Geschwindigkeitsüberwachung 2.0 – Neue Blitze soll Verkehrssicherheit zusätzlich erhöhen

Geschwindigkeitsüberwachung 2.0 – Neue Blitze soll Verkehrssicherheit zusätzlich erhöhen
Dr. Elisabeth Schwenzow (Verkehrsdezernentin des Kreises Borken, re.), Dr. Gerswid Altenhoff-Weber (Leiterin des Fachbereichs Verkehr des Kreises Borken, li.) und Christian Tewiele (Leiter der Bußgeldstelle des Kreises Borken) begutachteten den neuen "Blitzer" am Ramsdorfer Postweg in Borken.

254.000 Euro hat sich der Kreis Borken das mobile Gerät kosten lassen

KREIS BORKEN | pd | Der Kreis Borken besitzt jetzt eine neue Anlage zur Geschwindigkeitsüberwachung im Kreisgebiet. Dabei handelt es sich um einen transportablen Anhänger, der mit bis zu zwei Kamerasystemen bestückt werden kann. Mit der sogenannten semistationären Anlage können beide Fahrtrichtungen gleichzeitig überwacht werden und das 24 Stunden am Tag. Das Gerät wird am Straßenrand geparkt und dann so abgesenkt, dass die Reifen im Inneren der Anlage verschwinden. Auch die Deichsel des Anhängers wird eingeklappt, so dass es nicht mehr möglich ist, die 1,3 Tonnen schwere Anlage zu bewegen. Die Kosten für den neuen „Blitzer“ inklusive Messsystem beliefen sich auf rund 254.000 Euro.

Die akkubetriebene Anlage ist mehrfach alarmgesichert und mit einer Datenfernübertragung ausgestattet, die jedes Foto unmittelbar in Echtzeit auf einen Server in die Kreisverwaltung überträgt. So kann aus dem Büro heraus der Betrieb überwacht werden. „Die Anlage ist eine wichtige Ergänzung zu den stationären Messanlagen und mobilen Messungen des Kreises Borken“, erklärt Dr. Gerswid Altenhoff-Weber als Leiterin des Fachbereichs Verkehr des Kreises Borken. Mit der semistationären Anlage besteht nun die Möglichkeit, rund um die Uhr und auch am Wochenende potenzielle „Raserstrecken“, Unfallhäufungspunkte und Gefahrenstellen zu überwachen.

Der erste Einsatz in Südlohn innerorts auf der Ramsdorfer Straße zeigte bereits, dass eine Überwachung dieser Art leider erforderlich ist. Insgesamt fuhren dort innerhalb von sechs Tagen 461 Fahrzeuge zu schnell. Elf Fahrzeuge waren bei erlaubten 50 km/h nach Abzug der Toleranz sogar mit einer Geschwindigkeit von 81 km/h oder schneller unterwegs, so dass neben dem Bußgeld nun ein Fahrverbot von einem Monat und zwei Punkte im Fahreignungsregister drohen. Das schnellste Fahrzeug wurde morgens um 8.30 Uhr mit 97 km/h gemessen, ein weiteres abends um 21.46 Uhr mit 95 km/h.

„Durch die größere Flexibilität in der Geschwindigkeitsüberwachung können wir die Verkehrssicherheit im Kreisgebiet hoffentlich weiter erhöhen“, berichtet Christian Tewiele, Leiter der Bußgeldstelle der Kreisverwaltung und für die Geschwindigkeitsüberwachung zuständig. Die Anlage ist nicht die erste ihrer Art im Kreis Borken. Auch die Stadt Bocholt, die als einzige große kreisangehörige Stadt selbst Geschwindigkeitskontrollen durchführen kann, hat seit Jahresanfang eine Semistation der Firma Jenoptik Robot GmbH im Einsatz und bisher positive Erfahrungen damit gemacht.


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