in der Meggi merkten schnell, dass das Spiel sich anders entwickelte als erhofft. Ihrem Ziel, ein spannendes Spiel zu liefern, ließen die Mecklenburgerinnen schnell Taten folgen. Schon im ersten Satz wirkten sie frischer und überraschten mit einem schnellen Spiel. Borken wirkte überrascht und zeigte nicht nur Schwächen in der Annahme. Vor allem nach der 2. Technischen Auszeit wirkte Schwerin ausgeschlafener und so holten sich die Schwerinerinnen zu Recht diesen Satz mit einem deutlichen 25:18. Etwas anders lief es nach dem Seitenwechsel, hier wirkte Borken sicherer und konnte zugleich die bislang unzulängliche Annahme stabilisieren. Die Youngsters aus Mecklenburg-Zuschauer leisteten sich in dieser Phase mehr Eigenfehler und schon ließ sich Borken den Satzgewinn nicht nehmen – 25:17 hieß es am Ende.

Sollte der Knoten bei den Skurios Volleys also geplatzt sein? 30 Minuten später wirkte nicht nur das Borkener Trainerteam deutlich ernüchtert. Die erste Auszeit nahm Chang Cheng Liu beim 1:5, anschließend entwickelte sich ein unterhaltsames Spiel. In der Cunchtime allerdings, waren es die Gäste, die Borken immer besser unter Druck setzen und sich diesen dritten Durchgang mit 25:20 sicherten. Wer sich angesichts dieses Zwischenstandes auf ein 5-Satz-Match eingestellt hatte, wurde im vierten Satz bitter enttäuscht. Dieser sollte der mit Abstand schlechteste der bisherigen Saison werden, denn von nun an ging nichts mehr. Schwerin dominierte das Spiel deutlich und punktete nach Belieben, bei den Skurios Volleys lief nichts mehr zusammen. Das 25:11 ließ einen ratlosen Borkener Coach und überraschte Fans zurück, schließlich hatten sie nicht damit gerechnet, dass der Aufsteiger derart frisch aufspielen würde. Nur Anika Brinkmann konnte sich zumindest kurz über die Silber-MVP-Medaille freuen, beim Gegner holte sich Zuspielerin Paulina Ströh die Gold-MVP.

Nach dieser bitten Niederlage sind die Karten im Liga-Endspurt also wieder ganz neu gemischt. „Über diese Leistung müssen wir sprechen“, wurde Markus Friedrich nach dem Spiel deutlich. „Wir haben es uns selbst schwer gemacht und jetzt müssen wir liefern.“ Mit Blick auf das Spiel in zwei Wochen in Stralsund sieht er bei der Mannschaft einigen Nachholbedarf, ansonsten ist die Verteidigung der Meisterschaft nicht zu realisieren. Doch das Spiel gegen Schwerin hat eindrucksvoll gezeigt, dass Überraschungen immer möglich sind. Man darf also gespannt sein auf das Match in der Hansestadt.

Ein Beitrag von Thomas Hacker


Mehr Inhalte zu den Skurios Volleys