Skurios Volleys – Knapper Tiebreak-Erfolg in Leverkusen

Spannendes Match führte letztlich zum Erfolg für die Borkenerinnen
BORKEN | pd | Zum Ende des dritten Satzes sah es nach einer klaren Angelegenheit für die Skurios Volleys aus. Die Interview-Rückwand der BayerVolleys wurde beim 23:16 bereits herausgeholt, ehe sie aber benutzt werden sollte – verging dann noch einmal eine knappe Stunde. Die BayerVolleys hatten nun endlich den sportlich richtigen Takt gefunden, bei den Skurios Volleys lief überraschend wenig zusammen. Am Ende erkämpften sich die Gastgeberinnen einen 26:24-Satzgewinn, der den Skurios Volleys doch wehtat. Im Hinspiel hatten sie einen überraschend deutlichen 3:0-Sieg einfahren können. In den vorangegangenen sieben Spielen – nach einer knappen Tiebreak-Niederlage gegen die Roten Raben Vilsbiburg – waren die Skurios Volleys jeweils als Sieger vom Spielfeld gegangen. Die Gegnerinnen, die BayerVolleys Leverkusen, blickten seit Saisonbeginn auf neun Siege aus zwölf Spielen zurück.
Das Rückspiel in der Leverkusener Ostermann-Arena versprach also Spannung pur. Die Skurios Volleys gingen am Samstagabend in Leverkusen mit einer eingespielten Starting Six an den Start. In dieser standen Zuspielerin Chaine Konjer, Diagonalangreiferin Marika Loker, die Mittelblockerinnen Sandra Hövels und Doreen Luther, die Außenangreiferinnen Lena Bernhard und Fabienne Coenders sowie Libera Ditte Kjær Hansen.
Im ersten Satz, der nur überraschende 16 Minuten dauern sollte, setzten die Skurios Volleys auf druckvolle Aufschläge und schnelle Angriffe. Eine beeindruckende Aufschlagserie von Kapitänin Fabienne Coenders sorgte bereits zu Spielbeginn für einen komfortablen Borkener Vorsprung von 7:0. Beim Stand von 13:5 hatte Leverkusens Coach Dirk Sauermann bereits beide Auszeiten gezogen und musste dem weiteren Spielgeschehen weitgehend tatenlos zusehen. Die BayerVolleys wirkten in diesem Auftaktsatz aufgrund der Borkener Dominanz recht überrascht, sodass die Skurios Volleys einen gelungenen Einstand unterm Bayer-Kreuz feiern konnten. „Im ersten Satz lief bei uns alles reibungslos – der Gegner wirkte überrumpelt, und wir konnten von Beginn an unser Spiel umsetzen“, kommentierte Trainerin Danuta Brinkmann knapp und ergänzte: „Es war wichtig, von Anfang an den Rhythmus zu bestimmen.“
Der zweite Satz, der nun 22 Minuten dauern sollte, begann aus Sicht der Gäste ähnlich souverän wie der vorherige – sehr zur Freude der mitgereisten Borkener Fans. Leverkusens Coach versuchte mit personellen Anpassungen dagegenzuhalten, um neue Impulse in der Annahme, Abwehr und im Angriff zu nutzen. Doch die Skurios Volleys ließen sich nicht beirren. Fehler des Gegners wurden auch in diesem Satz konsequent ausgenutzt, sodass auch dieser Durchgang mit 25:18 zugunsten der Gäste endete.
Im dritten Satz, der mit 27 Minuten die längste Partie des Abends war, begann Leverkusen, den Druck zu erhöhen. Die Gastgeberinnen spielten aggressiver und übten zunehmend Druck auf die Skurios Volleys aus. Zunächst führte Borken, doch zur Satzmitte holte Leverkusen auf. Beim Stand 22:16 aus Sicht der Borkener Gäste war das Spiel eigentlich bereits gelaufen – die Einwechselung der jungen Mittelblockerin Cara Beine aber schien Leverkusen zu beflügeln. Borken machte plötzlich unnötige Eigenfehler, während die BayerVolleys immer weiter aufholten. Zur Überraschung von Borkens Trainerin Danuta Brinkmann und den etwa zwei Dutzend mitgereisten Borkener Fans schaffte Leverkusen dann doch die Wende und schlug Borkenschließlich mit 26:24.
„Im dritten Satz mussten wir feststellen, dass wir den Gegner unterschätzt hatten“, meinte Brinkmann, die sich darüber ärgerte, dass der sicher geglaubte Satz doch noch verloren ging, „Wir sind bombastisch angefangen. Es lief alles wie am Schnürchen. Im dritten Satz führten wir hoch – 23:16. Doch mit jedem Ball, den wir nicht auf den Boden bringen, wird Leverkusen stärker, das Publikum lauter, und wir sind richtig hektisch geworden und haben den Satz verloren.“
Der vierte Durchgang ging nach einer durchwachsenen Leistung der Skurios Volleys mit 25:20 an die Gastgeberinnen, sodass die Entscheidung im Tiebreak – also im fünften Satz – fallen musste. In dem nur 14-minütigen Finale nahm Danuta Brinkmann wiederum einige taktische Veränderungen vor. „Im Tiebreak habe ich versucht, die Sechs zu finden, die es machen sollte; Rezija Mazure-Mago ist reingekommen. Und das klappte, auch die Aufschläge kamen wieder“, frohlockte Brinkmann. Die Skurios Volleys starteten dann energisch und gewannen wichtige Ballwechsel. So setzten sie sich letztlich souverän nach einem Leverkusener Aufschlagfehler mit 15:7 durch und sicherten sich damit den 3:2-Tiebreak-Sieg. „Wir mussten an dieser Stelle alles geben. Der Wechsel hat uns den nötigen Impuls verliehen – jeder einzelne Punkt war hart erkämpft“, erklärte Brinkmann abschließend in knappen Worten.
Nach Spielende wurde Doreen Luther mit der goldenen MVP-Medaille ausgezeichnet, Silber ging an Leverkusens Diagonalspielerin Isabell Schneider.
Nach dem Spiel gegen die BayerVolleys sind die Skurios Volleys am kommenden Wochenende gleich doppelt zuhause gefordert. Am Samstagabend gibt es ein Wiedersehen mit den Allbau Volleys Essen, am Sonntagnachmittag schauen dann die Nachwuchsspielerinnen des VCO Dresden in Borken vorbei.
Quelle: SKurios-Volleys / Thomas Hacker