40 jugendliche Schwimmerinnen und Schwimmer aus Israel zu Gast in NRW

40 jugendliche Schwimmerinnen und Schwimmer aus Israel zu Gast in NRW
Foto: MBEIM NRW / Robin Teller
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Nach dem Angriff der Hamas trainieren die Sportler/-innen in ihrer Heimat unter erschwerten Bedingungen

NRW | pd | Rund 40 jugendliche Schwimmerinnen und Schwimmer aus Israel waren auf Einladung der Landesregierung, der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf sowie der Stadt Düsseldorf im Rahmen des Aufbauprojekts „Shalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ eine Woche lang zu Gast in der Landeshauptstadt. Die 12- bis 18-jährigen Schwimmsportler konnten vom 4. bis 11. Februar 2024 rund 30 Trainingsstunden in Düsseldorf absolvieren.

Die „Negev Schwimmer“, die aus der Region Sha’ar HaNegev kommen, lebten alle bis zum 7. Oktober in verschiedenen Kibbuzim und Städten am Gazastreifen. Seit ihrer Evakuierung aufgrund des terroristischen Angriffs der Hamas auf Israel sind sie über das gesamte Land verteilt, was die Trainingssituation erheblich beeinträchtigt, ihr Schwimmbecken wurde geschlossen. In wenigen Tagen beginnen die nationalen Meisterschaften in Israel, worauf sich die Negev Schwimmer das ganze Jahr lang vorbereiten.

Bei dem von Minister Liminski im November 2023 ins Leben gerufenen Projekt „Shalom Chaveruth“ steht neben dem Wiederaufbau auch die Unterstützung der Menschen bei ihren psychischen Traumata im Mittelpunkt. Ziel des Besuchs der Negev Schwimmer war daher die Stärkung und Förderung des kulturellen Austauschs zwischen jungen Menschen aus beiden Regionen sowie die professionelle Wettkampfvorbereitung der Schwimmerinnen und Schwimmer.

Aus politischem Konflikt wird für die Jugendlichen menschliche Tragödie

„Kein Mensch und erst recht kein Kind sollte mit Krieg, Tod und Zerstörung konfrontiert sein. Dennoch sind gerade junge Menschen in Israel der ständigen Gefahr durch Terror und dem langen Weg der Bewältigung von Traumata nach dem terroristischen Angriff ausgesetzt. Jede und jeder Einzelne der jugendlichen Negev Schwimmer hat Freunde oder Verwandte, die als Geisel der Hamas festgehalten werden. In den persönlichen Geschichten der Jugendlichen aus dem Kriegsgebiet wird aus einem politischen Konflikt eine menschliche Tragödie. Wir wollten ihnen mit dem gemeinsamen Projekt für Schwimmtraining hier in Nordrhein-Westfalen einen Moment der Sicherheit schenken. Mit unseren Aufbauprojekten setzen wir ein klares Zeichen: Wo Terroristen jüdisches Leben auslöschen wollten, wird Nordrhein-Westfalen helfen, es wieder zum Blühen zu bringen. Als wehrhafte Demokratien teilen wir Werte und Interessen. Neben unserer historischen Verantwortung ist das der Kern unserer besonderen Verbundenheit mit Israel“, so Minister und Chef der Staatskanzlei des Landes Nordrhein-Westfalen Nathanael Liminski.


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Einer der fast 40 Schwimmerinnen und Schwimmer ist der 16-jährige Gal Begerano aus dem Kibbuz Dvir, der bereits seit neun Jahren schwimmt und schon fünf Jahre Mitglied der Negev Schwimmer ist. Sein Großvater Luis Har wurde am 7. Oktober von Hamas-Terroristen aus seinem Haus verschleppt und befand sich seitdem in Geiselhaft. Nach der Rückkehr der Negev Schwimmer in Israel kam die erleichternde Nachricht, dass Gals Großvater von der israelischen Armee gerettet werden konnte.

Von 10.000 Einwohnern in der Region Sha’ar HaNegev wurden über 100 Menschen ermordet, mehrere wurden entführt und viele wurden verletzt. Kinder, Frauen, Männer und alte Menschen wurden verbrannt, gefoltert und ganze Familien wurden ausgelöscht. 8000 Bewohnerinnen und Bewohner wurden in Notunterkünfte im ganzen Land evakuiert.

„Für uns war es sofort klar, dass wir dieses Projekt unterstützen und alles tun, um die Negev Schwimmer nach Düsseldorf zu holen. Wir sind der Landesregierung und der Stadt Düsseldorf sehr dankbar für die gemeinsame Umsetzung. Unsere Unterstützung gilt dem Wiederaufbau der betroffenen Kibbuzim, um diesen Gemeinschaften wieder Hoffnung und Stabilität zu geben“, sagte Bert Römgens, Verwaltungsdirektor der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf.

Dem Schwimmerteam wurde neben den Trainingseinheiten im Schwimmbecken auch ein vielfältiges Programm außerhalb des Wassers geboten: Ein Stadtrundgang durch Düsseldorf, ein Besuch bei Minister Liminski in der Staatskanzlei am Rheinufer sowie beim Oberbürgermeister der Stadt Düsseldorf Dr. Stephan Keller im Rathaus, ein Zusammenkommen mit Schülerinnen und Schülern des Albert-Einstein-Gymnasiums sowie ein gemeinsamer Schabbat in der Jüdischen Gemeinde Düsseldorf rundeten den Besuch der Negev Schwimmer ab.

Hintergrund „Shalom Chaveruth“

Aufgrund der zahlreichen Opfer, dem verursachten Leid und den verheerenden Zerstörungen ist schon jetzt klar, dass der Wiederaufbau des betroffenen Landstrichs entlang der Grenze zum Gazastreifen einen enormen Kraftakt darstellen wird. Vor diesem Hintergrund hat die Landesregierung ein neues Aufbauprojekt ins Leben gerufen, das nordrhein-westfälischen Kommunen die Möglichkeit gibt, sich in den Aufbau israelischer Partnerkommunen in der Nähe des Gazastreifens einzubringen. Das Land stellt dafür insgesamt 400.000 Euro zur Verfügung. Bei dem Projekt „Shalom – Chaveruth: Solidaritätspartnerschaften NRW-Israel“ (Hebräisch für Frieden und Freundschaft) werden zudem Projekte gefördert, die den Einwohnern des Grenzgebiets oder Evakuierten direkt oder indirekt zu Gute kommen.


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