Bundestagsabgeordnete Anne König und Politikwissenschaftler Tim Rogge zu Gast im Gymnasium Mariengarden
Demokratie war das Thema der Diskussionsrunde mit Schülerinnen und Schülern
BURLO | pd | Die Demokratie ist die Herrschaft des Volkes – doch wie wird diese Herrschaft politisch umgesetzt? Mit dieser Frage hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Q2 in den vergangenen Wochen im Fach Sozialwissenschaften auseinandergesetzt. Dabei standen nicht nur das Grundgesetz und das politische System der Bundesrepublik Deutschland, sondern auch unterschiedliche Möglichkeiten der politischen Partizipation auf dem Lehrplan. Über die Chancen und Grenzen der direkten und repräsentativen Demokratie diskutierten die Schülerinnen und Schülerinnen in der vergangenen Woche mit zwei besonderen Gästen.
Anne König, ehemalige Schülerin des Gymnasiums Mariengarden und direkt gewählte Abgeordnete für den Wahlkreis Borken II, berichtete den Kursen vom Arbeitsalltag des Deutschen Bundestages. Dabei erklärte sie nicht nur die Aufgaben einer Abgeordneten, wie beispielsweise die Teilnahme an Plenarsitzungen und die Mitarbeit in Fachausschüssen, sondern gab den Schülerinnen und Schüler auch einen Einblick in den Ablauf von parlamentarischen Prozessen und Entscheidungen. König ermutigte die Schülerinnen und Schüler, sich aktiv an der Demokratie zu beteiligten und mit ihren Fragen und politischen Anliegen direkt an ihre Abgeordneten heranzutreten: „Als direkt gewählte Abgeordnete bin ich immer auch Ansprechpartnerin vor Ort und Bindeglied zwischen Bürgern und Parlament.“
(gültig vom 30.11. bis 14.12.2024) Lagerstraße 5 Tel.: 02862-9081 3170 | |||
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Der Politikwissenschaftler Tim Rogge von der Universität Münster tauschte für einen Vormittag den Hörsaal gegen das Forum Mariengarden ein. In seinem Vortrag veranschaulichte der Experte für politische Bildung die Chancen und Grenzen von direkter Demokratie anhand des „aula-Projektes“, einer Plattform für digitale Mitbestimmung von Jugendlichen. Bei diesem Projekt können alle Beteiligten ihre Vorschläge auf digitalem Wege einstellen, diskutieren und zur Abstimmung bringen lassen. Dabei lernen die Teilnehmer einerseits das Mobilisierungspotenzial von direktdemokratischen Initiativen kennen, erleben jedoch zugleich auch die Herausforderungen, die mit deren Ausarbeitung, Abstimmung und Umsetzung verbunden sein können. Dabei spannte der Referent auch den Bogen zur Diskussion von weiteren Möglichkeiten der direktdemokratischen Partizipation auf verschiedenen politischen Ebenen – wie beispielsweise dem Konzept der gelosten Bürgerräte.
Im Anschluss stellten sich beide Referenten den Fragen der Schülerinnen und Schüler: „Birgt die direkte Demokratie die Gefahr einer gesellschaftlichen Spaltung? Schützt die direkte oder repräsentative Demokratie besser vor Populismus? Wie wirkt sich Social Media auf Abstimmungen aus?“ Dabei wurden nicht nur die Vor- und Nachteile der direkten und repräsentativen Demokratie, sondern auch die grundsätzliche Bedeutung von politischer Partizipation und Vertrauen in die Demokratie diskutiert: Um die Demokratie zu schützen und zu stärken, muss sie aktiv mitgestaltet werden.