Inflationsrate in NRW so hoch wie zuletzt vor fünfzig Jahren
Ein Ende des Preisanstiegs aktuell nicht in Sicht
JOURNAL | bd | Die Inflationsrate in Deutschland wird im März 2022 voraussichtlich +7,3 % betragen. Gemessen wird sie als Veränderung des Verbraucherpreisindex (VPI) zum Vorjahresmonat. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach bisher vorliegenden Ergebnissen weiter mitteilt, steigen die Verbraucherpreise gegenüber Februar 2022 voraussichtlich um 2,5 %. Im bevölkerungsreichsten Bundesland NRW wurde gar eine Inflationsrate von 7,6% ermittelt, ein Wert, der letztmalig 1973 mit Eintritt der Ölkrise erreicht wurde.
Nun teilt Discountriese ALDI-Nord mit, die Preise für Fleisch, Butter und Wurst ab Montag, 04.04.2022, erneut „deutlich“ anzuheben. Es steht zu befürchten, dass alle anderen Märkte entsprechend nachziehen und sich auch dort die Produkte nicht unerheblich verteuern. Mit diesen Meldungen einher gehen Schlagzeilen wie „Hamsterkäufe deutscher Verbraucher“ oder „Konsumenten fegen Regale leer“ und befeuern unaufhaltsam die schnell um sich greifenden Panikkäufe.
Bereits seit Beginn des Krieges in der Ukraine war zu beobachten, dass einige Produkte von den Konsumenten offenbar vermehrt gehortet wurden. Dazu zählen vor allem Speiseöl, Toilettenpapier und Mehl. Das Phänomen des Masseneinkaufs erlebten die Discounter und Lebensmittelmärkte bereits zu Beginn der Corona-Pandemie. Auch da sorgten die Vebraucher durch Panikkäufe teilweise für leere Regale. Mit den nun überall wahrzunehmenden, teilweise deutlichen Preisanhebungen, werden die Geldbörsen der Verbraucher, die durch zuvor stark gestiegene Energiekosten ohnehin schon spürbar leerer geworden sind, zunehmend belastet. Die Verunsicherung der Bürgerinnen und Bürger steigt ebenso rasant wie die Preise an den Ladentheken oder Zapfsäulen.
Kein Wunder also, dass vor allem Menschen mit niedrigeren und mittleren Einkommen bei Ankündigung weiterer Preissteigerungen die Läden stürmen und versuchen, benötigte Produkte noch zum „Normalpreis“ einzukaufen. Dies sind dann wohl weniger die so gern zitierten und medial wirksamen „Hamsterkäufe“, sondern vielmehr gut nachvollziehbare und allzu menschliche „Angstkäufe“.