Kreis Borken | Austausch zu aktuellen Themen der Wasserwirtschaft

Kreis Borken | Austausch zu aktuellen Themen der Wasserwirtschaft
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Jahrestagung der Wasser- und Bodenverbände sahen sich in Stadtlohn die Sekundäraue der Berkel an. ©

Wasser- und Bodenverbände tagten in Stadtlohn

KREIS BORKEN | pd | 54 Vertreterinnen und Vertreter der Wasser- und Bodenverbände im Kreis Borken sowie der kreisangrenzenden Verbände und niederländischen Waterschapen haben sich am Dienstag, 10. Mai, in Stadtlohn zur Jahrestagung getroffen. Die Verbände sind für die Pflege und Unterhaltung der Fließgewässer im Kreisgebiet zuständig. Dabei werden sie von der Unteren Wasserbehörde des Kreises unterstützt. Auf der Tagesordnung der Versammlung standen neben der Vortragsreihe und dem Austausch auch eine gemeinsame Exkursion rund um Stadtlohn.

Landrat Dr. Kai Zwicker freute sich, dass die Tagung wieder stattfinden konnte. „Sie bietet zum einen eine hervorragende Gelegenheit zum persönlichen Netzwerken und zum anderen zum fachlichen Austausch über das Thema Gewässerbewirtschaftung im Kontext von Klimafolgenanpassung, EU-Wasserrichtlinien sowie Hochwasser- und Artenschutz“, sagte er bei der Begrüßung. Weiter lobte der Landrat die Zusammenarbeit zwischen den Mitglieder der Verbände und dem Team der Unteren Wasserbehörde der Kreisverwaltung. „Dies ist aus meiner Sicht von großer Bedeutung für unsere Kommunen, den Kreis sowie den Wasser- und Bodenverbände angesichts des Klimawandels und seine weitreichenden Folgen.“

Nach dem Grußwort vom Bürgermeister der Stadt Stadtlohn, Berthold Dittmann, widmeten sich mehrere Referenten in ihren Vorträgen verschiedenen aktuellen Themen: So führte Friedel Wielers vom Kreis Borken in das Thema Klimafolgenanpassung in der Wasserwirtschaft ein und stellte dazu fest: „Die zuständigen Akteure sind sehr aktiv und arbeiten eng zusammen“. So haben sie in den letzten Jahren viele Maßnahmen im Rahmen der EU-Wasserrahmenrichtlinie umgesetzt. Einen Überblick hierüber gab Judith Pelster, ebenfalls vom Kreis Borken. Timo Kaup von der Bezirksregierung Münster referierte über die Fördermöglichkeiten von Maßnahmen gemäß EU-Wasserrahmenrichtlinie und stellte die Ziele des „3. Bewirtschaftungsplans der EU-Wasserrahmenrichtlinie“ dar.

Da Wasser bekanntlich an den Grenzen nicht Halt macht, arbeitet der Kreis Borken auch auf diesem Gebiet eng mit den niederländischen Kolleginnen und Kollegen der Waterschapen zusammen. Über ein besonderes grenzüberschreitendes Projekt informierten Pascal van der Linden von der Waterschap Rivierenland/Muskusrattenbeheer und Jessica Mach vom Kreis Borken: Seit 2018 gibt es das deutsch-niederländische Pilotprojekt zum grenzüberschreitenden Fang von Nurtias (Biberratte), bei dem die niederländischen Kollegen auf einem Streifen entlang der Grenze auch im Kreis Borken diese invasive Tierart bekämpfen.

Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildete das Hochwasserschutzkonzept der Stadt Stadtlohn. Über dieses derzeit wohl umfangreichste Wasserbauprojekt im Kreisgebiet informierte Gerd Große Frericks von der Stadt Stadtlohn. In besonderer Weise vereint das Konzept den Hochwasserschutz mit Ökologie, Städtebau und Tourismus und stellt die Berkel in den Mittelpunkt. Am Nachmittag informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei einer gut dreistündigen Exkursion an sechs Standorten über bereits umgesetzte Maßnahmen sowie sich im Bau befindende Maßnahmen aus dem Hochwasserschutzkonzept der Stadt Stadtlohn.

Zum Hintergrund:

Im Kreis Borken gibt es 29 Wasser- und Bodenverbände. Weitere zwölf Verbände haben ein Teileinzugsgebiet im Kreis. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Verbände sind für rund 3.500 Kilometer Fließgewässer zuständig.