Burlo 2022 – Welche Themen in diesem Jahr interessant werden
Ein ereignisreiches und spannendes Jahr steht den Burloer Bürgerinnen und Bürgern bevor
BURLO | In den kommenden Wochen wird zunächst einmal erwartet, dass das gesellschaftliche Leben aufgrund der pandemischen Entwicklung weitestgehend zum Erliegen kommt. Auch vor den Toren der Gemeinden in unserem Verbreitungsgebiet wird die Omikron-Virus-Variante nicht Halt machen und bei allem Optimismus voraussichtlich dafür sorgen, dass es vorübergehend heißen wird: Nichts geht mehr. Alle vom Robert-Koch-Institut gemeldeten Zahlen und Fakten deuten genau darauf hin.
Doch auch diese angekündigte Covid-19-Welle wird sich wieder abschwächen und hoffentlich schon bald das Leben wieder in normalen Bahnen verlaufen lassen. Für den Fall stehen in unserer Heimatregion gleich mehrere Themen an, die teilweise langfristig verschoben, aber nicht aufgehoben wurden.
Heimatverein Burlo-Borkenwirthe
Das Heimathaus und die Anlage rund um das Gebäudeensemble gelten bereits seit vielen Monaten als weitestgehend „fertiggestellt“ und wartet immer noch auf die offizielle Übergabe an die Öffentlichkeit. Mehrmals musste der Einweihungstermin aufgrund der Pandemie verschoben werden. Nun wagt der Heimatvereinsvorstand eine Prognose und geht davon aus, dass am Wochenende vom 20. bis 22. Mai die Einweihungsfeierlichkeiten stattfinden werden. Zuvor soll am 30. April zum ersten Mal der Maibaum auf dem Gelände im Rahmen einer Feierlichkeit aufgestellt werden.
Doch nicht nur die Feiern sind dem Virus und den Coronaschutzverordnungen zum Opfer gefallen, sondern auch die satzungsgemäßen Aufgaben des Heimatvereins mussten bislang hinten anstehen. Die Maßnahmen zur Aufrechterhaltung der Tradition und des Brauchtums haben ebenfalls unter der Pandemie gelitten. Bis auf die Ausrichtung von Hochzeiten und ein paar wenigen Aktionen wie z.B. die Blaskonzerte der Burloer Musikkapelle und das Treffen einer Damen, die sich mit dem traditionellen Spinnen beschäftigen, dürfte sich auch in dieser Hinsicht im Jahr 2022 mehr tun – zumindest hoffen dies die Burloer Bürgerinnen und Bürger. Genutzt wurde die Zeit im Heimatverein weitestgehend zum Weiterbau der Heimathausanlage. Das Backhaus ist mittlerweile auch fertiggestellt und wartet ebenfalls auf die Einweihung.
Neue Mitte Burlo
Seit einigen Jahren bereits ein Dauerthema bei den Burloerinnen und Burloern ist die in Aussicht gestellte Bebauung des Brachgeländes zwischen der Assyrischen Kirche und der Borkener Straße. Nach einigen zeitlichen Verzögerungen beim Baubeginn soll es in diesem Jahr nun endlich losgehen. Nach jetzigem Kenntnisstand will Investor Franz-Josef Niehaus Ende Februar mit dem Bau der Wohnanlage beginnen. Auch das wird sicherlich abhängig von der Entwicklung der Pandemie sein.
