Hinweis des Kreisgesundheitsamtes auf bekanntgewordene Ringelrötel-Infektionen
Schwangere sollten sich besonders umsichtig verhalten
KREIS BORKEN | pd | Seit einigen Wochen verzeichnet das Kreisgesundheitsamt Borken vermehrt Ringelröteln-Infektionen in Schulen und Kitas. Die meist harmlos verlaufende Viruserkrankung sei nach dem Infektionsschutzgesetz zwar nicht meldepflichtig, dennoch erhalte der Kreis entsprechende Informationen, teilt jetzt Gesundheitsamtsleiter Sebastian Frysztacki mit.
Ringelröteln werden vor allem im Spätwinter und bis zum Frühsommer durch das Parvovirus B19 ausgelöst und treten insbesondere bei Kindern im Vorschul- und Schulalter auf. Übertragen wird die Krankheit durch Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten oder Niesen sowie über kontaminierte Gegenstände wie Spielzeug oder Türklinken. Auch über die Hände können die Viren weitergegeben werden. Ein bis zwei Wochen nach Kontakt besteht die Möglichkeit eines Ausbruchs der Infektion.
Die meisten Infektionen im Kindesalter verlaufen jedoch ohne Krankheitszeichen. Bei einigen Infizierten könne es allerdings zu einem fieberhaften Infekt oder zu einem schmetterlingsförmigen Ausschlag im Bereich des Gesichtes mit Rötung der Wangen unter Aussparung von Mund und Nase kommen, erläutert Kreisamtsarzt Frysztacki den Verlauf einer Infektion. Dabei sei auch ein ring- oder girlandenförmiger Ausschlag der Extremitäten möglich, der der Erkrankung ihren Namen gebe. Nach überstandener Erkrankung bestehe ein lebenslanger Schutz.
Gefährdet seien jedoch Schwangere bis einschließlich der 20. Schwangerschaftswoche, die noch keine Ringelröteln-Infektion durchgemacht haben. Bei einer Infektion in der Schwangerschaft könne es möglicherweise zu einer Übertragung der Viren von der Mutter auf das ungeborene Kind kommen – unabhängig davon, ob die Erkrankung mit oder ohne Krankheitszeichen erfolge, warnt Sebastian Frysztacki. Folge könnte eine Blutarmut beim Ungeborenen bis hin zu einer Fehl- oder Totgeburt sein.
Der Kreisamtsarzt empfiehlt daher Schwangeren mit unklarem oder fehlendem Schutz, im Falle des Auftretens von Ringelröteln entsprechende Einrichtungen zu meiden und Kontakt mit ihrem behandelnden Arzt oder ihrer behandelnden Ärztin aufzunehmen, um das weitere Vorgehen zu besprechen.
Grundsätzlich sei es schwierig, sich vor Ringelröteln zu schützen, da die Ansteckungsgefahr am größten ist, bevor die ersten Krankheitszeichen auftreten. Allgemeine Hygienemaßnahmen würden aber das Übertragungsrisiko senken, betont Sebastian Frysztacki. Hierzu gehören: regelmäßiges Händewaschen mit Wasser und Seife, Händedesinfektion mit einem viruswirksamen Desinfektionsmittel, Vermeidung, sich mit ungewaschenen Händen ins Gesicht (vor allem Mund, Nase, Auge) zu fassen sowie Husten und Niesen in die Ellenbeuge.
Das Kreisgesundheitsamt Borken stellt Informationen zum Krankheitsbild im Internet unter https://www.kreis-borken.de/ringelroeteln zur Verfügung.