Rettungseinsatz im Burloer Gymnasium – Schüler nach „TikTok-Challenge“ verletzt

Rettungseinsatz im Burloer Gymnasium – Schüler nach „TikTok-Challenge“ verletzt
Luftrettungseinsatz - Symbolbild © by mhs

8-Klässler mit Rettungshubschrauber in Klinik verbracht

BURLO | bd | Am Dienstagvormittag sorgte ein Rettungseinsatz auf dem Gelände des Burloer Gymnasiums Mariengarden für Aufsehen und Aufregung unter der Schulbelegschaft und den Schülerinnen und Schülern. Wie Schulleiter Michael Brands auf Anfrage der Redaktion telefonisch mitteilte, sei es in einem Klassenraum im Rahmen einer so genannten „TikTok-Challenge“ zu einem Unglücksfall gekommen.

Bei der auf dem Social-Media-Kanal kursierenden und offenbar von vielen Jugendlichen vielfach nachgeahmten Challenge gehe es wohl darum, dass junge Menschen einen Dritten möglichst hoch in die Luft schleudern, nachdem dieser sich zuvor in die Arme der „Fänger“ hat fallen lassen. Bei diesem oder einem ähnlichen Versuch, der sich in einem Kursraum des 8. Schuljahrgangs ereignete, sei ein Schüler derart zu Boden gestürzt, dass er sich dabei Verletzungen zuzog. Entgegen ersten Hinweisen aus Reihen der Schüler, der Gestürzte hätte sich dabei schwere Kopfverletzungen zugezogen, wurden von der Schulleitung dementiert.

„Der Schüler hatte gegenüber den eingesetzten Rettern offenbar zunächst über Schmerzen in den Beinen geklagt“, erklärt Michael Brands dazu und ergänzt, dass die Schülerinnen und Schüler zum Unfallzeitpunkt für kurze Zeit unbeaufsichtigt waren. „Der Lehrer befand sich zu diesem Zeitpunkt in einem benachbarten Klassenraum und konnte deshalb keinen Einfluss auf die Geschehnisse nehmen.“ Die Abwesenheit des Lehrpersonals sei im Vertretungsfall eine durchaus normale und gängige Praxis. Die Schülerinnen und Schüler hätten sich, so Brands weiter, mit zuvor gestellten, schulischen Aufgaben beschäftigen sollen.

Zur medizinischen Weiterversorgung des Verletzten sei von den Sanitätern ein Rettungshubschrauber angefordert worden, der dann wenige Minuten später auf dem Schulgelände gelandet sei. Der Schüler wurde im Anschluss von der Luftrettung zur weiteren medizinischen Versorgung in eine Spezialklinik geflogen. Die an der Aktion beteiligten Schülerinnen und Schüler hätten sich zutiefst betroffen gezeigt und wurden im Nachgang des Vorfalls vom schulischen Sozialdienst betreut.

Noch in den Abendstunden konnte dann zumindest dahingehend Entwarnung gegeben werden, dass der Schüler entgegen erster Befürchtungen offenbar doch keine erheblichen Verletzungen erlitten hat, die dauerhafte Schäden nach sich ziehen oder gar lebensbedrohlich sein könnten.

Die durch die Schulleitung informierte Polizei hat zu dem Vorgang die Ermittlungen wegen fahrlässiger Körperverletzung aufgenommen. Nach Auskunft der dortigen Pressestelle handelt es sich bei allen beteiligten Schülern allerdings um strafunmündige Kinder (unter 14 Jahren).

In diesem Zusammenhang ergeht die eindringliche Bitte an alle Schülerinnen und Schüler, sich nicht an den über diverse Internet-Kanäle verbreiteten, vielfach kuriosen und nicht selten gefährlichen „Mutproben/Challenges“ zu beteiligen. Mehrheitlich handelt es sich bei den Challenges zwar um harmlose Tanz- oder Sing-Challenges, dennoch gibt es immer wieder auch potenziell schädliche Mutproben.


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