Gymnasium Mariengarden liefert Ideen für das „National Science on Stage“ Bildungsfestival
Lehrerinnen Ulrike Hölting (Gymnasium Mariengarden) und Birgit Schuh (Gymnasium Martinum in Emsdetten) stellen ihr gemeinsames Projekt vor
BURLO / BAYREUTH | pd | Vom 29. September bis zum 01. Oktober 2023 findet an der Universität Bayreuth das Nationale Science on Stage Festival statt, die bundesweit größte Bildungsmesse für den MINT-Unterricht (Fachrichtungen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). Zahlreiche Lehrkräfte werden hier ihre kreativen Unterrichtsideen präsentieren, darunter auch eine Lehrerin aus Borken.
Selten zuvor waren MINT-Lehrkräfte so gefragt und wichtig wie heute. Ihnen eine Bühne für den Austausch und die Weiterbildung zu bieten, ist daher essenziell. Genau dort liegt der Ansatz des gemeinnützigen Vereins Science on Stage Deutschland. Nach dem Motto „Auf die Lehrkräfte kommt es an“ verbreitet die Initiative seit 2000 neue Ideen für den MINT-Unterricht und vernetzt Lehrkräfte bundesweit. Das zweijährlich stattfindende Nationale Bildungsfestival ist dabei das Herz der Aktivitäten. An insgesamt drei Festivaltagen haben dort alle Teilnehmenden die Gelegenheit, sich auf einem Bildungsmarkt, bei zahlreichen Workshops sowie bei Kurzvorträgen auszutauschen. Die Leitthemen des diesjährigen Festivals sind unter anderem Diversität, Nachhaltigkeit und Digitalisierung im MINT-Unterricht. Entsprechend vielfältig sind die Angebote: Neben Workshops zu Themen wie „Energy Harvesting“ oder „In 45 Minuten zur eigenen Wetterstation“ werden mehr als 35 innovative Unterrichtsprojekte von Lehrkräften vorgestellt. Alle Teilnehmenden mussten sich im Vorhinein mit ihrer Projektidee bewerben. Eine Fachjury hat dann aus allen Bewerbungen die Festivalprojekte ausgewählt.
„Auf geht`s!“ von Ulrike Hölting, Lehrerin am Gymnasium Mariengarden in Burlo, sowie von Birgit Schuh, Lehrerin am Gymnasium Martinum in Emsdetten, ist eines dieser Projekte. Hölting und Schuh stellen hierbei Experimente zur alkoholischen Gärung in das Zentrum ihres Projektes. Mit kostengünstigen Mitteln wie Glucoseteststäbchen, Thermoskannen, CO2-Corona-Warngeräten und Promilletestern werden sowohl der Ausgangsstoff als auch die Produkte einschließlich freigesetzter Energien nachgewiesen. Ganz im Sinne des Tiny Experiment-Konzepts führen die Schüler*innen Experimente mithilfe von Einwegspritzen, Traubensaft und Trockenhefe durch. Die Konfrontation mit biologischen Phänomenen lädt die Schüler*innen zudem dazu ein, Fragestellungen zu entwickeln, Hypothesen zu erstellen und experimentell zu überprüfen. Am Ende entsteht ein Laborbuch als E-Book mit Videos, Fotos und Interviews mithilfe einer kostenlosen App.
Praxisnahe Projekte zu fördern und die wichtige Arbeit von Lehrkräften wertzuschätzen, ist ein zentrales Anliegen von Science on Stage. Dazu Stefanie Schlunk, Geschäftsführerin von Science on Stage Deutschland: „Der Mangel an Lehrkräften ist groß. Wir brauchen Formate, um engagierten Lehrkräften eine Bühne für den Austausch zu geben, um auftanken zu können und mit neuem Schwung in die Klassen zurückzukehren – genau dies ist das Ziel unseres Festivals“.
Über Bayreuth nach Turku
Von allen beim Nationalen Festival präsentierten Projekten werden vor Ort diejenigen ausgewählt, die Deutschland beim Europäischen Science on Stage Festival vertreten, welches 2024 im finnischen Turku stattfindet und bei dem 450 MINT-Lehrkräfte aus über 30 Ländern teilnehmen.
Im Anschluss an das Europäische Festival werden besonders spannende Projekte als Unterrichtsmaterialien oder über Fortbildungen verbreitet. So fördert Science on Stage den MINT-Unterricht in Deutschland, aber auch in ganz Europa.
think ING., die Initiative für Ingenieurnachwuchs des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, sowie die Bayerischen Metall- und Elektroarbeitgeber bayme vbm und die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. – sind Hauptförderer der Veranstaltung.