Wohnungsbaugipfel: „Die Menschen erwarten einen Wohnungsbau-Wumms“

Wohnungsbaugipfel: „Die Menschen erwarten einen Wohnungsbau-Wumms“
Bauen & Wohnen - Foto: BD-Archiv

Hausbauer, Mieter und die gesamte Branche hoffen, dass die Ampel konsequent handelt

JOURNAL | pd | Auf die Ergebnisse der für Montag (25.09.2023) geplanten Gespräche zwischen der Bauwirtschaft und dem Bundeskanzler dürften Länder und Kommunen gleichermaßen gespannt blicken. Kaum ein Thema kocht derzeit so hoch wie der Einbruch in der Bauindustrie. War die Ampel nach Beginn ihrer Arbeit noch zuversichtlich, rund 400.000 Wohneinheiten pro Jahr aus dem Boden zu stampfen, so hat das politische Berlin die Realität zwischenzeitlich eingeholt. Im Jahr 2023 sollen nicht einmal die Hälfte der anvisierten Neubauten fertiggestellt werden. Schlimmer noch: anhaltende Inflation und damit einhergehende Zins- und Preissteigerungen drohen, das Wohnen schon bald unerschwinglich zu machen. Die Rede ist zwischenzeitlich von 17 EUR Miete pro Quadratmeter für eine Wohnung in einem Neubau.

Zum Wohnungsbaugipfel drängt Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer Zentralverband Deutsches Baugewerbe, auf einen Richtungswechsel in der Wohnungsbaupolitik:

„Vor dem Montag sind die Erwartungen immens. Noch nie hat ein ganzer Wirtschaftszweig so gespannt auf einen Termin im politischen Berlin geschaut wie die Bauwirtschaft auf den Wohnungsbau-Gipfel. Das Treffen wird die Realitätsprobe für die Wohnungsbaupolitik der Regierung. Hausbauer, Mieter und die gesamte Branche hoffen, dass die Ampel konsequent handelt. Ein Gesundbeten wird den Intensivpatienten Wohnungsbau nicht mehr retten. Die Menschen hoffen auf ein Ampel-Bekenntnis, das den dramatischen Entwicklungen im Wohnungsbau gerecht wird.


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Hauptziel des Gipfels muss sein, den Konjunkturmotor Wohnungsbau wieder anzuwerfen. Wenn jetzt nichts passiert, wird es für die Unternehmen immer schwieriger, ihr Personal zu halten. Baukapazitäten stünden dann nicht mehr zur Verfügung. Die Folgen für den Mietmarkt oder die Infrastruktur wären dramatisch.

Wir hoffen sehr, dass die Regierung am Montag endlich wirksame Maßnahmen im Gepäck hat. Dazu gehört vor allem eine Wohnungseigentumsförderung für EH-55-Standardhäuser, und nicht wie bisher nur für den überambitionierten EH-40-Standard. Jedes gebaute EH-55-Standardhaus ist besser als kein EH-40-Haus. Bei EH-40 sollten zinsvergünstigte Kreditsummen verdoppelt werden. Da die immensen Bauzinsen gerade eine der größten Hürden beim Bauen sind, muss zusätzlich die Zinsstützung dauerhaft deutlich unter einem Prozent liegen. Im Sozialen Wohnungsbau könnte eine 7 Prozent-Mehrwertsteuer ein zusätzlicher Katalysator sein. Langfristig muss das Bauen einfacher, weniger reguliert und damit günstiger werden. Jetzt sofort brauchen wir einen Wohnungsbau-Wumms.“



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