Stadttalk – Heimathaus Burlo für einen Abend zum Videostudio umfunktioniert
Unter dem Motto „Heute über Morgen reden“ diskutierten geladene Gäste über das Thema „Saatgut – Kulturgut?“
BURLO | bd | Dass das Heimathaus am Vennweg in Burlo seit der Fertigstellung bevorzugte Location für Hochzeitspaare aus der gesamten Region ist, ist zwischenzeitlich hinreichend bekannt. Dass die rustikal gestalteten Innenräume sich auch als Videostudio bzw. als Produktionsort für YouTube-Livestreams eignen, erfuhren die Heimatvereinsmitglieder am Freitagabend. Der große Saal des Heimathauses präsentierte sich da als Austragungsort für eine weitere Ausgabe der Video-Produktion „Stadttalk“. Dieses Format, das als Livestream ins Netz übertragen und von der Borkener Remigius-Bücherei, dem Kulturbüro und dem FARB produziert wird, fand an diesem Abend im zweiten Teil seine Fortsetzung.
An diesem Abend beschäftigten sich Expertinnen und Experten unterschiedlichster Disziplinen ausgiebig mit dem Thema „Saatgut – Kulturgut?“ Unter der Leitung der Moderatorin Eva-Maria Jazdzejewski diskutierten Heinrich Rövekamp von der Landwirtschaftskammer NRW in Borken, Julius Jacobi vom Biohof Jacobi in Borgentreich und Hendrik Hubbeling vom Leitbetrieb Biodiversität in Vreden. Ebenfalls aus Borken dabei war Johanna Kruse, Projektkoordinatorin LEADER-Biodiversität, sowie Susanne Gura vom VEN, Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzen Vielfalt aus Bonn. Entgegen der Ankündigung konnte Dr. Marit Schröder vom „Landwirtschaftlichen Wochenblatt“ (Münster) krankheitsbedingt an der Diskussionsrunde nicht teilnehmen.
Wenngleich die Veranstaltung öffentlich angekündigt und zugänglich war, hatten nur wenige Besucher den Weg in die Live-Show und somit den Weg ins Burloer Heimathaus gefunden. Die Mehrzahl der am Thema Interessierten hatte offensichtlich den Live-Stream am heimischen Fernseher verfolgt. Die gut 90-minütige Aufzeichnung der durchaus spannenden und umfangreich diskutierten Themen steht auch im Nachgang im Web auf der YouTube-Plattform zur Verfügung (Link zur Sendung).
Das behandelte Thema ist aufgrund der Entwicklungen in der Ukraine aktueller denn je. Umso mehr hätte man sich gewünscht, dass die Anmoderation, die annähernd 20 Minuten einnahm, zugunsten des eigentlichen Themas etwas kürzer ausgefallen wäre. Artenvielfalt, Ernährungssicherheit, seit vielen Jahren zu beobachtende Konzentration der Saatgutproduktion bei den weltweit führenden Chemiekonzernen, aber auch die Abgrenzung lokal und regional gezüchteten Saatguts zu den von den Tech-Konzernen produzierten, genmanipulierten Gütern wurden thematisiert und den Zuschauern von den geladenen Gästen informativ nähergebracht. Insofern konnte der Spannungsbogen bis zum Schluss der Sendung aufrechterhalten werden. Dass im Rahmen der Veranstaltung auch Ergebnisse regional durchgeführter Umfragen eingespielt wurden, verdeutlichte, dass der Stadttalk erneut gut vorbereitet war.
Insgesamt kam das Format mit dem aufgegriffenen Thema „Saatgut – Kulturgut?“ kurzweilig, spannend und informativ rüber. Die Zuschauer dürften schon jetzt gespannt auf die kommenden Runden des „Stadttalk“ sein.