Bundesweiter Warntag – Erstmals „Cell-Broadcast-System“ im Test

Bundesweiter Warntag – Erstmals „Cell-Broadcast-System“ im Test
Bundesweiter Warntag - Ziel: Bevölkerung mit dem Thema „Warnung“ vertraut machen / Erstmals „Cell Broadcast System“ im Test - Foto: pd

Erprobung für den Ernstfall am 8. Dezember 2022, 11 Uhr

KREIS BORKEN | pd | In diesem Jahr steht der bundesweite Warntag des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) am Donnerstag, 8. Dezember, ganz im Zeichen des neuen Warnkanals „Cell Broadcast“. Ab 11 Uhr werden als Erprobung für den Ernstfall nicht nur wieder die Sirenen heulen und die Warn-App NINA Push-Nachrichten an zehntausende Smartphones senden, sondern auch erstmalig der „Cell Broadcast“ getestet. Dies ist eine Warnnachricht, die direkt – auch ohne App – auf das Handy geschickt wird. „Mit keinem anderen Warnmittel können wir mehr Menschen erreichen“, heißt es auf der Internetseite des BBK. Das System befindet sich aber noch in der Testphase und soll am bundesweiten Warntag zunächst rund die Hälfte aller Handys in Deutschland erreichen. Landrat Dr. Kai Zwicker und Kreisordnungsdezernentin Dr. Elisabeth Schwenzow freuen sich über die Erprobung des neuen Systems: „Es ist wichtig, dass wir uns für eine mögliche Notfallsituation vorbereiten und dazu auch neue Kommunikationsmöglichkeiten nutzen.“ Ein Handy hätten die meisten Menschen ständig bei sich, sodass im Ernstfall schnell große Teile der Bevölkerung erreicht werden könnten.

Parallel zum bundesweiten Probealarm über die Warnapp NINA und „Cell Broadcast“ alarmiert die Leitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst des Kreises Borken auch über die 139 Sirenen im Kreis. Der Ablauf ist dabei wie folgt: Der Sirenentest beginnt planmäßig um 11 Uhr mit dem Signal „Entwarnung“, einem einminütigen Dauerton. Gegen 11.05 Uhr folgt das Signal „Warnung“, ein einminütiger auf- und abschwellender Heulton. Dadurch werden die Bürgerinnen und Bürger im Ernstfall aufgefordert, schnellstmöglich Gebäude oder Wohnungen aufzusuchen und das Radio einzuschalten. Der Probealarm wird gegen 11.10 Uhr mit einer erneuten „Entwarnung“ beendet. „Die gemeinsame Übung ermöglicht uns, Schwachstellen im Warnsystem zu erkennen, diese im Nachgang zu korrigieren und das System für den Ernstfall stabiler und effektiver zu machen“, erklärt Landrat Dr. Kai Zwicker. Die Bürgerinnen und Bürger sollen zudem mit den verschiedenen Warnkanälen vertraut gemacht werden, damit sie bei Gefahren vor Ort rechtzeitig gewarnt werden, sich auf die Gefahr einstellen und angemessen verhalten können.

Wie Andreas Brinkhues, Leiter des Fachbereichs Sicherheit und Ordnung, mitteilt, würden im Ernstfall die Bürgerinnen und Bürger nach einer Sirenen-Alarmierung nähere Informationen und Verhaltenstipps vor allem über die Warn-Apps, das lokale Radio WMW und WDR 2 sowie die digitalen Informationskanäle der Kreisverwaltung Borken und der Städte und Gemeinden im Kreis erhalten. Hierzu zählen beim Kreis Borken:
• das Internet-Informationsportal des Kreises Borken zu akuten Krisen, Notfällen und Gefährdungslagen https://akut.kreis-borken.de,
www.twitter.com/akutkreisborken,
www.facebook.com/KreisBorken.

Gegebenenfalls könnten vor Ort auch Lautsprecherdurchsagen erfolgen. Erforderlichenfalls würde der Kreis Borken überdies ein Bürgertelefon schalten und/oder eine Personenauskunftsstelle einrichten.

Weitergehende Informationen zum Thema gibt es im Internet unter https://akut.kreis-borken.de. Dort finden sich zum einen auch Informationen zu den Warnmitteln im Kreis Borken – sowohl auf Deutsch als auch in verschiedenen Fremdsprachen, zum Beispiel Ukrainisch. Zum anderen steht auf dieser Internetseite auch das gemeinsam von Radio WMW und dem Kreis Borken erstellte Faltblatt „Sirenen im Kreis Borken – Warn- und Informationssystem für die Bevölkerung“ zum Download zur Verfügung.

Hinweis zum „Cell Broadcast“:
„Cell Broadcast“ ist eine Warnnachricht, die direkt und ohne App an Handys geschickt wird – auch ohne, dass eine App auf dem Smartphone im Vorfeld installiert wurde. Das System befindet sich noch in der Testphase und soll am bundesweiten Warntag im Dezember zunächst rund die Hälfte aller Handys in Deutschland erreichen. Gesteuert und abgesetzt werden die Warnmeldungen über „Cell Broadcast“ und die Warn-App NINA zentral vom Bund. Erst wenn die Testphase für „Cell Broadcast“ voraussichtlich im Frühjahr 2023 abgeschlossen sein wird, kann das System dann auch durch die Kreisleitstelle Borken ausgelöst werden.

Nähere Informationen zum Thema „Cell Broadcast“ sind unter https://www.bbk.bund.de/DE/Warnung-Vorsorge/Warnung-in-Deutschland/So-werden-Sie-gewarnt/Cell-Broadcast/cell-broadcast_node.html abrufbar.

Hinweis zur Warn-App NINA:
Die Notfall-Informations- und Nachrichten-App des Bundes, kurz Warn-App NINA, versendet standortbezogen Warnmeldungen des Bevölkerungsschutzes für unterschiedliche Gefahrenlagen, wie zum Beispiel Gefahrstoffausbreitung und Großbrand. Wetterwarnungen des Deutschen Wetterdienstes und Hochwasserinformationen der zuständigen Stellen der Bundesländer sind ebenfalls in die Warn-App integriert. Die App gibt es für die Betriebssysteme Android und iOS.

Quelle: Kreis Borken