Kreisgesundheitsamt rät: Keine Drosselung der Trinkwassertemperatur

Kreisgesundheitsamt rät: Keine Drosselung der Trinkwassertemperatur
Kreishaus Borken - Foto © Kreis Borken

Mögliche gesundheitliche Folgen durch Legionellen

KREIS BORKEN | pd | Infolge der Energiekrise wird darauf hingewiesen, möglichst weitgehend Strom und Gas einzusparen. Allerdings kann ein Energiesparen am „falschen Ende“ unter Umständen auch Probleme mit sich bringen. Besonderes Augenmerk gilt so den Warmwassertemperaturen des Trinkwassers. „Eine Reduzierung kann gesundheitliche Konsequenzen nach sich ziehen“, erklärt Sebastian Frysztacki, Leiter des Kreisgesundheitsamtes. „Die Verringerung der Warmwassertemperatur fördert das Wachstum von Legionellen in der Trinkwasserinstallation.“ Denn Legionellen vermehren sich bei Temperaturen zwischen 25°C und 50°C. Erst ab 60°C kann ein ausreichend schnelles Absterben der Bakterien gewährleistet werden.

Zudem sind oft aufwendige Gefährdungsanalysen, Reinigungen, Desinfektionen und Sanierungen notwendig, um nach einer Reduzierung einen gesundheitlich unbedenklichen Betrieb der Anlage wiederherzustellen. Dies übersteigt dann wieder schnell den Einspareffekt.

Das Gesundheitsamt des Kreises Borken rät deshalb von einer Drosselung der Warmwassertemperatur in privaten Haushalten und öffentlichen Einrichtungen ab. Es seien aktuell keine technischen Möglichkeiten ersichtlich, die einen gesundheitlich unbedenklichen Betrieb bei geringer Warmwassertemperatur herbeiführen können. Weitere Informationen zu diesem wichtigen Thema gibt es in der amtlichen Mitteilung des Umweltbundesamtes: https://www.umweltbundesamt.de/sites/default/files/medien/5620/dokumente/anlage_2_dokument_mitteilung_zum_gebaeudeenergiegesetz_ii_3.5_final.pdf