Wasserwirtschaft Münsterland – Sich gemeinsam für die Zukunft aufstellen
40 Experten treffen sich in Coesfeld zum Erfahrungsaustausch
BORKEN / COESFELD | pd | Die resiliente Trinkwasserversorgung in Zeiten des Klimawandels und die neue Trinkwasserverordnung 2023 waren die beiden Themen, mit denen sich nun 40 Fachleute aus der Wasserwirtschaft beschäftigten. Die Experten waren aus dem gesamten Münsterland im Rahmen des „Wasserwerk-Nachbarschafts- Erfahrungsaustausch Münsterland“ in der Kreisstadt Coesfeld zusammengekommen. Gastgeber waren die Stadtwerke Coesfeld und Borken.
Zu diesem Treffen, welches deutlich macht, wie wichtig eine vor allem gemeinsame Vorbereitung auf die sich ändernden Rahmenbedingungen in der Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels ist, hatten die Stadtwerke hochkarätige Referenten verpflichten können. Während Dr. Ing. Wolf Merkel, Vorstand Wasser vom Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches e.V. (DVGW), zum Thema „Sichere Wasserversorgung im Klimawandel“ referierte: „Unsere Wasserversorgung in Deutschland bleibt sicher, wenn sich die Unternehmen proaktiv dem Klimawandel stellen. Vorsorge für zukünftige Bedarfe und stärkere Schwankungen im Wasserdargebot, der Ausbau von Verbundleitungen und Speichern sowie das Technische Sicherheitsmanagement TSM des DVGW helfen den Wasserwerken, auch im Klimawandel Trinkwasser für alle Bedarfe zu liefern“, sprach Dr. Ulrich Borchers vom Wasserforschungsinstitut IWW Zentrum Wasser über die neue Trinkwasserverordnung, die seit Mitte Juni 2023 in Kraft ist. Einen besonderen Schwerpunkt legte Borchers auf die per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen, die sogenannten PFAS, die ebenfalls im Trinkwasser nachgewiesen werden können. Er erläuterte seinen Zuhörern dabei auch die erforderlichen Maßnahmen und Umsetzung für die Wasserversorger.
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Beim anschließenden gemeinsamen Austausch wurde deutlich, dass diese Form der Veranstaltung „eine sehr gute Plattform ist“, wie Lars Richter, Vorsitzender der DVGW-Bezirksgruppe Münsterland, betont. Er hat sich sehr gefreut, dass auch das Gesundheitsamt der Einladung gefolgt ist: „Es macht Sinn, diese Zusammenarbeit zu verstärken, da es viele Schnittstellen zwischen den Wasserwerken und den Gesundheitsbehörden gibt.“
Peter Wessels, Bereichsleitung Technik/Netze bei den Stadtwerken Coesfeld und Borken berichtet davon, dass sich die Wasserversorgungsunternehmen längst mit den Herausforderungen, die der Klimawandel unter anderem in Bezug auf den gestiegenen Wasserbedarf von Landwirtschaft und Industrie mit sich bringt, auseinandersetzen: „Wir müssen unsere Wasserwerke für die Zukunft vorbereiten und den geänderten Ansprüchen anpassen“, sagt Wessels und unterstreicht damit die Aussage von Dr. Ing. Wolf Merkel, der in seinem Referat die Erhöhung der Resilienz als wesentlichen Punkt benennt.
„Dieser Erfahrungsaustausch ist eine absolute Bereicherung“, fasst Georg Wissen, Abteilungsleitung Bau/Betrieb Wasserwerke bei den Stadtwerken Coesfeld und Borken, die gelungene Veranstaltung zusammen. „Auf diese Weise sind wir gemeinsam stark für die Zukunft aufgestellt“, fügt er hinzu.
Dr. Ulrich Borchers vom IWW Zentrum Wasser zeigte sich ebenfalls vom Verlauf der Veranstaltung sehr angetan: „Sie hat wichtige strategische Themen einer resilienten Wasserversorgung der Zukunft sowie zur neuen Trinkwasserverordnung aufgegriffen und intensiv diskutiert.“
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Dr. Ing. Wolf Merkel bedankte sich noch einmal ausdrücklich bei den Organisatoren der der Wasserversorger im Münsterland: „Aus Sicht des DVGW ist der Erfahrungsaustausch vor Ort unverzichtbar und äußerst wertvoll,“ resümierte er die Veranstaltung.
Der Erfahrungsaustauch der Wasserwirtschaft findet seit über 20 Jahren einmal jährlich statt immer an einem anderen Ort im Münsterland statt und wird den Versorgern über die Bezirksgruppe 9 des DVGW angeboten. Im kommenden Jahr wird die Veranstaltung voraussichtlich bei den Stadtwerken Wesel stattfinden.