Wie viel Eis schmilzt im Haus? Eisblockwette in Südlohn gestartet
Bürgermeister Werner Stödtke und Landrat Kai Zwicker wetten: Wie viel Eis schmilzt im Haus? – Jetzt Mitwetten!
KREIS BORKEN/SÜDLOHN | pd | Zwei kleine Häuser mit roten Dächern stehen am Bücherschrank an der Kirchstraße in Südlohn und machen neugierig. Sie sind Gegenstand einer Wette: Im Rahmen der landesweiten Initiative „ALTBAUNEU“ wurden in jedem Modellhaus 200 Kliogramm Eis verschlossen. Während der zweiwöchigen Klimawochen im Kreis Borken wird das gefrorene Nass der Sonne trotzen. In der Zeit läuft das Gewinnspiel: „Wir wollen wissen, wie viel Eis in jedem der beiden Häuser nach Ablauf der Frist übrig ist“, erklärt Klimaschutzmanagerin Pauline Thesing. Der Unterschied der beiden Häuschen: Eines ist gedämmt, eines nicht. Mitwetten erwünscht: Wer mitmachen will, findet unter www.suedlohn.de weitere Infos.
„Mit der Eisblockwette wollen wir im Rahmen von „ALTBAUNEU“ deutlich machen, wie wichtig es ist, seine Immobilie gut zu isolieren“, betont Landrat Dr. Kai Zwicker. Eine wirksame Dämmung gerade auch in älteren Häusern verringere den Energieverbrauch und deren Kosten. „Das schont die Umwelt, den Geldbeutel und hilft beim Ausstieg aus fossiler Energieversorgung“, so Bürgermeister Werner Stödtke.
Eine größere Unabhängigkeit in der Energieversorgung und erfolgreicher Klimaschutz gelingen nur, wenn möglichst viele ihre eigenen vier Wände energetisch sanieren: Nach aktuellem Stand verbucht Deutschland pro Jahr Treibhausgas-Emissionen in Höhe von insgesamt etwa 739 Millionen Tonnen Kohlendioxid (CO2e). Ein- und Zweifamilienhäuser haben daran laut Studie der Arbeitsgemeinschaft für zeitgemäßes Bauen (Arge) einen Anteil von rund 110 Millionen Tonnen CO2. Werner Stödtke: „Da bietet sich also ein enormes Einsparpotenzial.“ Ein Grund dafür: Fast zwei Drittel der Gebäude in Deutschland wurden vor 1977 errichtet – und damit vor der ersten Wärmeschutzverordnung. Erst danach gewann zum Beispiel die Dämmung von Wänden, Dach und Kellerdecken an Bedeutung. Pauline Thesing: „Allein bei dem Thema gibt es unzählige Alternativen mit mehr als 100 Materialien – von Styropor über Glaswolle bis hin zu exotischen Stoffen wie Seegras, Stroh und Zellulose.“ Durch Dämmung und zusätzliche Maßnahmen, so Thesing, „kann man bisherige Energiekosten in dem Bereich um bis zu 80 Prozent senken“.
Darüber informieren auch Tafeln, die an den beiden Modellhäusern angebracht sind. Tipps und Lösungsvorschläge für die zukunftsfähige Modernisierung des eigenen Zuhauses werden zudem bei verschiedenen Veranstaltungen während der zweiwöchigen Klimawochen geboten. Landrat Dr. Kai Zwicker begleitet die Eisblock-Aktion als Wettpate und wird zum Beginn der Klimawochen am 15. September auch eine erste Schätzung abgeben – außer Konkurrenz natürlich. Er ist es dann auch, der am 27. September gemeinsam mit Bürgermeister Werner Stödtke und Klimaschutzmanagerin Pauline Thesing das Geheimnis lüften wird: Wieviel Eis ist noch in den Häusern? „Diejenigen, die mit ihrer Schätzung möglichst nah am Ergebnis liegen, gewinnen“, ermuntert Pauline Thesing zum Mitwetten. Auf sie warten Preise wie etwa Thermografie- und Schlinge-Gutscheine sowie Tickets für eine Kabarettveranstaltung, die von der Sparkasse Westmünsterland, den LokalWerken und dem Kreis Borken gesponsert werden.
Die Eisblockwette wird im Rahmen der Klimawochen im Kreis Borken von der Gemeinde Südlohn in Kooperation mit dem Klimakreis Borken, ALTBAUNEU und Energy4Climate veranstaltet.