Skurios Volleys – Ohne Punkte traten die Borkenerinnen die 650 km lange Heimreise an
Nach 3:1-Sieg gehen die Punkte nach Straubing
BORKEN | pd | Rund 650 Kilometer liegen zwischen dem westmünsterländischen Borken und Straubing in Niederbayern. Von daher war die lange Reise nach dem 3:1-Heimsieg (25:20, 20:25, 25:19, 25:12) von NawaRo Straubing zwar nicht direkt von Erfolg gekrönt. Wie in der Vorwoche gab es auswärts auch jetzt keinen Sieg für das junge Borkener Team und doch gab es viel Positives zu sehen in den insgesamt 100 Spielminuten in der turmair-Volleyballarena zu sehen. Die Skurios Volleys standen als Team auf dem Spielfeld füreinander ein und wurden dafür von der Handvoll mitgereister Fans während und nach dem Spiel begeistert gefeiert. Nur der erwartete Punktgewinn ist leider ausgeblieben.
„Alle haben heute auf dem Feld gut gespielt“, war nach den vier Sätzen Borkens Cheftrainer Chang Cheng Liu gar nicht mal so unzufrieden. Vermisste er im Hamburg-Spiel vor einer Woche noch druckvolle Aufschläge und vor allem eine gute Abwehrarbeit, so hatte sich diese nun deutlich gebessert. Leider aber war der Ex-Erstligist NawaRo Straubing nach dem knapp verlorenen Match gegen den unangefochtenen Tabellenführer Schwarz-Weiß Erfurt und dem im Tiebreak verlorenen Hinspiel gegen Borken nun doppelt auf eine gute Reaktion des Teams aus und so legten die Niederbayern los wie die Feuerwehr.
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Dass auf Seiten der Straubinger die erst 21-jährige Außenangreiferin Valbona Ismaeli zu den absoluten Leistungsträgern des Straubinger Teams gehört, wurde am Samstag von Beginn an sichtbar. Im Zusammenspiel mit Zuspielerin Yina Liu, die bis vor zwei Spielzeiten noch das Trikot der Skurios Volleys übergestreift hatte, erwies sich das auch im Rückspiel aus Borkener Sicht als brandgefährlich. Im ersten Durchgang erwischten eindeutig die Gastgeberinnen einen besseren Start und sollten eigentlich über den gesamten Satz mit vier bis fünf Punkten zurückliegen. Beiden Seiten gelangen hier tolle Angriffsaktionen, wobei Coach Chang Cheng Liu hier einige Eigenfehler seiner Spielerinnen mitansehen musste. Die Gäste wiederum freuten sich über so manche längere Rallye und auch tolle Blockaktionen auf beiden Seiten.
Im zweiten Satz vertraute Chang Cheng Liu der gleichen Starting Six aus dem ersten Satz, wohl wissend dass sein junges Team gute Sätze abliefern kann. Nur 26 Spielminuten später sollte er Recht behalten haben, denn nun waren es die mitgereisten Borkener Fans, die deutlich jubeln durften. War es im ersten Satz NawaRo, der den Durchgang dominierte, so waren es nun die deutlich besser eingespielten Gäste, die in der Annahme deutlich besser waren. Bei NawaRo störten nun mehr Eigenfehler den Spielfluss, sodass die Skurios Volleys nach einem von Straubings Valbona Ismaeli ins Aus geschlagenen Ball triumphieren durften.
Besonders der sich nach einer 10-minütigen Auszeit anschließende dritte Satz sollte bis zum 15:15 lange relativ ausgeglichen sein. Anschließend gab es aus Borkener Sicht einige ärgerliche Eigenfehler, während Straubing mit der erst kürzlich vom Erstligisten Neuwied nach Straubing gewechselten Mittelblockerin Laura Berger auf den Satzgewinn drückte. Sie sollten beim 25:19 tatsächlich erfolgreich sein, sodass der Druck auf die Skurios Volleys stieg.
NawaRo Straubing sollte sich im vierten Satz tatsächlich mit dem Gewinn von drei Punkten belohnen, denn nun lief bei den Skurios Volleys nur noch wenig zusammen. Beim 11:3 nahm Chang Cheng Liu bereits seine zweite Auszeit, doch es half nicht das Borkener Team zu stabilisieren. Das 25:12 für Straubing war zwar sehr deutlich, doch täuschte die Leistung in diesem Satz ein wenig über das engagierte Auftreten des Borkener Teams in den ersten drei Durchgängen hinweg. „Die Mannschaft ist noch unerfahren“, nahm sie Chang Cheng Liu in Schutz. „Sie kann wirklich gut spielen, aber sie kann auch wirklich abschalten, also nicht so konstant spielen wie in den vorangegangenen Sätzen.“
Durch den Sieg Straubings glich Yina Liu von NawaRo Straubing im inoffiziellen Vater-Tochter-Duell Liu gegen Liu nunmehr zum Unentschieden aus. Freuen konnte sich auf Seiten der Gastgeberinnen auch Außenangreiferin Valbona Ismaili für ihre fünfte goldene MVP-Medaille in dieser Saison. Marika Loker sicherte sich auf Seiten der Gäste die zweite silberne MVP-Medaille der Saison.
Den Skurios Volleys bleibt nun eine Woche Zeit, bis das nächste Duell Westmünsterland gegen Niederbayern angesetzt ist. Nun kommt der TV Dingolfing zu Besuch nach Borken und gegen das Team von Andreas Urmann soll nun vor heimischem Publikum möglichst ein Erfolg her.
Ein Beitrag von Thomas Hacker