Deutsches Tierschutzbüro erstattet Strafanzeige gegen münsterländischen Schweinebetrieb
Veröffentlichtes Videomaterial zeigt viele verletzte und erkrankte Tiere
NRW | pd/bd | Das „Deutsche Tierschutzbüro“ mit Sitz in St. Augustin hat bei der Staatsanwaltschaft Münster Strafanzeige gegen einen im Münsterland ansässigen Schweinezucht- und -mastbetrieb erstattet. Wie der Presseveröffentlichung der deutschlandweit aktiven Tierrechtsorganisation zu entnehmen ist, hat die Anzeige vielfache Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zum Inhalt. Grundlage für die Strafanzeige sei umfassendes Viedomaterial, das von den Aktivisten in den Monaten November 2022 bis Februar 2023 heimlich in dem betroffenen Betrieb gedreht wurde.
Auf den Bildaufnahmen, die stellenweise kaum zu ertragen sind, werden kranke und zum Teil schwer verletzte Schweine gezeigt. Zitat aus der Presseveröffentlichung: „Die bei den Tieren zu sehenden Symptome lassen vermuten, dass sie vermutlich nicht hinreichend tierärztlich behandelt wurden.“ Das Videomaterial sei veterinärmedizinisch von dem Verein „Tierärzte für verantwortbare Landwirtschaft“ begutachtet worden. In dem Gutachten seien Dr. med. vet. Claudia Preuß-Ueberschär und Dr. med. vet. Julia Pfeiffer-Schlichting zu dem Ergebnis gekommen, dass in diversen Fällen Schweinen länger anhaltende erhebliche Schmerzen und Leiden zugefügt worden sind und damit gegen § 17 des Tierschutzgesetzes verstoßen worden ist. Das veröffentlichte Videomaterial kann über den nachfolgenden Link abgerufen werden (Triggerwarnung): https://youtu.be/j39-7P08f2g
Wo genau sich der Zucht- und Mastbetrieb im Raum Münsterland befindet, wollte die Pressesprecherin des Vereins, Denise Weber, auf Anfrage unserer Redaktion aus rechtlichen Gründen nicht mitteilen, da der Vorgang bereits am 24.05.2023 an die Staatsanwaltschaft Münster abgegeben worden sei und diese Auskünfte nur noch von den Ermittlern gegeben werden dürften.
Die Angabe, dass die Anzeige der Staatsanwaltschaft Münster bereits seit gestern vorläge, konnte Staatsanwältin Ann-Kathrin Schindler (stellvertretende Pressereferentin Staatsanwaltschaft Münster) auf telefonische Anfrage der BD-Redaktion nicht bestätigen. Daher sehe man sich außerstande, zu diesem Zeitpunkt nähere Orstangaben zu dem beschriebenen Sachverhalt zu machen. Sobald nähere Erkenntnisse diesbezüglich vorliegen, wird nachberichtet.