Stadt Borken als „Klimaaktive Kommune“ ausgezeichnet – Schmeing-Baugebiet in Weseke hat überzeugt
Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing bringt 40.000 Euro mit nach Hause
BORKEN / WESEKE | pd | Die Stadt Borken ist eine der Gewinnerinnen des Wettbewerbs „Klimaaktive Kommune“. Mit dem Preis würdigen das Deutsche Institut für Urbanistik (DIFU) und das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz die Stadt für die Entwicklung eines klimagerechten Neubaugebietes auf dem Schmeing-Gelände in Weseke.
„Wir freuen uns riesig über die Auszeichnung. Diese ist für uns ein Ansporn, beim Klimaschutz weiterhin als gutes Beispiel voranzugehen“, sagt Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, die die Auszeichnung jetzt im Rahmen der kommunalen Klimaschutzkonferenz in Berlin persönlich in Empfang nahm. „Die klimagerechte Nachnutzung des Schmeing-Geländes zeigt beispielhaft, wie Städte und Gemeinden in ganz Deutschland Wohnbaulandentwicklung konsequent mit ökologischen und nachhaltigen Zielen verknüpfen können“, ergänzt Ron Keßeler, Geschäftsführer der Stadtwerke Borken und der Emergy, die das Projekt vor Ort begleitet und realisiert haben.
Im engen Schulterschluss der Stadt, Stadtwerke und Emergy sind auf dem rund 5,4 Hektar großen ehemaligen Fabrikgelände 65 Bauplätze entstanden. Das Wohngebiet zeichnet sich insbesondere durch seine klimagerechte und nachhaltige Wärmeversorgung aus. Statt fossiler Brennstoffe kommt ein innovatives kaltes Nahwärmenetz zum Einsatz, betrieben über ein unterirdisches Erdsondenfeld unter einem Spielplatz. Über eine Ringleitung wird die Umweltenergie dann zu den Häusern geführt und dort zur Wärmeversorgung genutzt.
Zudem wurde ein umfangreicher ökologischer Kriterienkatalog entwickelt, der zur Verbesserung des Mikroklimas beiträgt. Unter anderem mussten die Bauherrinnen und Bauherren die Dächer ihrer Carports und Garagen grundsätzlich begrünen, Dunkelräume zum Schutz von Insekten erhalten und standortgerechte Laubbäume pflanzen.
„Die klimagerechte Entwicklung des Schmeing-Geländes war für uns eine Blaupause für die Erschließung weiterer nachhaltiger Neubaugebiete“, sagt Martin Dahlhaus, Leiter des Fachbereiches für „Umwelt, Stadtplanung und Bauordnung“ der Stadt Borken. Zurzeit würden etwa die letzten Vorbereitungen für die Erschließung eines Baugebiets am Beckenstrang in Marbeck getroffen, wo die Wärmeversorgung über Restwärme aus Abwässern gewährleistet werde.
Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ ist mit einem Preisgeld von 40.000 Euro dotiert und soll aufgeteilt werden: Die eine Hälfte der Mittel soll für die teilweise Entsiegelung der Johann-Walling-Straße in Borken eingesetzt werden. Die andere Hälfte ist für eine klimafreundliche Wärmeversorgung des Schwimmbads „Aquarius“ vorgesehen, die durch Wärmerückgewinnung aus Trinkwasser realisiert werden soll. „Beide Maßnahmen tragen dazu bei, den Klimaschutz und die Klimaresilienz vor Ort zu verbessern“, so Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing.
Überdies wurde vom DIFU ein Filmbeitrag über das Schmeing-Gelände erstellt, der unter klimaschutz.de/wettbewerb2024 abrufbar ist.
Hintergrundinformationen zum Wettbewerb:
Der Wettbewerb „Klimaaktive Kommune“ wird vom Deutschen Institut für Urbanistik mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz seit 2009 im Rahmen der Nationalen Klimaschutzinitiative ausgelobt. Kooperationspartner sind der Deutsche Städtetag, der Deutsche Landkreistag und der Deutsche Städte- und Gemeindebund.
In diesem Jahr wurden insgesamt 83 Beiträge in drei unterschiedlichen Kategorien eingereicht. Die Stadt Borken hat sich mit dem Projekt „Vom Fabrikgelände zum klimagerechten Neubaugebiet“ in der Kategorie zwei „Mittel- und Kleinstädte“ beworben. In dieser Kategorie gab es 25 Bewerbungen, aus denen zwei Gewinnerprojekte ausgewählt wurden.
Weitere Informationen zum Wettbewerb und zum ausgezeichneten Projekt sind unter klimaschutz.de/wettbewerb2024 abrufbar. Weitere Informationen zur Preisverleihung finden sich unter klimaschutz.de/klimakonferenz2024.
Quelle: Stadt Borken