Ende gut – alles gut | Uli Frieling und Anja Reiß regieren die Burloer Schützen

Ende gut – alles gut | Uli Frieling und Anja Reiß regieren die Burloer Schützen
König Uli Frieling und Königin Anja Reiß (Bildmitte) samt Ehrengefolge - Foto: BD/mhs

282 Schüsse waren nötig, um den Vogel abzuschießen

BURLO | bd | Ende der Regentschaftszeit für Jürgen Brockmeier und Ulla van Dick. Neues Königspaar in Burlo sind Uli Frieling und Anja Reiß. Somit kam es beim Burloer Schützenfest doch noch zu einem guten Ende, nachdem in den Vormittagsstunden trotz strahlendem Sonnenschein düstere Stimmungswolken unter den Offizieren aufzogen. Was war passiert? Nachdem das Vogelschießen auf dem Festgelände an der Gutenbergstraße wie gewohnt begann und alles seinen gewohnten Gang nahm, verabschiedeten sich nach und nach immer mehr Schützen aus der schießwilligen Mannschaft. Ab 13:10 Uhr (der erste Schuss war um 11:45 Uhr abgegeben worden) standen nur noch altgediente Offiziere zur Schussabgabe an, was den Präsidenten veranlasste, das Vogelschießen zu unterbrechen und die Offiziere zu einer außerordentlichen Lagebesprechung zu zitieren. Diese dauerte etwa 15 Minuten an und die Gäste ahnten bereits, dass sich da etwas zusammenbraute, was sich später in der Ansprache des Präsidenten entlud.

Die Stimmung des Vereinsvorstands war gekippt, nachdem sich niemand bereit erklärt hatte, sich am Königsschießen zu beteiligen – Foto: BD/mhs

Dabei zeigte sich Wolfgang Niehaves reichlich sauer und genervt vom Verhalten der Schützenbrüder, von denen er mehr Engagement erwartet hatte. Die sonst ausgesprochen ruhige Kommunikationsform des Präsidenten war einer spürbaren Erregung gewichen. „Es kotzt mich wirklich an, dass von den vielen Schützen offenbar keiner gewillt ist, König der Bürgerschützen zu werden. Sicher ist aber, dass wir als Offiziere nicht weiter auf den Vogel schießen und das hier alleine zu Ende bringen. Wenn sich bis 14:15 Uhr niemand finden sollte, bleibt der Vogel da hängen wo er gerade hängt.“ Zwischen den Zeilen konnte sowohl bei Niehaves als auch bei den anderen Vorstandsmitgliedern der Frust herausgelesen werden. „Welche Konsequenzen das Verhalten hat, darüber werde ich mir noch einige Gedanken machen müssen“, schloss Niehaves seine direkte Ansprache ab.

Am Ende schossen vier Bewerber um die Königswürde

Tatsächlich fanden sich am Ende bis zur vorgegebenen Zeit vier Bewerber, die weiter um die Königswürde schießen wollten: Ben Robers als jüngster Bewerber, Guido Twilfer, Bernd Kappenhagen und Uli Frieling waren es zum Schluss, die abwechselnd auf die Überbleibsel des hölzernen Vogels schossen.

Der Königsschuss fiel um 14:47 Uhr. Mit Abgabe des 282. Schusses fiel das letzte Stückchen Holz aus dem Schussfang. Als glücklicher Gewinner des Wettkampfs ließ der neue Schützenkönig nach dem letzten Schuss seiner Freude freien Lauf. Letztlich kullertem dem „alten Hasen“ sogar noch ein paar Tränen über die Wangen, was den neuen Schützenkönig umso sympathischer macht. Als Königin wird ihn Anja Reiß durch die einjährige Regentschaftszeit begleiten.

Zum Ehrengefolge gehören: Norbert Osterholt und Andrea Kinzig, Thomas Linfert und Melanie Feldhaus, Clemens Linfert und Karoline Osterholt, Andreas Reis und Petra Frieling, Dirk Kinzig und Gaby Linfert, Michael Feldhaus und Meike Linfert.

Die Insignien holten sich: Pater Andreas Hohn (Flügel), Michael Fasselt-Paß (Flügel und Zepter), Tobias Rottstegge (Krone) und Holger Wüstnienhaus (Apfel).

Die Erleichterung über den doch noch glücklichen Ausgang des Burloer Königschießens 2023 war dem gesamten Vorstand und vielen Offizieren, aber auch den Gästen an der Vogelstange anzumerken. Dennoch dürfte es – bei aller Freude über die neuen Regenten – in den kommenden Wochen innerhalb des Vereinsgefüges einiges aufzuarbeiten geben, damit allen Beteiligten Szenarien wie die am heutigen Vormittag zukünftig erspart bleiben. Zumindest das Vereinsmotto „EINTRACHT – FROHSINN – HEITERKEIT“ hat heute ein paar Kratzer abbekommen. Nun gilt es, diese wieder glattzupolieren.


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