Nacht der Ausbildung – Unternehmensangebote unterschiedlich stark frequentiert
Gut vorbereitet zeigten sich die Unternehmen in Burlo – Resonanz bei Jugendlichen eher verhalten
(bd) Der Startschuss zur Nacht der Ausbildung fiel in den Unternehmen des Kreises Borken am Donnerstagabend pünktlich um 17 Uhr. Über 60 Firmen hatten sich allein im Raum Borken auf den Abend vorbereitet und hielten ein umfangreiches Informationsangebot zum Thema Berufsausbildung für die Jugendlichen bereit. So auch im Ortsteil Burlo und in der Nachbargemeinde Oeding.
Die Resonanz bei den Jugendlichen auf das Angebot war an den besuchten Standorten allerdings recht unterschiedlich. Während sich die Firmen- und Ausbildungsleiter/innen bei „German Windows“ in Oeding sowie im Burloer Unternehmen „Stahl- und Gewächshausbau Steverding“ mit dem Zulauf einigermaßen zufrieden zeigten, verlief der Abend bei den Unternehmen Transporte Stenkamp und Metallbau Stroick aus Burlo eher ruhig.
Am Ausbildungsplatzangebot in den lokalen und regionalen Unternehmen hapert es auf jeden Fall nicht. Da reicht die Palette von kaufmännischen Berufen über Handwerks-Ausbildungsplätze bis hin zur dreijährigen Ausbildung zum Berufskraftfahrer.
Firma Stenkamp Transporte in Burlo
„Im Rahmen des Angebots << Nacht der Ausbildung >> vor zwei Jahren konnten wir im Nachgang zur Veranstaltung einen Auszubildenden hinzugewinnen. Aktuell bieten wir, wie in jedem Jahr, Ausbildungsplätze zum Speditionskaufmann/-kauffrau, Lagerlogistik und Berufskraftfahrer an“, erklären die Geschäftsführer der Firma Stenkamp Transporte, Klaus Pflüger und Thorsten Reßmann im Gespräch mit BD. Nur drei Interessenten waren es dann nach Angaben von Thorsten Reßmann, die bis zum Schluss der Veranstaltung gegen 20 Uhr den Weg in die Fürst-Zu-Salm-Salm-Straße in Burlo gefunden hatten. „Wenn von den Interessenten der ein oder andere über die Jahre für unser Unternehmen gewonnen werden kann, ist das eben auch ein Baustein zur Mitarbeitergewinnung“, zeigt sich Reßmann im Nachgang dennoch nicht allzu sehr enttäuscht.
Steverding Stahl- und Gewächshausbau / Metallbau Stroick
Unweit der Spedition ein ähnliches Bild bei den Firmen Stahl- und Gewächshausbau Steverding und im Metallbaubetrieb Stroick. Auch dort konnten einige Jugendliche begrüßt werden, wenngleich sich die Zahl der Interessenten auch an diesen Unternehmensstandorten in Grenzen hielten, wie Bauleiter Robin Tepferd (Firma Steverding) und Bernd Stroick (Metallbau Stroick) unisono die Situation beschreiben. Dabei gibt es auch in diesen beiden Betrieben eine recht große Angebotspalette an Ausbildungsplätzen. Angeboten werden Ausbildungsplätze als technische/r Systemplaner/in, Metallbauer/in, Metallbauer/in Fachrichtung Konstruktionstechnik sowie zum Bürokaufmann bzw. zur Bürokauffrau. „Manche Schüler der 8. Jahrgangsstufen fragen auch nach Praktikantenstellen. Über diesen Weg können wir vielleicht auch den einen oder anderen Auszubildenden rekrutieren, wenn er sich für das Handwerk interessiert“, zeigt sich Stroick zuversichtlich.
Türen- und Fensterbau German Windows (Südlohn-Oeding)
Einen etwas größeren Zulauf im Rahmen der „Nacht der Ausbildung“ verzeichnete in der Nachbargemeinde Oeding das Türen- und Fensterbauunternehmen „German Windows“. Ausbildungsleiterin Laura Nagel zeigte sich mit der Anzahl der Interessenten/Interessentinnen durchaus zufrieden. Sie hatte den Abend gleichzeitig zu einem Informationsaustausch mit allen Auszubildenden, die sich derzeit bereits im Unternehmen in der Ausbildung befinden, genutzt. Das Unternehmen mit sechs Standorten in Oeding (rund 250 Mitarbeiter), Dresden, Berlin und in der Nähe von München, beschäftigt insgesamt rund 450 Mitarbeiter/innen und bezeichnet sich selbst seit 2020 als Vollsortimenter, das unter einem Dach Türen und Fenster aus Kunststoff, Aluminium und Holz herstellt. Hinzu kommt die Produktion von Rolläden.
„Wir bilden im handwerklichen Bereich zum Metallbauer und Verfahrensmechaniker sowie im kaufmännischen Bereich zum Industriekaufmann/-kauffrau oder Kaufmann/Kauffrau für Büromanagement aus. Im Handwerksbereich haben bei uns alle Schulabsolventen eine Chance auf einen Ausbildungsplatz. Unsere Angebote richten sich an Hauptschüler genauso wie an die Schüler mit der mittleren Reife“, erklärt sie im Gespräch mit BD. Wichtiger als der Schulabschluss sei es, dass die jungen Bewerber/innen für ihre zukünftigen Aufgaben brennen.
Als Fazit bleibt festzustellen, dass das Interesse der potenziellen Berufseinsteiger am Angebot der lokalen und/oder regionalen Unternehmen durchaus etwas höher hätte ausfallen können. Ob die aktuelle und wenig erfreuliche Corona-Nachrichtenlage den ein oder anderen vielleicht davon abgehalten hat, sich ein persönliches Bild von den Angeboten zu machen, kann vermutet werden, bleibt indes aber unbeantwortet.