Zwei Menschen in Nordrhein-Westfalen binnen 24 Stunden Opfer durch Schusswaffeneinsatz

Zwei Menschen in Nordrhein-Westfalen binnen 24 Stunden Opfer durch Schusswaffeneinsatz
Symbolbild

Ein Mann aus Dortmund erlag den Verletzungen, ein Opfer aus Moers schwer verletzt

NRW | pd | Das Bundeskriminalamt hat in seinem Bundeslagebild zur Waffenkriminalität neben dem Deliktsbereich “Drohungen mit Schusswaffen” auch die Anzahl der Schussabgaben ausgewertet und veröffentlicht (Zahlen aus 2020). Demnach kam es am häufigsten in Nordrhein-Westfalen (1.238 Fälle; Anteil 27,8 %), gefolgt von Niedersachsen (587 Fälle; 13,2 %) zu Schussabgaben. Ermittelt wurde in diesem Zusammenhang für das Jahr 2020 im Anschluss der Schussabgaben in folgenden Deliktsbereichen:

  • 673 Körperverletzungsdelikte
  • 211 Delikte gegen die persönliche Freiheit
  • 128 Delikte, die sich gegen das Leben der Opfer richteten
  • 105 Raubdelikte sowie
  • 1 Delikt, bei dem die Schusswaffe sich gegen die sexuelle Selbstbestimmung richtete

Während die statistischen Zahlen insgesamt einen Rückgang der Schussabgaben gegenüber dem Vorjahr ausweisen, muss die nordrhein-westfälische Polizei in den vergangenen beiden Tagen gleich in zwei Straftaten ermitteln, die sich offensichtlich gegen das Leben der Opfer richteten. Eines der Opfer verstarb zwischenzeitlich.

Sonntag, 29. Mai 2022, Dortmund, Borsigplatz

Bereits am Sonntag war es in der nördlichen Dortmunder Innenstadt zwischen Borsigplatz und Hoeschpark zu einem Schusswaffengebrauch gekommen, in deren Folge ein 32-jähriger Mann aus Dortmund schwer verletzt wurde. Wie der WDR berichtet, verstarb der Mann an den Folgen der Verletzungen bereits am gestrigen Montag. Laut Polizeiangaben soll der mutmaßliche Täter, der mehrere Schüsse abgegeben hatte, etwa Mitte dreißig sein und einen dunklen Dreitagebart tragen. Bekleidet sei er mit einer schwarzen Hose, einem dunklen Kapuzenshirt sowie einer dunklen Kappe gewesen, als er mit einem dunklen Kleinwagen, der in der Nähe abgestellt war, vom Tatort flüchtete. Die Hintergründe der Tat sind nach wie vor unklar. Die Dortmunder Polizei sucht nach wie vor Zeugen, die Angaben zum Geschehen machen können.

Montag, 30. Mai 2022, Moers (Kreis Wesel)

Kaum 24 Stunden später berichtet die nordrhein-westfälische Polizei von einer weiteren Schusswaffen-Attacke. Demnach sei ein Mann am Montagabend in Moers (Kreis Wesel) mit Schussverletzungen in beiden Beinen aufgefunden worden. Das 26-jährige Opfer der Tat, deren Hintergründe ebenfalls noch unklar sind, wurde ins Krankenhaus verbracht und musste sich noch in der gleichen Nacht einer Notoperation unterziehen. Auch hier sucht die Polizei, die zwischenzeitlich eine Mordkommission eingerichtet hat, Zeugen und Hinweisgeber.

In beiden Taten stehen die Ermittlungen der Polizei noch am Anfang. Sobald Hintergründe zu den Taten oder nähere Fahndungshinweise bekannt werden, wird entsprechend nachberichtet.