Segelflug-AG Gymnasium Mariengarden – Schülerinnen und Schüler hoben ab

Segelflug-AG Gymnasium Mariengarden  – Schülerinnen und Schüler hoben ab
Segelflug AG - Teilnehmender Personenkreis hob am Samstag erstmals ab

Die erste Stunde im Cockpit – Aufregung pur

BURLO | bd | Einige Stunden theoretischen Unterricht haben die Jugendlichen der Segelflug-AG des Gymnasiums Mariengarden bereits hinter sich – umso mehr fieberten sie dem Zeitpunkt entgegen, an dem sie das erste Mal im Cockpit eines Segelfliegers abheben durften. Am Samstagnachmittag war es dann soweit. Gemeinsam mit Lehrer Christopher Leenen, der seit drei Jahren die Segelflug AG leitet, schoben die angehenden Piloten/Pilotinnen das Schulungsflugzeug aus dem Hangar in Richtung Rollfeld, wo bereits mehrere Segelflugzeuge von den Vereinsmitgliedern des Luftsportvereins Borken e.V. die Flieger für einen Flug vorbereiteten und checkten. Auch dieses Prozedere werden die Jugendlichen in den kommenden Wochen wieder und wieder üben.

Zwischen den geparkten Fluggeräten wartete Fluglehrer Oliver Terhorst bereits, um den Piloten-Nachwuchs in Empfang zu nehmen. „Wir fliegen heute mit einem Hochleistungs-Segelflugzeug, das mit seinen 20 Metern Flügelspannweite eigentlich auf lange Strecken ausgelegt ist. Heute werden wir allerdings aufgrund mangelnder Thermik keine großen Strecken zurücklegen können“, erläutert der Mann, der bereits auf über 36 Jahre Segelflugerfahrung zurückblickt und heute den Nachwuchs als Fluglehrer begleitet.

Bevor die angehenden „Pilotinnen und Piloten“ im Cockpit des Fliegers Platz nehmen konnten, mussten die Fluggeräte mit vereinten Kräften zunächst einmal zur Start- und Landebahn geschafft werden

Safety first. Das gilt vor allem in der Fliegerei. Insofern müssen sich die jungen Fluginteressierten auch zunächst mit dem Anlegen des Fallschirms beschäftigen, bevor sie zum ersten Mal mittels Windenstart das Fluggelände aus der Luft erkunden können. Dann geht aber alles Schlag auf Schlag: Das Seil der Winde wird am Flieger befestigt, das Glasdach geschlossen – und ab geht’s.

Segelfliegen ist Teamwork – das erlebten die Jugendlichen hautnah

Die Seilwinde zieht das Flugzeug innerhalb weniger Sekunden in steilem Anstieg auf eine respektable Höhe über dem Fluggelände, bevor der Pilot das Seil ausklingt. Dieser Moment des Ausklinkens beschert den Flugschülerinnen und -schülern für einen Augenblick ein etwas flaues Bauchgefühl. „Ähnlich wie auf der Kirmes in einem Freefall-Tower, wenn das Gerät aus luftiger Höhe in Richtung Boden stürzt“, beschreibt ein aufgeregter Jugendlicher diesen Moment.

Wenige Sekunden später erleben die Jugendlichen dann zum ersten Mal das Gefühl dieser grenzenlosen Freiheit, die der Liedermacher Reinhard Mey 1974 in seinem Lied „Über den Wolken“ besang und den Song über Nacht zu einem bis heute unvergessenen Hit werden ließ.

Bis über die Wolken schafften es die jungen Flieger heute allerdings nicht. Das Wetter verschlechterte sich am späten Nachmittag, sodass die Unterrichtseinheit zwei Stunden vor dem geplanten Ende abgebrochen werden musste. Dennoch hinterließen die wenige Minuten in der Luft bleibenden Eindruck. Schon jetzt steht für einige der AG-Teilnehmer*innen fest, dass sie auch nach dem Ende der AG der Segelfliegerei treu bleiben werden, was den Luftsportverein Borken besonders freut.

Einmal mehr haben die Mitglieder des Vereins am Samstagnachmittag das bestätigt, was auf einem großen Transparent am Flugzeughangar geschrieben steht: Segelfliegen… Ein Sport für jedermann!


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