Zuviel des Guten – Aussaat von Wintergetreide im wahrsten Wortsinn „ins Wasser gefallen“
Ackerflächen können kaum befahren und somit auch nicht beackert werden
BURLO | bd | Allein im Oktober ist laut Berechnungen des Deutschen Wetterdienstes rund 80% mehr Regen niedergegangen als im langjährigen Mittel. Somit gilt der Monat als regenreichster seit dem Jahre 2002. Die Folgen: Landwirte brauchen Geduld, denn beackern lassen sich die Flächen derzeit nicht oder nur unzulänglich. Die vorgeschriebene Mindestbodenabdeckung ist aktuell in vielen landwirtschaftlichen Regionen schlichtweg nicht zu erfüllen. Dies trifft wohl auch auf die heimische Region zu, in der die Niederschläge der vergangenen Wochen dafür gesorgt haben, dass die Ackerflächen mittlerweile eher Seenlandschaften als landwirtschaftlichen Nutzflächen gleichen. Allerorten sind die Oberböden gesättigt und die Arbeit auf den Feldern kommt aufgrund der Staunässe weitestgehend zum Erliegen.
Doch wenngleich sich viele Wasservögel auf den temporär entstandenen Wasserflächen ein Stelldichein geben und sich augenscheinlich äußerst wohl fühlen, ist der Boden laut „Dürremonitor des Helmholtz-Zentrums für Umweltforschung (UFZ)“ nur oberflächlich gesättigt. Demnach ist die Oberflächendürre im Oberboden (bis 25 cm) in Nordrhein-Westfalen im Gegensatz zu den östlichen Regionen zwar spürbar zurückgegangen. Dennoch sind die Folgen der langen Trockenperioden der Sommermonate 2023 noch nicht vollends beseitigt. In den Unterböden (ca. 1,8 Meter Tiefe) ist es in einigen Teilen des Landes immer noch zu trocken, heißt es aus Reihen der Wetter- und Landwirtschaftsexperten.
Der nun vorhergesagte Wintereinbruch macht die Situation keineswegs besser. Insofern heißt es vor allem für die Landwirte, sich weiter in Geduld zu üben. Die zeitgerechte Aussaat von Wintergetreide ist für einige allerdings in diesem Jahr schlichtweg „ins Wasser gefallen“. Die Prognose, dass dafür im Frühjahr die Böden wieder gut durchfeuchtet sind, spendet da nur wenig Trost.