Im Blickpunt | Verwaltungsvorstand auf Sommer-Radtour durch Burlo und Borkenwirthe

Im Blickpunt | Verwaltungsvorstand auf Sommer-Radtour durch Burlo und Borkenwirthe
Im Fokus | Teilnehmender Personenkreis der Sommer-Radtour an der Astrid-Lindgren-Grundschule in Burlo

Von der Renaturierung des Knüstingbachlaufs bis zum Vorzeigeprojekt Astrid-Lindgren-Grundschule wurde informiert

BURLO | bd | Am Freitagvormittag gab es für die Vertreter der örtlichen Presse im Rahmen der „Sommerradtour des Borkener Verwaltungsvorstands“ Informationen zur Burlo-Borkenwirther Infrastruktur, zu geplanten Projekten sowie einen Rückblick auf die erreichten Meilensteine in der Dorfentwicklung.

Die Fahrt unter Beteiligung von Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, dem 1. Beigeordneten Norbert Nießing, dem technischen Beigeordneten Jürgen Kuhlmann, Stephan Ohlmeier vom Amt für Bau- und Fördermittelmanagement und Ortsvorsteherin Maria Schulte sowie Pressevertretern aus dem Stadtgebiet führte mit einigen, geplanten Zwischenstopps vom Rathaus über Borkenwirthe nach Burlo. Während der jeweils kurzen Fahrtunterbrechungen an den einzelnen Stationen gab es Informationen über geplante und bereits vollendete Projekte.

BORKENWIRTHE

Renaturierung Knüstingbach

Der östlich der Weseker Straße zwischen Weseke und der Bocholter Aa verlaufende Knüstingbach soll im Bereich Gemenwirthe renaturiert werden. Es soll, so Jürgen Kuhlmann, eine rund 5.000 Quadratmeter große Auslauffläche entstehen, die nicht nur als Auenlandschaft der Förderung der Artenvielfalt, sondern auch als Entlastung der Bocholter Aa dem Hochwasserschutz diene.

Sanierung Turnhalle am Engeland Esch

Seit geraumer Zeit schimmelt es in den Zwischenwänden der Turnhalle in Borkenwirthe. Hervorquellende Schaumstoffabdichtungen zeugen von einem recht desolaten Zustand des Turnhallen-Innenlebens. Bekannt sind diese Mängel bereits seit einiger Zeit, so dass eine Nutzung der Mehrzweckhalle nur eingeschränkt möglich ist. Nun soll die Sanierung vorangetrieben und umgesetzt werden.

Marodes Innenleben der Borkenwirther Turnhalle
Marodes Innenleben der Borkenwirther Mehrzweckhalle – Foto: BD-Archiv

Geplant sind mit voraussichtlichem Baubeginn im September, so Norbert Nießing, umfangreiche energetische Maßnahmen als auch die Modernisierung des Sanitärbereichs. Darüber hinaus soll der Hallenboden ausgetauscht werden. Die Nutzung der Halle solle auch in Zukunft multifunktional sein.

Verlängerung Radweg Engeland Esch

Die Dringlichkeit der Radwegverlängerung am Engeland Esch wurde verdeutlicht. Dass der Bau bzw. die Verlängerung bereits seit Jahren thematisiert wird, ist hinreichend bekannt. Dass es bislang nicht gelungen sei, die Pläne auch in die Tat umzusetzen, führte die Bürgermeisterin auf mangelnde Bereitschaft einiger Landwirte zurück, die nicht bereit seien, die zum Bau erforderlichen Flächen zur Verfügung zu stellen.

