Dorfvertreterversammlung Burlo – Nutzung des Klostersees als Badesee offenbar endgültig vom Tisch
Dorfvertreterversammlung beschäftigte sich vorwiegend mit dem geplanten Rundwanderweg
BURLO | bd | Am Donnerstagabend hatten die Organisatoren der Burloer Dorfvertreterversammlung ins Heimathaus eingeladen. Wie bereits berichtet, sollte an diesem Abend neben anderen Themen auch das Konzept zur Nutzung des Klostersee-Areals (Rundwanderweg) vorgestellt und diskutiert werden. Gerade einmal 17 Bürgerinnen und Bürger waren der Einladung gefolgt, um von den Akteuren das Neueste nicht nur zu diesem Themenkomplex zu erfahren.
Zum teilnehmenden Personenkreis zählten neben Moderator und Sprecher der Vertreterversammlung André Enck auch Vertreter der Stadt Borken (Techn. Beigeordneter Jürgen Kuhlmann, Simon Venhoff, Martin Dahlhaus) sowie Ortsvorsteherin Maria Schulte. Als eine der durchweg als positiv zu bezeichnenden Entwicklungen in Burlo sei – so der ehemalige Sprecher der Dorfvertreterversammlung Holger Wüstnienhaus – die mittlerweile fertiggestellte Boule-Anlage zu nennen. Alle Akteure, die sich an dem Bau der Anlage beteiligt hatten, seien während der Planungs- und Bauphase bemerkenswert effizient und zielgerichtet vorgegangen und konnten so für eine zügige und mittlerweile fertiggestellte Abwicklung des Gesamtprojekts sorgen.
Das Thema Verfügbarkeit von Wohnraum und Baugrundstücken, das viele Familien in der Gemeinde brennend interessiert, wurde aufgegriffen und von Jürgen Kuhlmann stellvertretend für die Verwaltung der Stadt Borken beantwortet:
„Aktuell befinden wir uns in der Skizzenphase für das in Aussicht gestellte Baugebiet am ehemaligen Ascheplatz des SV Burlo.“ Das zweite, während der Bürgerversammlung im Mai 2023 in Aussicht gestellte Baugebiet zwischen Oedinger Straße und Hedwigstraße (Erweiterung Vogelsiedlung) würde dann zu einem späteren Zeitpunkt in Angriff genommen, so Kuhlmann weiter.
Insofern haben sich die Aussichten, den Bau- und Wohnungsbedarf in Burlo zügiger als geplant zu entlasten (Zitat aus der Bürgerversammlung: „Die Stadtspitze geht davon aus, dass eine Bebauung der Gebiete nicht vor 2025/26 erfolgen wird“) wohl eher manifestiert.
ANGEBOTE Raiffeisen-Markt Burlo (gültig vom 31.08. bis 14.09.2024) Lagerstraße 5 Tel.: 02862-9081 3170 | |||
(gültig vom 31.08. bis 14.09.2024) Lagerstraße 5 Tel.: 02862-9081 3170 | |
Den Einstieg in den bereits vor zwei Jahren vorgeschlagenen Themenbereich „Ausgestaltung Rundweg Klostersee“, übernahm der städtische Vertreter Venhoff und erläuterte die bisherigen Ergebnisse der Arbeitsgruppe mittels einer bebilderten Präsentation. Vorab wurde herausgestellt, dass vor Erstellung der Pläne zunächst diverse rechtliche Fragen geklärt und somit viele unterschiedliche Akteure beteiligt werden mussten. Diese Notwendigkeiten hätten den Beginn der nun zur Vorstellung kommenden, konkreten Planung entsprechend verzögert.
