Ölkonzerne erzielen Rekordgewinne – Shell schüttet für 2022 rund 26 Milliarden Dollar an seine Aktionäre aus

Ölkonzerne erzielen Rekordgewinne – Shell schüttet für 2022 rund 26 Milliarden Dollar an seine Aktionäre aus
Mineralölkonzerne streichen erneut satte Gewinne ein - ohne die sinkenden Rohölpreise an die Verbraucher weiter zu geben - Symbolbild

Das Nachsehen haben erneut die Verbraucher

JOURNAL | pd/bd | In den einschlägigen Medien ist es nur eine Randnotiz. Allerdings eine, die es bei näherer Betrachtung wieder einmal in sich hat. Während an den deutschen Zapfsäulen seit einigen Tagen die Kraftstoffpreise erneut deutlich anziehen und somit auf recht hohem Niveau verharren (in weiten Teilen des Landes kostet der Liter Superbenzin deutlich über 1,80 €), meldet der Shell-Konzern für das Jahr 2022 einen Rekordgewinn von unglaublichen 38 Milliarden US-Dollar. Doch nicht nur Shell, sondern auch die Aktionäre von Chevron und ExxonMobil (59 Milliarden Dollar) sind die großen Gewinner des Jahres.



US-Präsident Joe Biden wirft nach übereinstimmenden Medienberichten den Konzernen vor, die Preise künstlich hochzuhalten. Das Einzige, „was Big Oil davon abhält, die Produktion zu erhöhen, ist ihre Entscheidung, den Aktionären Milliarden zu zahlen, anstatt die Gewinne zu reinvestieren“, twitterte Biden in Reaktion auf die Veröffentlichung der Jahreszahlen von ExxonMobil.

Doch auch in den USA distanzieren sich die Verantwortlichen – genau wie hierzulande – von einer Übergewinnsteuer. Diese wäre ein Ergebnis „schlechter Politik“, so US-Finanzchefin Kathryn Mikells. Schlechte Politik hin, schlechte Politik her, die Verbraucher werden von den Ölkonzernen fortdauernd geschröpft, sodass es vor allem denjenigen, die auf das Auto angewiesen sind, ins Kontor schlägt. Eine Rechtfertigung findet der aktuelle Spritpreis an den deutschen Tankstellen vor allem nicht durch die Rohölpreise, denn die sind innerhalb der vergangenen 12 Monate um über 40% zurückgegangen. Eine Weitergabe der deutlich gesunkenen Preise an die Verbraucher hingegen blieb bislang aus.

Und auch jetzt dürfte die deutsche Politik kaum etwas gegen die Kraftstoff-Abzocke tun, verdient sie doch über die Steuereinnahmen richtig deftig mit am Geschäft mit dem schwarzen Gold. So wird es wohl auch in den kommenden Monaten pauschal wieder heißen: Das Bundeskartellamt beobachtet die Entwicklung, wofür sich der Verbraucher leider nichts kaufen kann.


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