Amphibienwanderung – Vorübergehende Geschwindigkeitsbeschränkung eingerichtet

Amphibienwanderung – Vorübergehende  Geschwindigkeitsbeschränkung eingerichtet
Krötenwanderung - Geschwindigkeit auf dem Schwarzen Weg in Burlo herabgesetzt - Foto: asc

Stadt greift Hinweis der Burloer NABU-Gruppe auf und setzt die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 30 km/h herab

BURLO / BORKENWIRTHE | pd/bd | Normalerweise wird von den Verkehrsteilnehmenden auf dem Schwarzen Weg zwischen den Ortslagen Burlo und Borkenwirthe die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h (außerhalb geschlossener Ortschaften) ausgenutzt. Diese zügige Fahrweise ist zwischen den Einmündungen Schlichtenhorst und Reetlake/Overhagen vorübergehend nicht mehr zulässig.

Auf Initiative der NABU-Gruppe Burlo hat die Stadtverwaltung auf diesem Teilstück die zulässige Höchstgeschwindigkeit durch Aufstellen entsprechender Verkehrs- und Zusatzzeichen auf 30 km/h herabgesetzt. Grund für die Geschwindigkeitsbeschränkung ist der Schutz von aktuell zu den Laichplätzen wandernden Kröten, Fröschen, Salamandern und Lurche. August Sühling, Ansprechpartner der NABU-Gruppe Burlo, zeigt sich zufrieden mit der schnellen Reaktion der Verkehrsbehörde:

„Auf dem Teilstück sind mittlerweile leider unzählige Kröten-Kadaver zu finden, die Opfer des Straßenverkehrs und von den ungleichen Gegnern regelrecht in den Asphalt eingewalzt wurden. Insofern hoffen wir, dass die Herabsetzung der Geschwindigkeit auf entsprechende Akzeptanz bei den Fahrzeugführerinnen und Fahrzeugführern stößt und diese sich entsprechend umsichtig verhalten“, beschreibt er die aktuelle Situation auf dem Teilstück der Straße.

Im Frühling und Herbst zieht es die Amphibien zu den Laichplätzen

Die wandernden Amphibien ziehen bei ansteigenden Temperaturen von ihren Winterquartieren zu den von ihnen bevorzugten Laichplätzen. Sowohl der NABU-Bundesverband als auch die Deutsche Gesellschaft für Herpetologie und Terrarienkunde e. V. versuchen seit Jahren, durch Aufbau von Schutzzäunen und anderen Maßnahmen während der Laichzeiten im Frühling und Herbst die Bestände der Amphibien zu schützen. In einigen Städten und Gemeinden haben die Schutzmaßnahmen bereits Einzug in die Straßenbauplanung gehalten, so August Sühling im Gespräch mit Burlo-Direkt. So habe man im Bereich zwischen den Gemeinden Heiden und Reken beim Umbau einer Landesstraße einen „Krötentunnel“ zum Schutz der Tiere installiert und so einen maßgeblichen Beitrag zum Artenschutz geleistet. Es wäre aus Sicht des Natur- und Tierschutzes wünschenswert, wenn andere Gemeinden dem Vorbild folgen.

Bis dahin richtet sich der Appell an alle Verkehrsteilnehmer, sich während der Laichzeiten im Frühjahr und Herbst vor allem in den Abend- und Nachtstunden (Amphibien wandern überwiegend in der Dämmerung und in den Nachtstunden) entsprechend umsichtig zu verhalten und auch ohne verordnete Geschwindigkeitsbeschränkungen vom Gas zu gehen.


Mehr aktuelle Inhalte