Burlo-Direkt Weihnachtskalender – zum Nachdenken und Handeln

Burlo-Direkt Weihnachtskalender – zum Nachdenken und Handeln
Symbolbild pixabay.com

Im zweiten Jahr der Pandemie ist alles anders – oder?

Kommentar von Michael H. Schmitt | Nun steht sie wieder bevor, die Zeit zwischen dem 1. Dezember und dem Tag, dem vor allem die Kinder ungeduldig entgegen fiebern: Heilig Abend. Wir befinden uns im zweiten Jahr der weltweiten Pandemie, die mittlerweile (Stand jetzt) rund 5,16 Millionen Menschen auf dem Globus das Leben gekostet hat und in der aktuell rund 258 Millionen Menschen infiziert und teils schwer erkrankt sind. Es ist aber auch das zweite Weihnachtsfest, zu dem mehr als je zuvor die Solidarität der Bürgerinnen und Bürger gefragt ist, gemeinsam gegen diesen unsichtbaren Feind vorzugehen. 

Und dennoch scheint es auch nach einer derartig langen Zeit noch nicht in allen Wohnstuben angekommen zu sein, dass die Seuche in Deutschland ein verheerendes Ausmaß angenommen hat und diese Lage sich in den kommenden Wochen weiter verschlechtern wird – dies ist nicht Teil meiner persönlichen Lageeinschätzung, sondern das Ergebnis wissenschaftlicher Arbeiten von führenden Virologen und Epidemiologen. 

Immer noch zeigen die andauernden Auseinandersetzungen zwischen Politik und Wissenschaft sowie die mangelnde Bereitschaft vieler Bürgerinnen und Bürger, sich impfen zu lassen, dass die Situation anstatt besser eher schlechter geworden ist. Nein, sie ist nicht schlechter geworden – sie ist außer Kontrolle geraten. Die Spaltung in der Gesellschaft ist überall spürbar und die Gräben zwischen Impfwilligen und denjenigen, die auf die schützende Wirkung durch die zur Verfügung stehenden Vakzine verzichten (aus welchen Gründen auch immer), werden zusehends tiefer.

Während sich die Menschen Anfang des Jahres 2020, also zu einem Zeitpunkt, als das Covid-19-Virus hierzulande richtig durchstartete, noch mit der Thematik des exponentiellen Wachstums beschäftigten, scheint genau das nun in weiten Teilen der Bevölkerung  verdrängt worden zu sein. Die schrecklichen Bilder der italienischen und portugiesischen Kliniken, in denen täglich viele hundert Menschen starben, sind längst vergessen. Verdrängt auch die Berichterstattungen darüber, dass in New York Verstorbene mit Gabelstaplern in Kühl-LKW verbracht wurden, weil die Anzahl der Opfer täglich auf neue Rekordwerte anstieg. 

Unser virtueller Weihnachtskalender 

Nun, da die Weihnachtskalender in fast allen Wohnungen und Häusern unserer Nation wieder aufgehängt werden und ab dem 1. Dezember täglich eines der Türchen geöffnet wird, haben wir uns einen besonderen, virtuellen Kalender zum Nachdenken einfallen lassen. 

Nur 24 Türchen sind es, die zu öffnen sind und hinter jedem verbirgt sich die jeweils verdoppelte Zahl des Vortages – also exponentielles Wachstum. Beginnen wir am 1. Dezember mit einem Gummibärchen.

Adventskalender
Foto: pixabay.com

Am zweiten Tag verbergen sich schon zwei Gummibärchen hinter der Tür und am dritten Tag vier. So geht es dann weiter – und am 24.12.2021 haben sich die Gummibärchen so auf die unglaubliche Anzahl von über 8 Millionen (genau 8.388.608) vermehrt. In meinem Beispiel sind dies Gummibärchen – die Zahl kann natürlich auch durch die Anzahl Cent-Stücke oder durch die Anzahl coronainfizierter Menschen ersetzt werden – ganz nach Belieben. Das Ergebnis macht – so oder so – einen Wachstumsprozess deutlich, der keine Zeit mehr für lange Diskussionen über den Sinn oder Unsinn von Schutzimpfungen lässt. 

Wir alle sind zum sofortigen Handeln aufgefordert. Diejenigen, die bereits doppelt geimpft sind und somit Schutz vor einem schweren Krankheitsverlauf haben, müssen jetzt vom „Booster-Angebot“ Gebrauch machen, wenn nicht zwingende, medizinische Gründe dagegen stehen. Und diejenigen, die bislang noch gänzlich auf den Impfstoff verzichtet haben, obwohl sie in die Kategorie der Impf-Zielgruppen gehören, sind aufgefordert, dies unverzüglich zu überdenken und sich selbst sowie andere durch ihr Handeln zu schützen. Um es am Ende deutlich zu sagen: Es bleiben keine Alternativen.

Wer nun enttäuscht darüber ist, dass wir nicht auch einen der unzähligen im Netz kursierenden Online-Gewinnkalender zur Verfügung stellen – es gibt Wichtigeres.