Burlo – Traditionsunternehmen Wedding-Reisen von Ahauser Omnibusbetrieb übernommen
Schülertransporte werden vom neuen Inhaber weitergeführt
BURLO / AHAUS | bd | Seit mehr als 50 Jahren zeichnete das Burloer Reisebusunternehmen Wedding-Reisen, das seit 1989 vom Ehepaar Petra und Berthold Wiesmann geführt wurde, für den reibungslosen Transport vieler tausend Schülerinnen und Schüler verantwortlich. Neben dem Schulbusverkehr war das Familienunternehmen auch im überörtlichen Busreiseverkehr aktiv und konnte dazu auf insgesamt 10 moderne Reisebusse unterschiedlicher Größen zurückgreifen. All das hat für das Unternehmerehepaar vornehmlich aus Gründen einer fehlenden Nachfolgeregelung nun ein Ende. Bereits Anfang des Jahres 2022 wurde der Burloer Traditionsbetrieb an das in Ahaus ansässige Busunternehmen Boonk-Reisen verkauft.
„Eine Entscheidung, die uns wirklich nicht leicht gefallen ist. Da ich selbst aktuell aus gesundheitlichen Gründen Reisebusse nicht führen darf und unsere Tochter sich für eine andere berufliche Laufbahn entschieden hat, musste nun eine Entscheidung her. Bei der Suche eines Nachfolgers stand für uns im Vordergrund, dass für unsere langjährigen Kunden und vor allem für das gesamte Wedding-Team mit dem Verkauf des Unternehmens keine spürbaren Veränderungen einhergehen. Insofern bin ich froh, dass der Betrieb in Burlo zwar unter neuer Leitung, aber am gleichen Standort mit dem vorhandenen Personal weitergeführt werden kann“, erklärt Berthold Wiesmann im Gespräch mit Burlo-Direkt. So bleiben der Betriebshof mit Werkstatt und Fahrzeugwaschanlage sowie der Fuhrpark an der Gutenbergstraße erhalten – das gesamte Personal wurde vom neuen Inhaber übernommen. Auch die Schultransporte werden nach Angaben Wiesmanns vom Ahauser Unternehmen eins zu eins weitergeführt, sodass sich auch für die Schülerinnen und Schüler mit dem Schulstart am 10. Januar 2022 keine Veränderungen ergeben werden.
Familienunternehmen bereits 1935 gegründet
Der Startschuss für das Transportunternehmen fiel bereits im Jahre 1935 mit der Entscheidung von Gertrud Leiting, mit ihrem „Buckel-Ford“ ein Taxiunternehmen in Burlo zu gründen. Zu jener Zeit galt Frau Leiting als einzige Burloerin, die einen Führerschein hatte. Nach ein paar schwierigen Jahren im Nachkriegsdeutschland wurde im Jahr 1955 der Betrieb erweitert, sodass von diesem Zeitpunkt an bereits Ausflugsfahrten mit einem VW-Bus gebucht werden konnten. Vier Jahre später übernahm dann Tochter Teresia Wedding die Geschäfte und erweiterte das Unternehmen Zug um Zug. Etwa 1969/1970 übernahm die Unternehmerin dann bereits den Schulbusverkehr und etablierte den Betrieb mit der Anschaffung neuer Fahrzeuge auch im nationalen und internationalen Busreiseverkehr.
Nachdem das nun ausscheidende Unternehmerehepaar Wiesmann den Betrieb im Jahre 1989 übernommen und den Fuhrpark nochmals deutlich erweitert hatte, war der Bezug eines erforderlich gewordenen, neu erbauten Betriebshofes im Jahr 2000 ein weiteres Highlight in der Unternehmensgeschichte. Bis zuletzt hatte die Familie sowohl in den Fahrzeugpark, aber auch in die Aus- und Fortbildung der mittlerweile 13 Angestellten investiert.
Neuer Inhaber gilt ebenfalls als alteingesessener und zuverlässiger Unternehmer
Der neue Inhaber ist ebenfalls im Busreiseverkehr ein „alter Hase“. Bereits seit über 60 Jahren sind die Reisebusse der Firma Boonk-Reisen (seit 1990 unter der Leitung von Heinz-Jürgen Boonk) auf innerdeutschen Straßen, aber auch im grenzüberschreitenden Verkehr unterwegs. Das Unternehmen mit Sitz in Ahaus/Wüllen verfügt über einen Betriebshof mit einer Fläche von über 10.000 Quadratmetern, Omnibuswerkstatt mit Prüfständen, Klimaanlagenabteilung und Servicebereich.
Der heutige Bestand des Reiseunternehmens verfügt über 12 Fernreisebusse in allen Größen von 24-83 Sitzplätzen, 24 moderne Linienbusse mit Niederflurtechnik und Rollstuhlrampe um eine Barrierefreiheit zu garantieren. Hinzukommen 6 Kleinbusse mit 7-19 Sitzplätzen, 6 Taxis und 2 Fahrzeuge speziell für die Rollstuhlbeförderung.
„Wir freuen uns, das Burloer Unternehmen im Sinne der Familie Wiesmann mit dem bewährten Team weiterführen zu können. Unsere Schul-Fahrgäste dürften vom Wechsel in der Führungsetage des Unternehmens voraussichtlich gar nichts mitbekommen, denn der Verkehr zur Schule und zurück findet – wie in den vergangenen Jahren auch – pünktlich und zuverlässig statt“, erklären die Unternehmer Alexander und Hendrik Boonk im Gespräch.
Für Familie Wiesmann beginnt ein neuer Lebensabschnitt
Mit der Aufgabe und dem Verkauf des Familienbetriebs endet für die Eheleute Wiesmann nicht nur die traditionsreiche und bewegte Geschichte des Reiseunternehmens. Mit ihrer Entscheidung blicken sie nun einem neuen Lebensabschnitt entgegen. Nach ihrem jahrzehntelangen und erfolgreichen Engagement in der Unternehmensführung haben sie zu Beginn des Jahres das Thema Busreiseverkehr mit all den einhergehenden Verantwortlichkeiten sowohl für die Kundschaft, aber auch für die Beschäftigten, ad Acta gelegt. Ein umfangreiches Kapitel ist somit zu Ende geschrieben, ein neues wird gerade begonnen. In diesem Zusammenhang bedankt sich Familie Wiesmann bei all seinen Kunden für das entgegengebrachte Vertrauen und wünscht der neuen Geschäftsleitung alles Gute und viel Erfolg.