Grenzüberschreitende Übung zwischen den deutschen und niederländischen Rettungsdiensten

Grenzüberschreitende Übung zwischen den deutschen und niederländischen Rettungsdiensten
Rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmer nahmen an der grenzüberschreitenden „Emergo Train System“-Übung zwischen den deutschen und niederländischen Rettungsdiensten im Borkener Kreishaus teil. ©

Ziel: Gegenseitige Unterstützung bei einem Ereignis mit vielen Betroffenen

KREIS BORKEN / NL | pd | „Bühneneinsturz auf einem Rockfestival mit circa 120 Betroffenen“ – so lautete die fiktive Einsatzmeldung im Rahmen der grenzüberschreitenden „Emergo Train System“-Übung (ETS), die jetzt mit rund 25 Teilnehmerinnen und Teilnehmern im Borkener Kreishaus stattgefunden hat. ETS ist ein Simulationstool, das im Katastrophenschutz- und Krisentraining eingesetzt wird. „Ziel der Übung war es, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen niederländischen und deutschen Rettungsdiensten bei einem Ereignis mit vielen Verletzten, Erkrankten und Betroffenen zu verbessern“, erklären Dirk Gebing von der Kreisleitstelle für Feuerschutz und Rettungsdienst und Hanjo Groetschel, Ärztlicher Leiter Rettungsdienst des Kreises Borken, die die Übung seitens der Kreisverwaltung ausgearbeitet und organisiert haben. Die Übung wurde im Rahmen der grenzüberschreitenden „Übungsagenda 2022 – 2024“ durchgeführt. Träger der Übung waren der Kreis Borken, die Grafschaft Bentheim, Geneeskundige Hulpverleningsorganisatie in de Regio (GHOR) Twente, die Sicherheitsregion Nord- und Ostgelderland, die Ambulance Oost, der Witte Kruis und die Acute Zorg Euregio.

Auf deutscher Seite wird für ein Ereignis mit vielen Betroffenen der sogenannte Einsatzplan „MANV“ –Massenanfall von Verletzten – vorgehalten. Darin sind sowohl Regelungen bezüglich zu alarmierender Einheiten und Fahrzeuge als auch zur Organisationsstruktur an der Einsatzstelle festgehalten. Auf niederländischer Seite sind für ein solches Ereignis Regeln im Konzept „Grootschalige Geneeskundige Bijstand“ getroffen. Während sich das deutsche System auf die Behandlung der Patienten vor Ort konzentriert, ist das Ziel auf der niederländischen Seite ein schnellstmöglicher Transport in ein geeignetes Zielkrankenhaus.

Nachdem zunächst die unterschiedlichen Systeme vorgestellt worden waren, spielte sich die Übung dann vormittags in den Niederlanden ab, bei der die deutschen Einheiten Unterstützung gaben. Am Nachmittag wechselte das Einsatzszenario und die deutsche Seite erhielt Verstärkung von den niederländischen Kräften. „Wir haben festgestellt, dass beide Systeme gut voneinander profitieren können. Anfängliche ‚Berührungsängste‘ wichen schnell dem fachlichen Austausch, sodass wir gemeinsam beide Übungsszenarien erfolgreich bearbeiten konnten“, resümiert Dirk Gebing. „Die grenzüberschreitende Unterstützung funktioniert. Zielgerichtet eingesetzt kann sie zum Erfolg eines solchen großen Schadensereignisses beitragen“, ergänzt Hanjo Groetschel.

Ausblick: Aufgabe der Arbeitsgruppe Großeinsatzlage/Werkgroep Grootschaligheid ist nun, in Abstimmung mit den verantwortlichen Stellen Maßnahmen und Standards zu definieren, um die gegenseitige und grenzüberschreitende Unterstützung regelbasiert sicherzustellen bei Bewältigung eines Ereignisses mit vielen Verletzten und Betroffenen. Anschließend sollen dann Einsatzkräfte geschult werden, sodass diese Konzepte auch in der Praxis umgesetzt werden können.

An der ETS-Übung im Borkener Kreishaus haben Vertreterinnen und Vertreter von folgenden Institutionen teilgenommen:

  • Kreis Borken
  • Grafschaft Bentheim
  • Acute Zorg Euregio
  • Ambulance
  • Witten Kruis
  • GHOR

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