PGZ Burlo – Udo Hotten begeistert mit Udo Jürgens Welterfolgen
„Aber bitte mit Sahne“ – Udo Hotten verabreichte den 150 Besucherinnen und Besuchern eine geballte Ladung Schlager-Hits
(bd) Pünktlich um 20 Uhr erklangen am Samstagabend die ersten Töne auf der Bühne des fast vollständig ausverkauften Burloer Pfarrgemeindezentrums. Der in der Nachbargemeinde Südlohn lebende Musiker Udo Hotten hatte zu einem Konzert unter dem Motto „Udo singt Udo Jürgens Welterfolge“ eingeladen. Mit einem sechsköpfigen Chor im Backing und dem Burloer Heinz Welter am Keyboard nahm der Künstler Platz an einem weißen Stutzflügel und zündete ein über zwei Stunden andauerndes, musikalisches Feuerwerk, an dessen Ende stehende Ovationen und die lautstarke Aufforderung nach Zugaben standen.
Hotten, der in einem Backstage-Gespräch vor dem Konzert eingestand, nach anderthalbjähriger, pandemiebedingter Zwangspause, durchaus etwas aufgeregter zu sein als üblich, freute sich dennoch sehr über die große Resonanz, die sich durch den Kartenvorverkauf gezeigt hatte. „Als wir vor längerer Zeit das Konzert im PGZ geplant haben, gab es noch die verschärften Einschränkungen im Rahmen der Corona-Maßnahmen. Wir mussten damals davon ausgegangen, dass nicht mehr als 37 Besucher für das Konzert zugelassen werden. Umso glücklicher bin ich nun, dass wir heute Abend rund 150 Besucherinnen und Besucher begrüßen können.“
Und dieses Publikum zeigte sich vom ersten bis zur letzten Minute des Konzerts begeistert und textsicher. Denn mitgesungen wurde bei vielen Titeln des im Jahre 2014 im Alter von 80 Jahren verstorbenen Künstlers Udo Jürgens, aus dessen rund 1.000 Kompositionen und Texten zählenden Hinterlassenschaft Udo Hotten an diesem Abend die Highlights präsentierte.
Zur Songauswahl gehörten aber nicht nur die Hits wie „17 Jahr, blondes Haar“, „Mercie Cherie“, „Mit 66 Jahren“ und „Aber bitte mit Sahne“, sondern auch leise, weniger bekannte Titel des in Klagenfurt geborenen Schlagerstars, dessen einzigartige Karriere mit dem Gewinn des Grand Prix Eurovision im Jahre 1966 begann und bis zu seinem Tod andauerte. Bei den Titeln „Der gekaufte Drachen“ und „Letztes Lied“ wurde es mucksmäuschenstill im Saal. Texte und Molltöne, die nachdenklich stimmen und verdeutlichen, mit welcher Weitsicht und Tiefgründigkeit der Komponist sich in die Herzen seiner Fans sang. Und dies gelang auch Udo Hotten. Die leisen Passagen, in denen Hottens Stimme eins wurde mit dem Udo Jürgens typischen Timbre, gingen ans Herz. Und wer an diesem Samstagabend im Saal des PGZ zeitweise die Augen schloss und nur der Musik und dem Gesang lauschte, musste zugeben: So nah dran am Original ist kaum jemand.
Als Hotten dann die ersten Töne vom „Griechischen Wein“ anstimmte, kochte der Saal. Das Publikum übernahm für mehrere Minuten den Gesangspart, was den Künstler nicht nur von der Bühne in die Zuhörerreihen holte, sondern ihn am Ende dazu veranlasste, sich mit einer besonderen Bitte an das Auditorium zu wenden: „Jetzt möchte ich auch mal wieder singen“, konstatierte er lächelnd und und stimmte in den Publikumsgesang mit ein.
Natürlich fehlte auch nicht der weiße Bademantel, den das Original an jedem Konzertende auf der Bühne trug.
Zum Ende des Konzerts trumpften die Protagonisten auf der Bühne dann nochmal richtig auf. Bei dem Titel „Ich war noch niemals in New York“ schlug Hotten einen großen, musikalischen Bogen und präsentierte mitten im Song gekonnt einen Auszug aus Frank Sinatras „New York, New York“, bevor er am Ende wieder zu Udo Jürgens Vision vom Leben in New York wechselte. Szenenapplaus erhielten er sowie seine Begleit-Musikerinnen und Musiker gleich mehrmals während dieser Darbietung, in der er dann auch tänzerisch mit ein paar Einlagen zu überzeugen wusste.
Während viele seiner Konzerte von einer mehrköpfigen Bläsergruppe, einem Bassisten, Drummer und Gitarristen begleitet werden, hatte Hotten an diesem Abend auf die große Besetzung verzichtet. Sein Spiel am weißen Flügel, der Gesang des stimmgewaltigen Backing-Chores sowie die fulminante Soundfläche, die Heinz Welter mit seinem Keyboard legte, ließ zu keinem Zeitpunkt die große Besetzung vermissen. Und obwohl der 57-jährige Interpret noch ein paar Jahre Zeit hat, das 66. zu erreichen, präsentierte er auch diesen Titel („Mit 66 Jahren“) mit voller Hingabe und sehr nah an seinem großen Idol. Alles in Allem bot dieser Abend ein musikalisches „Sahnehäubchen“ nach dem anderen, getreu dem Motto: „Aber bitte mit Sahne“.
Wer an diesem Abend keine Eintrittskarte mehr erhalten konnte, kann den Künstler mit Band am 18.02.2022 in Bocholt, auf dem Gut Heidefeld, live erleben. Karten dazu gibt es im Vorverkauf.