Klostersee
Nachdem die Stadtverwaltung im Jahr 2021 nicht nur dafür sorgte, dass das gesamte Seegelände über die Sommermonate im zweiten Jahr in Folge komplett abgeriegelt wurde, um „wildes Baden“ mit all seinen bekannten Nebenwirkungen zu verhindern, überraschte die Stadtspitze Ende September 2021 mit der Nachricht, das Areal vom Eigentümer nun gepachtet zu haben (bd berichtete). Eine Nachricht, die bei manchen Bürgerinnen und Bürgern nun Hoffnung aufkeimen lässt, dass sich nun nach jahrzehntelangem Stillstand die Situation positiv verändert. Anwohner und Immobilienbesitzer des Seeufers hingegen zeigten sich eher konsterniert über die Entwicklung, zumal sie von der Nachricht überrascht wurden. Ein Eigentümer der Straße Klosterbusch (Name ist der Redaktion bekannt) bringt das so auf den Punkt: „Die Entscheidung der Stadtverwaltung, einen Pachtvertrag mit dem Eigentümer einzugehen, überrascht deshalb in besonderem Maße, da ein großer Teil der Immobilienbesitzer und Anwohner bereits Pächter des Geländes sind. Dazu gibt es entsprechende Verträge. Insofern ist durch die Maßnahme der Stadtspitze nun ein noch komplizierteres Konstrukt geworden, als sich alle Beteiligten das wohl gewünscht hätten. Wünschenswert wäre gewesen, das die Eigentümer und Seeanlieger in die städtische Entscheidung vorher einbezogen worden wären, was aber leider nicht der Fall war.“
Die Entwicklung des Seegeländes dürfte vor diesem Hintergrund ein wohl nicht ganz einfaches Unterfangen werden. Dennoch werden die städtischen Bestrebungen, als ersten Step zur Erschließung des Klosterseegeländes, einen Rundwanderweg möglicherweise noch in diesem Jahr zu realisieren, von der Mehrheit der Bürgerinnen und Bürger begrüßt. Somit bleibt auch das Thema „Klostersee“ ein spannendes Thema im Jahr 2022.
Schützenfeste Burlo / Bowi / Weseke
Nachdem zwischenzeitlich zwei Jahre in Folge die Schützenfeste in der Region aufgrund der Pandemie abgesagt werden mussten, hoffen alle Schützenvereine und die Bürgerinnen und Bürger gemeinsam auf die Rückkehr der „Normalität“. In Burlo gäbe es in diesem Jahr gleich noch einen weiteren Anlass zum Feiern: Bis zum Sommer soll die Schirmschoppe auf dem Schützenplatz fertiggestellt sein. Für den Bau hatten die Bürgerschützen vom Land NRW Finanzmittel aus Händen von Ministerin Ina Scharrenbach erhalten.
Dorfentwicklung / Dorfvertreterversammlung
Nachdem das Konzept für eine Dorfvertreterversammlung von den Akteuren der Arbeitsgruppe DIEK Burlo im PGZ vorgestellt wurde und dies auf breite Zustimmung stieß, sollen bereits in den kommenden Wochen die Grundsteine für die Arbeit gelegt werden. Wie sich das Konzept dann in der Realität umsetzen lassen wird, bleibt abzuwarten. Kompetenzen an den richtigen Nahtstellen zusammengefügt könnten – so die Akteure – einigen Planungen mehr Anschub und Schwung verleihen als dies bisher der Fall war.
Modernisierung und Umbau der Astrid Lindgren Grundschule
Nach einigen Jahren Umbauarbeiten mit Verzögerungen, die neben anderen Gründen (einen kurzfristigen Stopp
am Dachausbau hatte es aufgrund eines brütenden Vogelpaares gegeben) auch durch die Corona-Pandemie verursacht wurden, aber auch nach Bauausführung, die mit nicht unerheblichen Mehrkosten einhergehen, sollen die Baumaßnahmen an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Burlo in diesem Jahr abgeschlossen werden. Aktuell fehlen noch die Spielgeräte auf dem Schulgelände sowie die geplante „Kiss and go“-Zone. Ein genauer Termin für die offizielle Einweihung der neuen Gebäude und des umgestalteten Schulgeländes steht derzeit noch aus.
Moderisierung und Umbau der Turnhalle in Borkenwirthe
Seit geraumer Zeit schimmelt es in den Zwischenwänden der Turnhalle in Borkenwirthe. Hervorquellende Schaumstoffabdichtungen zeugen von einem recht desolaten Zustand des Turnhallen-Innenlebens. Bekannt sind diese Mängel bereits seit einiger Zeit, so dass eine Nutzung der Mehrzweckhalle nur eingeschränkt möglich ist. In diesem Jahr soll sich nach Auskunft der Stadtverwaltung auch das ändern. Auch hier steht ein genauer Termin aktuell noch nicht fest.
Straßenbau in der Gemeinde
Seit vielen Jahren für die Fahrer von LKW und Bussen ein Hinderniss ist die Querungshilfe Dunkerstraße/Reckershardt in Burlo. Aufgrund der Fahrbahnführung an dieser Stelle ist es vor allem den Führern von Gelenkbussen und Sattelzügen kaum möglich, die Engstelle zu passieren, ohne mit den Rädern über den Bordstein zu rollen. Dies macht die Situation vor allem für wartende Fußgänger an dieser Stelle nicht weniger gefährlich. Auch die unmittelbaren Anwohner werden durch das Scheppern der über die Borsteinkante holpernden Auflieger der Sattelzüge regelmäßig in ihrer Ruhe gestört. Dieser Zustand soll sich nun endlich ändern. Ein genauer Zeitplan für die Baumaßnahme steht derzeit noch nicht fest, es wird aber davon ausgegangen, dass die Arbeiten noch im ersten Halbjahr 2022 beginnen.
