Erste Dorfvertreterversammlung in Burlo – Arbeitsgruppen nehmen Arbeit auf

Erste Dorfvertreterversammlung in Burlo – Arbeitsgruppen nehmen Arbeit auf
Dorfvertreterversammlung im Burloer Heimathaus - Foto: mhs

Handlungsfelder: Aktion „sauberes Burlo“, sinnvolle Nutzung von Freiflächen und Raum für Jugendliche, Rundwanderweg Klostersee

BURLO | bd | Am Mittwochabend trafen sich rund 30 Mitglieder der Burloer und Borkenwirther Vereine, Nachbarschaften, VertreterInnen aus der Lokalpolitik sowie Vertreter der Stadtverwaltung zur ersten Dorfvertreterversammlung. Der Arbeitskreis „DIEK Burlo“ unter der Leitung von Holger Wüstnienhaus hatte dazu ins Heimathaus Burlo eingeladen und moderierte das Treffen.

Bereits im November vergangenen Jahres hatte sich gezeigt, dass die Idee, eine Dorfvertreterversammlung ins Leben zu rufen, auf großes Interesse bei den Bürgerinnen und Bürgern stößt. Inhaltlich geht es darum, drängende Themen in der Gemeinde unter Nutzung der zur Verfügung stehenden Kompetenzen zielgerichtet abzuarbeiten und gemeinsam mit Vertretern aus Politik und Verwaltung Lösungen zur Umsetzung/Finanzierung zu finden.

„Seit November wurden einige Themenbereiche an den Arbeitskreis DIEK herangetragen, die ich heute hier im Rahmen der Versammlung kurz beschreiben möchte“, beschrieb Wüstnienhaus als Moderator die Inhalte der Veranstaltung und forderte die Anwesenden dazu auf, sich in die zu beschreibenden Themen-Werkstätten mit ihrem WIssen einzubringen.

Themenbereich „Aktion Sauberes Burlo“

Müll-Sammelaktion 2021
Aktion „Sauberes Burlo“ 2021 – Foto: BD-Archiv

Als vordringliches Thema wurde die mittlerweile überall sichtbare „Landschafts-Vermüllung“ in der Gemeinde behandelt. Da die bislang städtisch organisierten Sammelaktionen coronabedingt bereits seit zwei Jahren nur noch in stark abgespeckter Form durchgeführt wurden und auch die diesjährige Aktion erst für den Herbst in Aussicht gestellt wurde, sehe man in Burlo und Borkenwirthe eigenständig organisierten Handlungsbedarf. Es wurde im Rahmen der Versammlung Einigung darüber erzielt, dass die so organisierte Veranstaltung am

Samstag, 30. April 2022, 12 Uhr (Treffpunkt am Feuerwehrgerätehaus in Burlo)

stattfinden soll. Dazu sind alle Bügerinnen und Bürger aufgerufen, sich zu beteiligen. Jürgen Kuhlmann (Technischer Beigeordneter) als Vertreter der Stadt Borken übernimmt die Organisation zur Bereitstellung eines entsprechenden Containers. Organisation und Durchführung der Sammelaktion liegt beim Arbeitskreis DIEK (Wüstnienhaus) sowie bei Gabi Wichelmann (Kirchenchor).

Themenbereich „Rundwanderweg Klostersee“

Klostersee
Nach wie vor steht die Entwicklung des Klosterseegeländes auf der Agenda – Foto: bd-Archiv

Schon im November stellte Dirk Grunden als Vertreter des Werbekreises Burlo-Borkenwirthe die Idee vor, die Ausgestaltung eines Rundwanderweges um den Burloer Klostersee als Schwerpunktthema aufzunehmen. Diese Idee wurde nun aufgegriffen. Vorrangig solle es um die Pflege und Einrichtung/Bereitstellung von Spielgeräten gehen. Dazu sei eine, so Jürgen Kuhlmann, enge Abstimmung mit Vertretern der Stadtverwaltung erforderlich. „Mit Umsetzung der Idee, die von der Satdt begrüßt und unterstützt wird, geht einher, dass bei Aufstellung von Spielgeräten einige rechtliche Voraussetzungen zu beachten sind“, beschrieb Kuhlmann und wies dabei auf DIN-Vorschriften bei der Installation von Spielgeräten hin. Dennoch stehe man diesem Thema positiv gegenüber und sehe auch eine Finanzierung über Fördertöpfe des Landes durchweg positiv.

In diesem Zusammenhang wurde darauf hingewiesen, dass die Mitglieder des Fischereivereins, die sich seit Jahren um die Gewässerpflege und die Vegetation an den Uferzonen des Klostersees kümmern, in die Entwicklung eines Rundwanderweges einbezogen werden sollen. Es wäre wünschenswert, wenn neben Mitgliedern des Werbekreises und des Heimatvereins auch Mitglieder des Fischereivereins, aber auch Anwohner der Klosterseesiedlungen in dem Kompetenzteam mitwirken würden. Vertreter des Fischereivereins waren am Mittwochabend nicht anwesend, sollen aber zeitnah kontaktiert werden, um das Thema voranzubringen.

Themenbereich „Aufenthaltsorte Jugend – Sinnvolle Nutzung vorhandener Freiflächen“

Sinnvolle Nutzung der vorhandenen Freiflächen in Burlo
Kleidermarkt am PGZ – ein Beispiel für die Nutzung vorhandener Freiflächen -© BD-Archivbild

Schon zu Beginn des Dorfinnenentwicklungskonzepts (DIEK) war die Gestaltung und Nutzung vorhandener Freiflächen im öffentlichen Raum eines der vorherrschenden Themen. Bislang hat sich allerdings in der Entwicklung kaum etwas bewegt, sodass nun durch Vertreter aus Nachbarschaften und Vereinen entsprechende Vorschläge unterbreitet und umgesetzt werden sollen. Bei der Umsetzung solle vor allem berücksichtigt werden, dass es aktuell kaum Räume für die Burloer und Borkenwirther Jugend gebe. Dementsprechend sollen vor allem über die Pfarrei und die Jugendgruppen in Burlo und Borkenwirthe junge Menschen befragt und nach Möglichkeit in die Entwicklung der Flächen einbezogen werden.

Insgesamt zeigte sich, dass durch die Installation einer „Dorfvertreterversammlung“ und die daraus hervorgehenden Resultate vieles in Bewegung gerät, was bislang eher auf Eis gelegen hat. Bleibt nun abzuwarten, wie zügig aus der Theorie nun auch in die Praxis umgesetzt werden. Wenngleich die Versammlung mit 30 Teilnehmenden trotz der andauernden Corona-Pandemie gut besucht war, wäre es nach Einschätzung aller Beteiligten wünschenswert, wenn sich zur nächsten Versammlung, die für

Donnerstag, 23. Juni 2022, 19:30 Uhr im PGZ Burlo

vorgesehen ist, noch weitere NachbarschaftsvertreterInnen einfinden würden.

Dass die Versammlung am Mittwochabend auch von einem Anwesenden dazu genutzt wurde, das Thema „Traktorunfall am Klostersee“ (BD berichtete) nochmals aufzugreifen und scharfe Kritik an der Stadtverwaltung im Umgang mit der durch den Unfall entstandenen Verschmutzung des Gewässers zu üben, tat dem insgesamt sehr konstruktiven Versammlungsverlauf keinen Abbruch. Jürgen Kuhlmann als Vertreter der Stadtverwaltung nahm die Kritik auf und bot Gespräche zur Aufklärung im Nachgang zur Dorfvertreterversammlung an.