„Zur Klosterpforte“ in Burlo soll unter dem Dach einer Bürgergenossenschaft neu durchstarten

„Zur Klosterpforte“ in Burlo soll unter dem Dach einer Bürgergenossenschaft neu durchstarten
Zur Klosterpforte - Foto: BD-Archiv

Die ehrgeizigen Pläne sollen am 14.11.2024 im Rahmen einer Bürgerversammlung vorgestellt werden

BURLO | bd | Noch bevor die aus Ramsdorf stammende Gastwirtin Monika Dygner inmitten der Corona-Pandemie im Dezember 2021 voller Enthusiasmus verkündete, dass sie die ehemalige Gaststätte „Zur Klosterpforte“ am Burloer Alexanderplatz übernimmt, um mit Schank- und Kegelbahnbetrieb durchzustarten, standen einige Burloer Bürgerinnen und Bürger der Idee sehr skeptisch gegenüber. Einem reinen Kneipenkonzept ohne Speiserestaurantbetrieb und vor allem ohne umfangreiche Sanierung des teilweise maroden Gebäudes wurden seinerzeit kaum Chancen eingeräumt. Kaum drei Jahre später bewahrheiteten sich die Bedenken und der Betrieb der Gaststätte, den die Betreiberin unter dem Namen „Torhaus bei Moni“ führte, wurde eingestellt. Seitdem steht das alte Gemäuer leer und hinterlässt einen unansehnlichen Eindruck.

Der Leerstand dieser historischen Immobilie wurde seitdem in der Bürgerschaft wiederkehrend kontrovers diskutiert. Vorschläge und Anregungen gab es viele – Konkretes hingegen nicht. Nun hat sich das Blatt durch das Engagement einiger Burloer Bürgerinnen und Bürger offenbar gewendet. Sie haben sich zusammengeschlossen, um das alte Gemäuer unter dem Dach einer „Bürgergenossenschaft“ wiederzubeleben.


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Die „Bürgergenossenschaft Klosterpforte Burlo e.G.“ wurde zwischenzeitlich gegründet und durchläuft nach Angaben der Genossenschafts-Vorsitzenden Gabriele Benien aktuell einige juristisch notwendige Genehmigungsverfahren. Der Eintrag ins Genossenschaftsregister soll zeitnah erfolgen. Vorstand und Aufsichtsrat setzen sich personell wie folgt zusammen: Gabriele Benien als Vorstandsvorsitzende mit den Vertretern André Melis, Klaus Meier und Bernd Stenkamp. Der Aufsichtsrat wird gebildet von Norbert Nießing (Vorsitzender) mit den Vertretern/Vertreterinnen Dr. Cornelia Bauer, Thomas Gantefort, Wolfgang Niehaves und Martin Bauer. Eine Genossenschaftssatzung, so Benien in einem Telefonat mit BD-Redakteur Michael H. Schmitt, wurde zwischenzeitlich erarbeitet und bereits verabschiedet.

Sanierung in enger Absprache mit der Denkmalschutzbehörde

Zu den Plänen der Protagonisten gehören zunächst der Erwerb der Immobilie vom derzeitigen Borkener Unternehmer- und Investoren-Duo Benedikt Kisner und Patrick Kruse. Diese hätten bereits signalisiert, die Gebäude an die Genossenschaft zu verkaufen. Im Anschluss soll ein Teilabriss der aufstehenden Gebäude mit anschließendem Gaststätten-/Restaurant und Kegelbahn-Neubau unter Berücksichtigung aller Auflagen, die bei Sanierung/Umbau denkmalgeschützter Gemäuer einzuhalten sind, erfolgen. Ein Saal für Zusammenkünfte und Feiern mit kleinerem Personenkreis soll ebenfalls in dem neuen Gebäude untergebracht werden. „Alle Arbeiten werden natürlich einvernehmlich und in enger Absprache mit der Denkmalschutzbehörde erfolgen“, erklärt dazu die Vorstandsvorsitzende.

Die beiden vermieteten Wohnungen im hinteren Bereich des Gebäude-Komplexes sollen, so Benien auf Nachfrage, von den Umbaumaßnahmen unangetastet bleiben. „Ganz ohne Baulärm wird es aber für die Mieter dann wohl doch nicht vonstattengehen“, schränkt die Vorsitzende allerdings ein.

Entwurf der „neuen Klosterpforte“ – © M|Q|M Architektur

Gastronomiebetrieb vom Profi – nicht von Genossenschaftsmitgliedern

Entgegen anderer Kneipen-Genossenschaftskonzepte, die es im Land mittlerweile in vielen Gemeinden gibt, soll der zukünftig zu installierende Gaststätten- und Restaurantbetrieb nicht etwa von Genossenschaftsmitgliedern, sondern von einem externen Gastronomieprofi organisiert werden. „Wir können uns vorstellen, dass das Gesamtkonzept bei Gastronomen auf großes Interesse stoßen dürfte. Die Kombination der bestehenden Liegenschaften Mariengarden und Heimathaus, von denen bereits eine Menge Aktivitäten ausgehen, in Verbindung mit dem aktuell in Planung befindlichen Neubaugebiet (ehemaliger Sportplatz) ergeben sich interessante Aspekte für den ökonomischen Erfolg eines Restaurant- und Gaststättenbetriebes am Nordrand unserer Gemeinde.“ So beschreibt Norbert Nießing zuversichtlich die Aussichten, selbst in schwierigen Zeiten einen geeigneten Betreiber für den geplanten Gastro-Betrieb zu gewinnen und gleichzeitig die Aufenthaltsqualität für alle Gemeindemitglieder zu steigern.

Der Kapitalbedarf, der für das ehrgeizige Projekt veranschlagt wird, liegt bei rund 1,5 Millionen Euro. Nach Vorstellung der Gründer sei dies sei der Finanzrahmen, der über Genossenschaftsanteile, die jeder Bürger und jede Bürgerin, aber auch Firmen und Vereine erwerben können, realisiert werden soll. Nach aktueller Planung soll die Höhe eines Anteils so bemessen sein, dass es sich jeder leisten kann, Genossenschaftsmitglied zu werden und sich so an dem zukunftsorientierten Projekt zu beteiligen.

Alle weiterführenden Informationen zur Genossenschaft, Beteiligungen, möglichen Renditen und Planungen gibt es am 14.11.2024 im Forum Mariengarden. Die Veranstaltung, zu der alle Bürgerinnen und Bürger recht herzlich eingeladen sind, beginnt um 19 Uhr.


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