BURLO

Entwicklung Klostersee

Die seit vielen Jahren immer wieder angekündigte und mehrfach in die Schlagzeilen gerückte Entwicklung des Burloer Seeareals hatte vor einiger Zeit mit der in Auftrag gegebenen „Machbarkeitsstudie Badesee“ und der Tatsache, dass die Stadt Borken nun (für einige Anwohner des Areals überraschend) Pächterin der Fläche wurde, eine durchaus positive Wende genommen. Zwischenzeitlich seien, so Jürgen Kuhlmann, Wasserproben entnommen worden, die noch bis zum Ende des Jahres fortgeführt werden sollen. Erste Ergebnisse der Proben sprächen aufgrund der Qualität nicht gegen eine Zulassung als Badesee. Dennoch seien auf dem Weg dorthin noch viele weitere Maßnahmen nötig. „Bekannt ist, dass es in dem Bereich des Sees, der für einen „Badestrand“ vorgesehen sei, einige Gefahrenstellen durch Untiefen gibt.

Teilnehmenden an der Sommer-Radtour zeigen sich beeindruckt von der Klostersee-Idylle – Foto: mhs

Das Ufer fällt nach wenigen Metern sehr steil ab, was so im Zuge einer Freigabe als Badesee nicht bleiben kann. Demzufolge müssten viele hundert Kubikmeter Boden in diesem Bereich bewegt und der Seeboden entsprechend eingeebnet werden“, erklärt Kuhlmann den Istzustand. Derzeit sei, initiiert von der noch recht jungen „Dorfvertreterversammlung“, in der viele Bürgerinnen und Bürger sowie Vertreter aus den örtlichen Vereinen und Unternehmen aktiv seien, die Ausgestaltung eines Rundwanderweges in Planung. Bis das Seeareal als Naherholungsgebiet vor allem für die Burloer Bevölkerung tatsächlich erlebbar wird, dürften wohl noch einige Monate ins Land gehen.

Gebietserweiterung Hedwigstraße

Bereits am 1. Januar 2021 hatte sich die Fläche der Stadt Borken mit Unterzeichnung des Gebietsänderungsvertrages zwischen der Borkener Verwaltung und der Gemeinde Südlohn die städtische Fläche um rund 270.000 Quadratmeter erweitert. Diese Fläche, die in Zukunft als Baugebiet ausgewiesen werden soll und die in der Vergangenheit zu einigen verwaltungstechnischen Kuriositäten geführt hatte, befindet sich zwischen dem Verlauf der Oedinger Straße im Norden und der Hedwigstraße im Süden.


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Norbert Nießing als einer der Akteure, auf dessen Initiative die Gebietsänderung zurückzuführen ist, erläuterte an dieser Stelle noch einmal die Zusammenhänge der Ursachen, die zu den Bestrebungen geführt hatten. „Wenn der Verlauf einer Stadtgrenze dazu führt, dass die eine Hälfte der Straße zur Stadt Südlohn und die andere zur Stadt Borken gehört, kann dies nur zu Problemen führen. Diese beginnen bei der städtischen Müllabfuhr und enden letztlich beim Zustellgebiet der Postboten“, erläuterte Nießing die Motivation für die Aktivitäten, an dieser Stelle für eine Vereinheitlichung zu sorgen.

Norbert Nießing erläutert die Hintergründe für die Gebietserweiterung
Norbert Nießing erläutert die Hintergründe für die Gebietserweiterung – Foto: mhs

Die Frage, wann das neu hinzugewonnene Areal als Baugebiet zur Verfügung stehen würde, wollten weder Nießing noch die Bürgermeisterin beantworten. Man sei dazu aber in den Überlegungen und Vorbereitungen.

Sanierung und Erweiterung der Astrid Lindgren Grundschule

Bezeichnet wurde der nun seit mehreren Jahren andauernde Umbau der Astrid-Lindgren-Grundschule von den städtischen Vertretern immer wieder als Blaupause für ähnliche Bauprojekte. Nun ist die umfangreiche Sanierung und Erweiterung der Grundschule weitestgehend abgeschlossen. Unterm Strich bleibt festzustellen: Die von der Stadt Borken investierte Summe von rund 4,5 Millionen Euro hat sich in vollem Umfang gelohnt. Neben dem neu erstellten Erweiterungsgebäude, der Kernsanierung der sanitären Einrichtungen und der Klassenräume sowie die Gestaltung der Außenfläche und des großzügigen Spielplatzbereichs ist die Burloer Grundschule zum Vorzeigeobjekt geworden.

