Beanstandeter Legehennen-Transport im Kreis Borken
Etwa 3.000 Tiere zu lange in Transporter eingepfercht
KREIS BORKEN | pd/bd | Wie der hiesigen Redaktion über eine Tierschutzorganisation am heutigen Vormittag mitgeteilt wurde, sei es bereits am 30. Mai 2023 zu einem Vorfall im Kreis Borken gekommen, bei dem rund 3.000 Legehennen, die zum Transport bereits in Boxen auf einen LKW verladen worden waren, über viele Stunden ohne entsprechenden Bewegungs-Freiraum zusammengepfercht verharren mussten. Die Tiere sollten zu einem in Bayern ansässigen Betrieb transportiert werden.
Die Pressestelle des Kreises bestätigte auf Anfrage von Burlo-Direkt den Vorfall und beschreibt die Situation wie folgt (ungekürzt):
Der Kreis Borken wurde am 30.05.2023 über die Polizei-Leitstelle über den Vorfall informiert. Eine erste Prüfung durch einen unserer Amtsveterinäre hat daraufhin ergeben, dass die Größe bzw. die Anzahl der Tiere in den Kisten den gesetzlichen Vorgaben entsprach. Die zulässige Transport- bzw. Verweildauer der Tiere auf dem Transportfahrzeug hingegen wurde als zu lang bewertet. Zulässig ist eine Transportdauer von 12 Stunden. Diese wurde nach unserer Einschätzung deutlich überschritten. Wir werden weiter ermitteln, wer für die Zeitüberschreitung zuständig ist (Betriebsinhaber, Transportunternehmen oder Fahrer) und erforderlichenfalls weitere Maßnahmen einleiten.
Unser amtlicher Tierarzt hat sich dann gegen ein Ab- und späteres Wiederaufladen der Tiere entschieden, da dies mit unverhältnismäßigem zusätzlichen Stress und einer zusätzlichen Verletzungsgefahr für die Tiere verbunden gewesen wäre. Dies hätte zudem auch mehrere Stunden in Anspruch genommen. Die Tiere wurden nicht zu einem Schlachthof gebracht, sondern in einen anderen Legehennenstall nach Bayern. Nach Auskunft des Betriebsleiters am Ankunftsort sind von 3.000 beförderten Tieren 1 Tier verendet und die übrigen Tiere in einem guten Zustand angekommen.
Der Betriebsinhaber ist bislang noch nicht negativ aufgefallen und wurde zuletzt am 15.12.2022 unangemeldet kontrolliert.
Abschließend sei darauf hingewiesen, dass hier weiter ermittelt wird und weitere Maßnahmen ergriffen werden.
Quelle: Pressestelle Kreis Borken
Sofern weitere Ermittlungsergebnisse in diesem Zusammenhang bekannt werden, wird nachberichtet.
Erst am 25. Mai 2023 hatten Tierschützer einen münsterländischen Schweinemastbetrieb wegen diverser Verstöße gegen das Tierschutzgesetz zur Anzeige gebracht (BD berichtete). In dieser Angelegenheit hat nun nach AUskunft des Deutschen Tierschutzbüros die Staatsanwaltschaft Münster Ermittlungen eingeleitet.