In dieser Woche jährt sich der Krieg in der Ukraine – Hoffnung auf Frieden bleibt

In dieser Woche jährt sich der Krieg in der Ukraine – Hoffnung auf Frieden bleibt
Krieg in Europa - Die Hoffnung auf Frieden bleibt - Symbolbild

Die Verantwortlichen für viele, abscheuliche Verbrechen, werden sich zu gegebener Zeit verantworten müssen

Michael H. Schmitt | Der 23. Februar 2022 ist ein Mittwochabend wie viele andere zuvor. In den Wohnstuben vieler Millionen Menschen in der Ukraine wird die Beleuchtung eingeschaltet, das Abendessen steht auf dem Herd und die Familien freuen sich auf einen gemütlichen Abend. Millionen Kinder werden einige Stunden später von ihren Eltern ins Bett gebracht. Wie in anderen, westeuropäischen Städten erzählen Väter, Mütter, Großväter und Großmütter den Kleinen noch eine gute Nacht-Geschichte und schalten dann das Licht aus. Nichts deutet an diesem Mittwochabend darauf hin, dass dies der letzte Abend ohne Bomben und Raketen sein wird, wenngleich bereits seit Wochen russische Truppen an der nördlichen Grenze zu Belarus zu einem groß angelegten „Manöver“ aufmarschieren. Und nichts deutet am Abend des 23. Februar 2022 in den ukrainischen Städten und Dörfern darauf hin, dass sich unzählige Väter nur wenige Stunden später anstatt am Bett ihrer Kinder an der Front eines bis heute unfassbaren Krieges wiederfinden würden.

In der folgenden Nacht passiert dann das bis dato Unvorstellbare. Der russische Präsident Wladimir Putin befiehlt seinen Schergen, die Grenze zur Ukraine zu überschreiten, das Territorium zu besetzen und um jeden Preis seiner russischen Regentschaft unterzuordnen. Mit brutaler Härte werden bereits in den ersten Kriegsstunden viele Menschen Opfer dieses völkerrechtswidrigen Überfalls.

Verbrecher werden sich verantworten müssen

Seit Beginn dieses Angriffskrieges hat sich die Welt dramatisch verändert. Seit dem 24.02.2022 gibt es nicht mehr den Frieden auf dem europäischen Kontinent, dessen wir viele Jahrzehnte so sicher sein konnten. Für Millionen ukrainischer Familien bedeutete der russische Einmarsch Vertreibung, Folter und schier unendliche Grausamkeit. Die westliche Welt ist erschüttert und steht seitdem geschlossen an der Seite der Ukraine. Für die beispiellose Grausamkeit, mit der russische Truppen sich an der ukrainischen Bevölkerung vergehen, steht wenige Wochen nach Kriegsbeginn der Ort Butscha, ein kleiner Ort in der Oblast Kiew. Das dort angerichtete Massaker, verübt von russischen Truppen an der Zivilbevölkerung (458 Leichen wurden gefunden, von denen 419 Anzeichen dafür trugen, dass sie erschossen, gefoltert oder erschlagen worden waren) wird zeitlebens nicht aus den Köpfen der Menschen verschwinden. Die Verantwortlichen werden sich zu gegebener Zeit für ihre begangenen Verbrechen verantworten müssen.

12 Monate Krieg in Europa. 365 Tage Leid, Entbehrungen und unzählige Opfer liegen hinter der Ukraine und somit auch hinter Europa. Und noch ist kein Ende dieser Grausamkeiten in Sicht. Im Gegenteil – die Rhetorik aller Verantwortlichen verschärft sich immer weiter und der Krieg droht nach wie vor zu eskalieren. Die Menschen – nicht nur in der Ukraine – haben Angst vor dem, was noch kommen mag, wenn sich die Parteien nicht endlich zusammensetzen um sich gemeinsam um Frieden bemühen.

Auswirkungen des Krieges auch hierzulande spürbar

Die Auswirkungen des Krieges sind auch in Deutschland spürbar. Verfügbarer und bezahlbarer Wohnraum wird zur Mangelware, Stadt- und Kreisverwaltungen sind in weiten Teilen Deutschlands durch den Zuzug von Flüchtlingen überfordert. Die Unterbringung der Schutz suchenden Menschen wird mehr und mehr auch hierzulande zur Herausforderung, zum Problem. Kitas und Schulen sind nicht eingestellt auf diesen gewaltigen Zustrom flüchtender Kinder. Auch dort platzen die Kapazitäten aus allen Nähten.  

Knapp gewordene Rohstoffe und hohe Energiekosten befeuern die Inflation auf bislang kaum gekannte Ausmaße. Dramatisch steigende Lebenshaltungskosten verunsichern immer mehr Menschen in Deutschland, viele kommen finanziell nicht mehr über die Runden.

Die Welt trägt seit einem Jahr Trauer. Gleichzeitig halten wir aber auch an der Hoffnung fest, dass die Diplomatie siegen wird und sich zeitnah die Situation zum Guten wenden möge.


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