Norbert Nießing, Maria Schulte und Mechtild Schulze Hessing am „Blaupausen-Objekt“ Astrid-Lindgren-Grundschule

Einzig die ursprünglich geplanten, straßenbaulichen Maßnahmen zur Einrichtung einer so genannten „Kiss an go“-Zone wurden bislang nicht umgesetzt. Ob dies in Zukunft noch geschehen wird, ist angesichts der aktuellen klimatischen und energiepolitischen Entwicklungen höchst fragwürdig. Zumindest scheint in der Verwaltungsspitze Einigkeit darüber zu bestehen, dass über die Sinnhaftigkeit dieser Investitionen nochmal nachgedacht werden muss.

Investitionen Gymnasium Mariengarden

Einen weiteren Stopp während der informatorischen Fietsen-Tour gab es auf dem Schulhof des Gymnasiums Mariengarden. Dort stellte Norbert Nießing die kürzlich geschlossenen Verträge zwischen der Stadt Borken und dem Oblaten-Orden zur Übernahme einiger Schulgebäude in aller Kürze vor (BD berichtete). „Die Investition sichere den wichtigen Schulstandort langfristig, wobei die Trägerschaft weiterhin beim Orden der Oblaten verbleibt“, erklärte er die Entscheidung der Verwaltung.

Jürgen Kuhlmann, Norbert Nießing und Bürgermeisterin Schulze Hessing vor dem „Forum Mariengarden“, das genau wie weitere Schulgebäude in den städtischen Besitz übergegangen ist – Foto: mhs

Bei der Sommer-Radtour, die im vergangenen Jahr erstmals durchgeführt wurde und nach Marbeck führte, erhalten Vertreter der örtlichen Presse Gelegenheit, sich über die lokalen Projekte und Planungen näher zu informieren. Die Route ist von den städtischen Vertreterinnen und Vertreter dabei vorgegeben.

Neue Mitte Burlo und Baupläne Anthura Arndt nur am Rande thematisiert

Dass die informative und auch interessante Tour durch Burlo nicht zur „Neuen Mitte“ und auch nicht in die Burdarper Heide zum umstrittenen Bauprojekt „Anthura Arndt“ führte, sondern am Burloer Heimathaus ihr Ende fand, war offenbar der Kürze der zur Verfügung stehenden Zeit geschuldet. Diese viel diskutierten und teils in die Kritik geratenen, brennenden Lokalthemen konnten lediglich am Rande der Veranstaltung angesprochen werden. Die der Redaktion Burlo-Direkt zum Thema „Neue Mitte“ dazu vorliegenden Informationen wurden in einem weiteren Beitrag bereits zusammengefasst.

Wie bereits umfangreich berichtet, soll auf Antrag der Firma Anthura Arndt die bestehende Gewächshausanlage an der Burdarper Heide umfangreich erweitert werden. Das Genehmigungsverfahren dazu ist seitens der Behörden nach wie vor nicht abgeschlossen. Ob das Unternehmen mit Hauptsitz in den Niederlanden, das für die Beheizung und Kühlung der Gewächshäuser Erdgas einsetzt, aufgrund der zu befürchtenden Gasmangellage überhaupt an seinen Plänen festhält, muss abgewartet werden. Fakt ist, so Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing, das im Genehmigungsverfahren laut bestehendem Baurecht die Frage nach dem möglichen Energieverbrauch des Antragstellers aktuell noch keine Rolle spielt. Insofern müssen die beteiligten Behörden bei der Entscheidungsfindung zur Erteilung oder Ablehnung eines Bauantrages die Energiefrage unberücksichtigt lassen.

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