Zwei Jahre Krieg in Europa – Kein Ende in Sicht

Zwei Jahre Krieg in Europa – Kein Ende in Sicht
Krieg in Europa - Die Hoffnung auf Frieden bleibt - Symbolbild
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Auswirkungen global spürbar – Hoffnung auf Frieden bleibt

JOURNAL | mhs | 24.02.2022, irgendwo an der ukrainisch-belarussischen Grenze: Am frühen Morgen heute vor genau zwei Jahren überschreiten russische Truppen die Staatsgrenze zur Ukraine und beginnen einen bis dato in den westlichen Demokratien unvorstellbaren Angriffskrieg inmitten Europas. In den Folgemonaten verüben die Invasoren grausamste Verbrechen an der Zivilbevölkerung und hinterlassen auf ihrem Weg in Richtung Kiew ein Bild der Verwüstung. Millionen Ukrainer und Ukrainerinnen werden aus ihren Dörfern vertrieben und flüchten mittellos in benachbarte Länder, um dort Schutz vor den unablässig auf sie herabstürzenden Bomben und Raketen sowie vor dem unaufhörlichen Artilleriefeuer zu suchen. Rund eine Million Menschen wurden seitdem in Deutschland aufgenommen, rund 4.500 davon allein im Kreis Borken, wo sie die Sicherheit fanden, die ihnen in ihrer HEimat über Nacht genommen wurde. Viele ukrainische Dörfer und Städte werden schon in den ersten Stunden des Terrors dem Erdboden gleich gemacht und selbst vor Krankenhäusern, Schulen und Kindergärten machen Putins Söldner nicht Halt.

Doch nicht nur auf ukrainischem Boden sind die Auswirkungen spürbar. Die gesamte Welt gerät in den Folgemonaten zunehmend in den Sog dieses unsinnigen Krieges, der auf Befehl Putins plötzlich und aus Sicht westlicher Politiker und Politikerinnen angeblich „unvorhersehbar“ ausgelöst wurde. Das Vertrauen, das dem russischen Machthaber von den westlichen Staats- und Regierungschefs über Jahrzehnte hinweg entgegengebracht worden war, erwies sich in der Nacht vom 23. auf den 24. Februar 2022 als fataler Irrtum. Verträge, die über Jahrzehnte Bestand hatten, sind ab diesem Zeitpunkt das Papier nicht mehr wert, auf das sie einst geschrieben wurden. Die Angst vor einer weltweiten Ausweitung des Krieges greift zunehmend um sich und hierzulande wird plötzlich über „Kriegstüchtigkeit“ bis hin zu atomarer Aufrüstung diskutiert, währenddessen vor allem rechte Kräfte die Gunst der Stunde für sich nutzen, um Fremdenhass und Kriegsängste weiter zu schüren.

Und während der machthungrige Despot im Kreml mit wirren Behauptungen der westlichen Welt alle Schuld an seiner – wie er es nennt – „Spezialoperation“ gibt, befindet sich der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj in allen westlichen Ländern auf der Suche nach Hilfe und Unterstützern. Er benötigt dringend Finanzmittel und Rüstungsmaterial, ohne die er den Abnutzungskrieg kaum gewinnen und ohne die er dem ukrainischen Volk kaum Hilfe zukommen lassen kann. Doch wenngleich Milliarden Euro für Kriegsmaterial locker gemacht werden, erweist Europa sich wieder einmal als ein zwar lauter, leider aber auch zahnloser Tiger. Nicht deshalb, weil die Mittel zur Hilfe fehlten, sondern vielmehr in der Uneinigkeit der Staats- und Regierungschefs bei der Frage, ob und wie der Ukraine zukünftig Hilfe zuteilwerden soll. Sollte darüber hinaus die vom US-Präsidentschaftskandidaten Donald Trump angekündigte Streichung der Unterstützung nach seiner möglichen Widerwahl tatsächlich eintreten, dürfte dies nicht nur das Schicksal der NATO, sondern auch der Ukraine besiegeln. Gleichzeitig dürfte es innerhalb der Union zu weiteren Missstimmungen kommen.

Seit dem 24. Februar 2022 sterben täglich unzählige Menschen an den hart umkämpften Fronten in den ukrainischen Oblasten, gibt es unablässig Angriffe auf militärische und auch zivile Infrastruktur. Die Zahl derer, die seit Beginn des Krieges ihr Leben verloren haben, können nicht einmal annähernd geschätzt werden. Im Netz kursierende Zahlen (alle ungesichert) sprechen von rund einer halben Million getöteter und irreversibel verletzter Menschen auf beiden Seiten.

Auch über die Anzahl begangener Kriegsverbrechen gibt es kaum verlässliche Zahlen. Doch die braucht es wohl auch nicht, denn für jedes einzelne Kriegsopfer muss der Präsident Russlands die Verantwortung übernehmen, müssen Wladimir Putin und seine Schergen zur Rechenschaft gezogen werden. Je eher, desto besser.


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