Heimatpreis des Kreises Borken verliehen
Platz 1 geht an die Freie Bürgerinitiative „Wir in Marbeck“
KREIS BORKEN | pd | „Heimat ist Vielfalt“ lautete das Motto des „Heimat-Preises 2022 des Kreises Borken“. Vier Gewinner wurden nun am Donnerstag, 27. April 2023, im Heimathaus in Borken-Marbeck ausgezeichnet. Mit dem Preis werden Vereine, Gruppen und Initiativen aus dem Kreis Borken geehrt, die sich für lokale, regionale und kreisweite Besonderheiten einsetzen. Vor allem geht es darum, Heimat zu bewahren und gleichzeitig Zukunft zu gestalten. Das Ehrenamt spielt dabei im Westmünsterland eine zentrale Rolle. „Bürgerschaftlich aktive Menschen sind unabdingbar für unsere Gesellschaft. Ihr Einsatz verdient ausdrücklich Dank und Anerkennung. Vor diesem Hintergrund freut es mich, dass wir den ‚Heimat-Preis 2022‘ verleihen dürfen und damit Projekte und Aktivitäten öffentlich würdigen können“, sagte Landrat Dr. Kai Zwicker bei der Preisverleihung.
Die insgesamt 29 Bewerbungen hätten auf ganz unterschiedliche Art und Weise ihre eigenen Definitionen von „Heimat“ gezeigt, berichtete Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster in seiner Funktion als Kulturdezernent und Mitglied der Jury. Er und seine Kolleginnen und Kollegen entschieden sich wie folgt: Den 1. Platz belegte die Freie Bürgerinitiative „Wir in Marbeck“. Der 2. Platz ging an den Trägerverein „Landesburg Nienborg e.V“. Platz 3 sicherte sich der Heimat- und Alterstumverein der Vredener Lande e.V. und den Sonderpreis erhielt der Heimatverein Reken e.V.
Den 1. Preis und damit ein Preisgeld von 5.000 Euro erhielt die Freie Bürgerinitiative „Wir in Marbeck“ für ihre außerordentlich gelungene Bewerbung beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“. Dort erreichte sie den 1. Rang auf Landesebene und vertritt nun Nordrhein-Westfalen auf Bundesebene. Überzeugt hat die Initiative vor allem mit ihrem großen Engagement, die Vorbildwirkung hat: Vielfältigste große und kleine gemeinsame Aktivitäten von Menschen unabhängig von Alter, Herkunft und Geschlecht tragen dazu bei, den Heimatort attraktiv und lebenswert zu gestalten.
Der 2. Preisträger des „Heimat-Preises“ – dotiert mit 3.000 Euro – ist der Trägerverein „Landesburg Nienborg e.V.“ für sein Engagement um die Instandhaltung des denkmalgeschützten Burgtors und der Burgschänke auf der ehemaligen Ringburganlage Nienborg. Damit wird ein neuer zentraler Treffpunkt für die Bevölkerung des Ortes, aber auch für die Gäste der Landesmusikakademie sowie für Touristen entstehen.
Der 3. Preis – dotiert mit 2.000 Euro – wurde dem Heimat- und Altertumsverein der Vredener Lande e.V. für seine Bewerbung „Schmiedegruppe“ des Heimatvereins Vreden zugesprochen, die vielen Interessierten Einblicke in die Arbeit mit Hammer, Feuer und Amobss gewährt und dabei auch Kooperationen beispielsweise mit einer Schule eingeht.
Den Sonderpreis mit einem Preisgeld in Höhe von 500 Euro vergab die Jury an den Heimatverein Reken e.V. für sein Projekt „Fußwallfahrt von Gescher-Tungerloh zum Annaberg in Haltern“. Seit mehr als 450 Jahren organisiert die Bauernschaft Tungerloh eine Fußprozession von Gescher-Tungerlohn über Hochmoor, Groß Reken, Hülsten und Holtwick nach Haltern.
Eine Anerkennungsprämie – dotiert mit jeweils 200 Euro – erhielten außerdem die interkulturelle Kochgruppe für Frauen „KochKulTour“ aus Vreden, die Musikkapelle Heiden e.V. und die Spielschar Mussum e.V. Alle weiteren Institutionen und Vereine, die sich für den „Heimat-Preis 2022“ beworben hatten, erhielten als Anerkennung ihrer Arbeit eine Urkunde vom Landrat.
Grundlage des „Heimat-Preises“ ist das vom Land Nordrhein-Westfalen geförderte Landesprogramm „Heimat. Zukunft. Nordrhein-Westfalen. Wir fördern, was Menschen verbindet.“. So stellte das Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichstellung des Landes Nordrhein-Westfalen dem Kreis Borken eine Fördersumme in Höhe von 10.000 Euro für die drei Gewinner zur Verfügung. Den Sonderpreis sowie die Anerkennungsprämien finanzierte wieder die Sparkasse Westmünsterland.
Zur Jury gehörten: Wilhelm Stilkenbäumer als Vorsitzender des Ausschusses für Kultur und Sport des Kreistages, Michael Boland (CDU-Fraktion), Brigitte Ebbing (UWG-Fraktion), Sandra Lentford (Die Grünen), Theodor Nieland (FDP-Fraktion), Ulrike Nietsch (SPD-Fraktion), Kreisdirektor Dr. Ansgar Hörster, Elisabeth Büning, Leiterin des Fachbereichs Bildung, Schule, Kultur und Sport der Kreisverwaltung sowie Kreisheimatpflegerin Christel Höink.
Zum Hintergrund:
Vereine, Gruppen und Initiativen aus dem Kreis Borken bewarben sich jeweils mit einem Projekt für den „Heimat-Preis 2022“. Kooperationsmaßnahmen konnten ebenfalls eingereicht werden. Dabei spielte es keine Rolle, ob die Bewerbung laufende oder bereits abgeschlossene Aktivitäten und Projekte behinhaltete. Die eingereichten Konzepte wurden anhand folgender Kriterien bewertet: Förderung der regionalen Identität, des Heimatbewusstseins, der gelebten Traditionen und der Bräuche. Das Stärken des gesellschaftlichen Zusammenhalts und des Gemeinwohls hatte auch besonderes Gewicht. Zudem wurden die Innovation des Projektansatzes, die Möglichkeit des generationsübergreifenden Erlebens, die Nachhaltigkeit der Projektidee und die Übertragbarkeit berücksichtigt.