Gefundene Wildtiere bitte nicht anfassen
Viele Jungtiere benötigen keine Hilfe
KREIS BORKEN | pd | Im Frühling verwandeln sich Wiese, Feld und Wald in eine große Kinderstube. Immer wieder sammeln Naturfreunde vermeintlich hilflose Jungtiere auf. Dabei sind diese Tiere nur selten in Not. Der Fachbereich Natur und Umwelt des Kreises Borken appelliert daher, die Jungtiere nicht anzufassen.
„Die Hilfe durch den Menschen ist zwar gut gemeint, aber meist schädlich“, klärt Patrick Lückel vom Fachbereich Natur und Umwelt auf. Haben die Jungtiere den Geruch des Menschen erst angenommen, werden sie oft von den Muttertieren verstoßen und verhungern. Es ist in der Natur völlig normal, dass Elterntiere ihre Jungen kurzzeitig allein zurücklassen, zum Beispiel, um Nahrung zu beschaffen.
Eine Ausnahme gilt jedoch für aus dem Nest gefallene Jungvögel. Man unterscheidet hier zwischen „Nestlingen“, unbefiederten Jungvögeln, und „Ästlingen“, befiederten Jungvögeln. Die noch unbefiederten Nestlinge sollten wieder ins eigene Nest zurückgesetzt werden. Anders verhält es sich bei den befiederten Ästlingen, wie beispielsweise jungen Eulen. Diese teilen ihren Eltern durch Rufen ihre Position mit und brauchen trotz vermeintlicher Hilfeschreie keine Unterstützung.
Weitere Hilfe durch den Menschen ist nur dann gerechtfertigt, wenn junge Wildtiere offensichtlich verletzt aufgefunden werden. Die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Borken bittet daher eindringlich, nicht vorschnell wilde Tiere aufzunehmen, sondern sich im Zweifelsfall fachkundigen Rat einzuholen. „Tipps zum richtigen Verhalten erhalten Sie beim Fachbereich Natur und Umwelt, dem nächstgelegenen Tierarzt oder auch dem Jagdpächter“, empfiehlt Lückel.
Zudem gilt: wer Wildtiere aufnimmt und beispielsweise zu einem Tierarzt bringt, ist für die art-, fach- und tierschutzgerechte Unterhaltung verantwortlich. Das betrifft auch die Kostenübernahme für Behandlung und Pflege. Auch ist eine dauerhafte Haltung von Wildtieren verboten.