Wie nicht anders zu erwarten, führten die Vorschläge im Rahmen der Dorfvertreterversammlung zu teilweise lebhaft geführten Diskussionen zwischen städtischen Vertretern und Versammlungsteilnehmern und -teilnehmerinnen. In die Entscheidungsprozesse aufgenommen werden sollen nun für den „Rundweg“ folgende Vorschläge aus Reihen der Versammlungsteilnehmer/-innen:
- Der Rundweg soll einzig dem Fußgängerverkehr gewidmet werden. Zweiradfahrer sollen durch Beschilderung und/oder bauliche Maßnahmen von der Nutzung ausgeschlossen werden. Hintergrund dafür sei laut Anwohnern das in zurückliegender Zeit teilweise rücksichtslose Verhalten von Radfahrern gegenüber den Fußgängern. Um möglichst wirksam den Radverkehr davon abzuhalten, den Weg zu benutzen, wurde seitens der Versammlungsteilnehmenden angeregt, Sperren durch Drehkreuze o.ä. Maßnahmen einzuplanen.
Anm. der Redaktion: In diesem Zusammenhang wurde in der Runde nicht diskutiert, dass bei einem möglichen Einsatz von Absperrungen und/oder sonstigen Zugangshindernissen nicht nur der Radverkehr ausgeschlossen wird, sondern auch alle Benutzer von Rollatoren, Rollstühlen oder Kinderwagen außen vorbleiben müssten. Dem Vorschlag, technische Sperren einzusetzen, schlossen sich die Vertreter der Stadtverwaltung indes nicht an. Um allen Bürgerinnen und Bürgern die Nutzungsmöglichkeit des Rundwanderweges einzuräumen, würden entsprechende Hinweisbeschilderungen für Radfahrer priorisiert. - An den vorgeschlagenen „Aktionspunkten“ sollen Spielgeräte (eventuell so genannte Wipptiere für Kleinkinder, Mutter-/Kindschaukeln, Balancierbalken etc.), Informationstafeln mit Hinweisen auf die Burloer Historie sowie Sitz- bzw. Liegemöglichkeiten installiert werden.
- Der vorhandene Weg soll nach Vorstellung der städtischen Vertreter in seiner Breite nicht verändert werden – allenfalls wolle man (so Jürgen Kuhlmann) darüber nachdenken, durch Aufbringen von Kies den Weg besser zu befestigen
- Angeregt wurden darüber hinaus Befestigungen der Uferböschung an den Spielgerätestandorten durch Bepflanzung.
Mit der Umsetzung der Pläne soll nach Einschätzung der Versammlungs-Sprecher noch in diesem Jahr begonnen werden. Die Mitwirkenden gehen aber davon aus, dass bis zur Fertigstellung des Klostersee-Pättkens (wie der Rundweg möglicherweise offiziell benannt werden soll) wohl noch einige Monate ins Land gehen dürften.
Badesee für Burlo offenbar vom Tisch
Ein Thema, das im Rahmen der Abendveranstaltung zwar nur am Rande erwähnt, aber bei einigen Burloer Bürgerinnen und Bürgern noch für einigen Gesprächsbedarf sorgen dürfte, ist die immer wieder thematisierte Nutzung des Areals als Badesee. Bekanntlich wurden in den vergangenen Jahren diverse Gutachten und Machbarkeitsstudien dazu in Auftrag gegeben, deren Ergebnisse der Öffentlichkeit zwar nur in Teilen bekannt sind, die aber offenbar nicht gegen eine derartige Nutzung sprechen. Umso mehr erstaunte die Erklärung des technischen Beigeordenten, der den Plänen einer „kleinen oder auch großen Badeseelösung“, wie sie seitens der Stadtverwaltung in den vergangenen Jahren immer wieder angedacht und thematisiert wurde, einen satten Dämpfer erteilte. Diese Überlegungen würden, so Kuhlmann, seitens der Stadt nicht weiter verfolgt. Weitere Erklärungen dazu gab es zunächst nicht. Dazu wird gegebenenfalls nachberichtet.
Abschließend wiesen die Anwesenden noch auf diversen Straßen- und Radwege-Sanierungsbedarf (Stenekamp, Lagerstraße, Burloer Diek) sowie auf die Gründung einer privaten Initiative zur Wiederbelebung der ehemaligen Gaststätte „Klosterpforte“ hin. Die Mitglieder dieser Initiative verfolgten die Idee, als „genossenschaftlich organisierter Gastronomiebetrieb“ das historische Gemäuer zu erhalten. Auch dazu wird zeitnah nachberichtet.