Wittlich – tödliche Messerattacke auf Kirmesgelände
Tatort ist dieses Mal die überregional bekannte Säubrennerkirmes im rheinland-pfälzischen Wittlich
JOURNAL | pd/bd | Nachdem erst im März dieses Jahres auf dem Send in Münster ein 31-jähriger Mann durch einen Messerangriff ums Leben kam, gab es nun in Wittlich (Rheinland Pfalz) auf der so genannten Säubrennerkirmes erneut eine folgenschwere Messerattacke. Nach übereinstimmenden Meldungen verstarb dabei auf dem Gelände der auch überregional bekannten Kirmes ein 28-jähriger Mann an den Folgen einer Stichverletzung.
Die Fahndung nach den Tätern, so die Polizei in Trier, laufe nach wie vor auf Hochtouren. Ersten Ermittlungsergebnissen zur Folge hatte sich kurz nach der Tat eine vierköpfige Gruppe vom Tatort in der Innenstadt entfernt. „Alle dürften im Alter von schätzungsweise Mitte bis Ende Zwanzig Jahren sein. Eine der Personen habe eine Basecap getragen, eine weitere habe eine blutende Wunde im Gesicht, womöglich an der Stirn, gehabt“, so die zuständige Polizei in Trier. Die Ermittler suchen nun Zeugen und haben den engeren Tatortbereich, an dem nun umfangreiche Spurensicherungsmaßnahmen durchgeführt werden, weiträumig abgesperrt. Die Polizei bat darum, den Tatortbereich zu meiden und den Anweisungen der Einsatzkräfte Folge zu leisten.
NRW – Subjektives Sicherheitsempfinden in der Bevölkerung beeinträchtigt
Allein am langen Wochenende zum 01. Mai 2023 kam es in Nordrhein Westfalen gleich in mehreren Städten zu Messerattacken. Grund genug, dass sich wenig später der Landtag mit dem Phänomen auseinandersetzte. Das subjektive Sicherheitsgefühl in der Bevölkerung sei durch die Anzahl der neuerlichen Taten erheblich beeinträchtigt, konstatierte seinerzeit die nordrhein-westfälische Politik, allen voran die Vertreter und Vertreterinnen der Oppositionsparteien.
Tatsächlich weist die polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2022 einen Rückgang der Straftaten aus, bei denen ein Messer als Tatmittel eingesetzt wurde. Waren es im Jahr 2021 noch 4.397 derartige Delikte, zählten die Ermittler im Folgejahr noch 4.191 Straftaten mit Einsatz eines Messers. Die deutliche Mehrzahl der Taten (3.049) erfolgten dabei durch Erwachsene (über 21 Jahre). Insofern ist auch das subjektive Empfinden, dass Messer vor allem bei Streitigkeiten in der Altersgruppe der Jugendlichen oder Heranwachsenden benutzt würden, nicht zutreffend.
Fazit: Auch, wenn die Kriminalstatistik einen minimalen Rückgang dieser zumeist folgenschweren Straftaten ausweist, bleibt im Ergebnis festzustellen: 4.191 Taten mit Einsatz eines Messers sind angesichts der oftmals verheerenden Folgen sowohl für die Opfer, aber auch für deren Familien und Freunde, ziemlich genau 4.191 Taten zu viel.