Endausbau Mühlenweg
Der Mühlenweg in Burlo galt vor allem in den vergangenen Jahrzehnten zwischen der Einmündung Dunkerstraße und dem Baugebiet „Vogelsiedlung“ als Bauzufahrtstraße – zum Leidwesen der dort seit vielen Jahren lebenden Familien. Nun teilt die Stadtverwaltung für die Anlieger völlig überraschend mit, dass noch in diesem Jahr der Endausbau der Straße erfolgen soll, wobei der Mühlenweg in seinem Verlauf in südlicher Richtung zwischen Dunkerstraße und Borkener Straße bereits vor einigen Jahren ausgebaut worden war. Dass diese Mitteilung, unterzeichnet von Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, just am Heiligen Abend in die Briefkästen der Anlieger flatterte, darüber zeigen sich die betroffenen Familien allerdings wenig amüsiert.
Bereits Anfang 2020 sollte im Zusammenhang mit dem Endausbau der Gemeindestraße eine Bürgerbeteiligungs-Runde im städtischen Vennehof stattfinden, die jedoch aufgrund der Corona-Pandemie abgesagt und auf unbestimmte Zeit verschoben wurde. Den Bürgerinnen und Bürgern nun, zwei Jahre später und pünktlich zum Weihnachtsfest eine Mitteilung zu senden, die für die Anwohner mit erheblichen Beteiligungskosten verbunden sein werden, werten einige Anwohner dann auch als ein „städtisches Weihnachtspräsent der äußerst unsensiblen Art“. Den Zeitpunkt zum Überbingen der Botschaft hätte die Stadtspitze demnach kaum schlechter wählen können – so die Meinung der Betroffenen.
Dass darüber hinaus die Maßnahme nun nach einigen Jahren Verzug zu einer Zeit erfolgen soll, in der gerade die Preise im Bausektor explodieren und die steigenden Preise anteilmäßig auf die betroffenen Anlieger umgelegt werden dürften, darüber wird es dem Vernehmen nach in den kommenden Gesprächsrunden mit der Verwaltung noch einigen Klärungsbedarf geben. Mit Spannung wird daher von den betroffenen Familien das für den 25. Januar 2022 angekündigte Online-Meeting erwartet, bei dem die städtischen Pläne vorgestellt werden sollen und wohl auch die „Katze aus dem Sack“ gelassen werden dürfte, mit welchen finanziellen Belastungen die Anlieger rechnen dürfen.
Unternehmerkreis – Start einer neuen Internetseite
Nach einigen Jahren Online-Abstinenz hat nun der Unternehmerkreis Burlo-Borkenwirthe angekündigt, in diesem Jahr mit einer neu gestalteten Internet-Präsenz an den Start gehen zu wollen. Die Arbeiten dazu seien bereits gut vorangekommen und das Konzept sehe vor, ortsansässige Unternehmen und Vereine besser zu vernetzen als dies bisher der Fall gewesen sei. Einen genauen Zeitpunkt für die Freischaltung des neu gestalteten Online-Auftritts nannte der Unternehmerkreis nicht. Es ist nach Bekunden des Vorstands aber davon auszugehen, dass im Laufe des ersten Halbjahres das Ergebnis der Arbeiten inklusive eines eingerichteten Veranstaltungskalenders „live“ gehen wird.
Großflächiger Ausbau Anthura Arndt
Im Verlaufe des Jahres plant der Gewächshausbetrieb Anthura Arndt eine großflächige Erweiterung der bereits bestehenden Anlagen an der Straße Mittbrake / Klosterdiek. Zu den Plänen liegen uns derzeit noch keine genauen Erkenntnisse seitens der Ordnungsbehörden oder der Unternehmensleitung vor. Wir greifen das Thema zeitnah auf, um die Bürgerinnen und Bürger auch über diese geplante Baumaßnahme und ihren Auswirkungen auf dem Laufenden zu halten.