Abiturklausuren 2023 – 56 Burloer Schülerinnen und Schüler von Downloadpanne betroffen
Mangelhafte Kommunikation zum Ministerium beklagt
NRW / BURLO | bd | „Die Prüfungsaufgaben der letzten drei Jahre stehen den Schulen in einem geschützten Bereich zum Download zur Verfügung. Die Rechte an allen Klausuren liegen beim Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen. Eine unautorisierte Veröffentlichung an anderen Orten insbesondere zu kommerziellen Zwecken ist nicht zulässig.“ So steht es im Bildungsportal des Landes NRW beschrieben.
Nicht beschrieben wurde die Verfahrensweise, sollte es zu technischen Problemen kommen. Dieser Umstand löste dann auch landesweit im Verlauf des gestrigen Tages unterschiedliche Reaktionen bei den Betroffenen aus. Landauf, landab war es vielen Schulen im Land nicht möglich, die Daten für die anstehenden Klausurarbeiten aus dem Netz zu beziehen.
Schulleiter Michael Brands (Gymnasium Mariengarden) beklagt in einem Telefonat mit der Redaktion Burlo-Direkt am heutigen Morgen vor allem die viele Stunden andauernden, vertröstenden Mitteilungen aus dem zuständigen Ministerium. „Bei unseren Downloadversuchen kam es im zur Verfügung stehenden Zeitfenster immer wieder zu Unterbrechungen, sodass wir die Daten nicht vollständig erhielten. Trotz mehrfacher Intervention und immer wiederkehrenden Beteuerungen, dass man davon ausgehe, die Probleme unter Einbeziehung externer Experten noch im Laufe des Tages zu lösen, erhielten wir erst gegen 20:40 Uhr die Mitteilung, dass die Klausurarbeiten nun auf kommenden Freitag verschoben werden.“ Unglücklich dabei sei vor allem der Umstand, dass für derartige Fälle beim Land NRW kein „Plan B“ vorgehalten werde, ergänzt der Burloer Schulleiter. 56 Schülerinnen und Schüler am Gymnasium Mariengarden sind von dem Aufschub der Arbeiten betroffen.
Dass zum Zeitpunkt der bis dato einmaligen Entscheidung, die Klausurarbeiten zu verschieben, einige nordrhein-westfälische Schulen den Download bereits abgeschlossen hatten und dort die Dokumente nun vorliegen, löst bei vielen Betroffenen Verunsicherung aus. Auch, wenn es bislang nur hinter vorgehaltener Hand zum Ausdruck gebracht wird, beschäftigt die Frage, ob es bis zum Freitag „unautorisierte Veröffentlichungen“ geben und somit einige Schülerinnen und Schüler daraus Vorteile gegenüber anderen erlangen könnten, im ganzen Land Schüler- und Lehrerschaft.
Michael Brands entkräftet diese Befürchtungen und erklärt dazu: „Trotz besagtem Downloadverfahren gibt es zum Beispiel für die Geografie-Klausuren nach wie vor im Vorfeld des Download-Zeitfensters eine Übermittlung von Daten in Schrift- und Papierform. Dieses Material steht den Schulen also bereits vor dem Downloadzeitpunkt zur Verfügung. Mir ist bislang allerdings kein Fall bekannt, dass es in zurückliegender Zeit Verstöße in Sachen Geheimhaltung gegeben und dies zum Nachteil einiger Schülerinnen und Schüler gereicht hätte.“
Nun hoffen die Schulleitungen in Nordrhein-Westfalen, dass die technischen Probleme beseitigt werden konnten, denn das nächste Download-Zeitfenster für die anstehenden Abi-Klausuren öffnet sich bereits heute um 12 Uhr.
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