Stadt Borken hält am Projekt „Wasserstoff-Infrastruktur“ trotz Fördermittelabsage fest

Stadt Borken hält am Projekt „Wasserstoff-Infrastruktur“ trotz Fördermittelabsage fest
Wasserstoffautos sind emissionsfreie Alternativen zu herkömmlichen Fahrzeugen. Die Stadt Borken arbeitet an einem innovativen Projekt, um Borken als Wasserstoff-Stadt auszubauen.

Antrag wurde vom Land NRW abgelehnt

BORKEN | pd | Wasserstoffautos sind emissionsfreie Alternativen zu herkömmlichen Fahrzeugen. Zudem sind sie leiser und umweltfreundlicher. Der Strom wird dabei nicht wie bei reinen Elektrofahrzeugen in einer Batterie gespeichert, sondern durch Brennstoffzellen erzeugt. Diese wandeln den getankten Wasserstoff dann in Energie um und sorgen somit für ein abgasfreies Fahren. Diese Art der Mobilität ist für die Stadt Borken sehr interessant. Daher arbeitet die Stadtverwaltung gemeinsam mit den Stadtwerken Borken, dem AIW Unternehmerverband sowie Vertreterinnen und Vertretern Borkener Unternehmen und der Unternehmensgruppe GP Joule an einem innovativen Projekt, um Borken als Wasserstoff-Stadt auszubauen.

Um dieses Vorhaben zu realisieren, hat die Projektgruppe der Stadt Borken im Januar 2022 einen Fördermittelantrag für ein Wasserstoff-Infrastruktur-Projekt beim Land Nordrhein-Westfalen gestellt. “Leider wurde dieser Antrag jetzt jedoch abgelehnt”, bedauert Bürgermeisterin Mechtild Schulze Hessing die Rückmeldung des Ministeriums für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes sehr. Die Kreisstadt bleibt aber optimistisch und hält an dem zukunftsorientierten Projekt fest: “Trotz Förderabsage werden wir weiter Gespräche führen und an dem Vorhaben der Wasserstofftechnologie für Borken festhalten”, betont Borkens Bürgermeisterin. Derzeit prüfe die Stadt Borken mögliche alternative Fördermöglichkeiten und stehe dazu auch insbesondere im engen Austausch mit dem Kreis Borken.

“Bei der Realisierung einer Wasserstofftankstelle in Borken kann das Vorgehen als Blaupause für weitere Standorte in unserer Region dienen”, macht Julia Ohters, Leiterin der Borkener Wirtschaftsförderung, deutlich. Perspektivisch könne so neben Firmenfuhrparks auch der ÖPNV sukzessive auf einen treibhausgasneutralen Energieträger umsteigen.

Zum Hintergrund:

Bereits seit Frühjahr 2019 existiert in der Stadt Borken eine Wasserstoff-Projektgruppe. Die Mitglieder der Projektgruppe – Akteurinnen und Akteuren der Stadtverwaltung Borken, des AIW Unternehmensverbands, der Stadtwerke Borken sowie Vertreterinnen und Vertreter von Borkener Unternehmen und der Unternehmensgruppe GP Joule – tauschen sich seither intensiv über den “Wasserstoffstandort Borken” aus. Ziel ist es unter anderem, den Bau einer Wasserstofftankstelle in Borken zu forcieren und zu realisieren.

Die Projektgruppe verfolgt bei ihrer Arbeit den Grundsatz “Lokal Zukunft gestalten: aus Borken, für Borken”. So wird die Realisierung der Wasserstofftankstelle am Standort Borken als genossenschaftliches Betreibermodell angestrebt – mit dem Ziel, die lokalen Akteurinnen und Akteure sowie Tankstellenbetreibende mit einem auf Landes- beziehungsweise Bundesebene bereits tätigem Wasserstofftankstellenunternehmen zu vernetzen und gemeinschaftlich die Wasserstofftankstelle in Borken zu errichten und zu betreiben.

Der Stadt Borken gelang es bereits, in die sogenannte “Expertenrunde” zum Thema Wasserstoff auf Landesebene aufgenommen und integriert zu werden. Über diesen Weg ergibt sich für die Stadt Borken die wichtige Möglichkeit eines direkten Austauschs auf Landesebene sowie Gespräche mit Entscheidungstragenden führen zu können.